Kein Weg zu weit für Blau-Weiß!
Fans | 22. Januar 2020, 18:21 Uhr

Kein Weg zu weit für Blau-Weiß!

Kein Weg zu weit für Blau-Weiß!

Am Samstag (25.01.20) bestreitet Hertha BSC sein erstes Auswärtsspiel des Jahres 2020 beim VfL Wolfsburg. Für einen Berliner stellt diese Partie ein ganz besonderes Jubiläum dar.

Berlin – Wimpel an den Wänden, Plakate an der Decke, selbst der Toaster ist blau-weiß. Wenn man den Schrebergarten und die Laube von Helmut Friberg betritt, wird eines sofort klar: Der Mann ist Hertha-Fan durch und durch, die 'Alte Dame' seine Leidenschaft. Was bei einem Blick auf seine Parzelle nicht deutlich wird, aber ebenso eindrucksvoll ist: Vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg steht der Berliner bei 699 Auswärtsreisen, am Samstag folgt Nummer 700! "Ich habe lange durchgehalten, viel erlebt und viel mitbekommen. Auswärtsfahrten sind für mich einfach etwas Besonderes", sagt der 63-Jährige über seine Zeit als Anhänger des Hauptstadtclubs und über diese besondere Marke.

Seit den siebziger Jahren dabei

Erstmals in Berührung mit der Mannschaft von der Spree kam der gebürtige Zwickauer im Jahr 1971: "Schuld war mein Vater, er hat mich mitgenommen zum Spiel in Gladbach. Ich wollte dann im Hertha-Block stehen. Das war damals eine ganz andere Welt für mich", schwelgt Friberg in Erinnerungen, der damals noch in Viersen am Niederrhein wohnte und 1978 nach Berlin zog. Seitdem ist er nicht mehr von Hertha losgekommen – und will es auch gar nicht: "Das gehört einfach zu meinem Leben dazu. Egal ob heim oder auswärts, das ist ein Teil von mir. Und den möchte ich nicht missen."

Dieser Teil von Helmut Friberg hat ihm schon einige unvergessliche Momente bereitet. Ganz besonders gern denkt er an die UEFA Champions League-Partie gegen Galatasaray Istanbul zurück, einen seiner Favoriten unter den Auswärtsfahrten. "Das erste Mal Champions League, dazu in so einem Stadion. Und wir dachten damals so: 'Ok, wir kriegen hier vier oder fünf Dinger und dann fahren wir wieder nach Hause.' Und dann holen wir da auch noch einen Punkt. Das war schon sensationell", erinnert sich Friberg. Insgesamt 38 Mal war er mit 'seiner' Mannschaft im Ausland. Dabei ist ihm egal, ob es in der UEFA Europa League gegen Bilbao oder in einem Freundschaftsspiel gegen Crystal Palace geht. Wohin die Hauptstädter reisen, da reist auch Helmut Friberg hin. Mal mit dem Auto, mal mit dem Zug, ab und an auch mit dem Flieger. Aber fast immer mit seiner Frau Daniela. Dass sie ebenfalls seit Jahrzehnten das blau-weiße Trikot überstreift und die Mannschaft von Trainer Jürgen Klinsmann unterstützt, überrascht nicht. Auf den ehemaligen Bundestrainer angesprochen, gerät der 63-Jährige regelrecht ins Schwärmen: "Ich halte ihn für die beste Lösung, er macht das richtig gut."

"Das ist etwas ganz Spezielles"

Auch eine andere Hoffnung hat der Berliner noch nicht aufgegeben – die nach einem Titel für die Hauptstädter. "Ein paar Mal wäre es fast so weit gewesen, wir standen schließlich schon mehrfach im Pokalfinale. Leider konnten wir den Titel noch nicht holen. Das wäre etwas, was ich mir definitiv wünschen würde." Damit spricht Friberg allen Hertha-Fans aus der Seele. Fans, mit denen er seit mehreren Jahrzehnten Arm in Arm im Block steht und seine Elf anfeuert. "Dieser Zusammenhalt bei uns ist einfach ganz besonders und sehr groß. Das ist etwas ganz Spezielles", beschreibt das Hertha-Urgestein die blau-weiße Fankultur.

Weniger speziell ist der Wunsch, den Friberg für die aktuelle Saison hat. "Erstmal drinbleiben und dann gucken, was nach oben geht. Und bitte am Ende vor unseren Nachbarn aus Köpenick stehen!", antwortet der Dauerkarteninhaber auf die Frage nach seinen Zielen für diese Spielzeit wie aus der Pistole geschossen. Und für sich persönlich, auch in Bezug auf die nächsten Jahre? "Gesund bleiben, das ist das Wichtigste. Und vielleicht auch noch die 1000 Auswärtsspiele vollmachen", gibt der Hertha-Anhänger lachend zu. Dass ihm das zuzutrauen ist, bezweifelt niemand. Am Samstag folgt erstmal die 700. Reise im Zeichen der blau-weißen Fahne. Nur mit dem Platz an den Wänden in der heimischen Laube könnte es irgendwann etwas eng werden.

(ms/HerthaBSC)

von Hertha BSC