"Das pusht uns alle sehr!"
"Das pusht uns alle sehr!"
Vor dem Heimspiel am Freitagabend (31.01.20, 20:30 Uhr) gegen Schalke 04 spricht Jordan Torunarigha über seinen aktuellen positiven Lauf, sein neu entdecktes Torjäger-Gen und seinen speziellen Jubel.
Berlin – Es lief die 74. Spielminute in der Wolfsburger Fußballarena, als Maximilian Mittelstädt einen Eckball von der linken Seite vor das Gehäuse der 'Wölfe' beförderte. Im Rücken aller Feldspieler schlich sich Jordan Torunarigha in einem Bogen vom Elfmeterpunkt auf die Höhe des zweiten Pfostens - und nickte das Spielgerät entschlossen zum 1:1 ins Netz. Mit diesem umjubelten Ausgleichstreffer legte der 22-Jährige die Basis für den später eingefahrenen Last-Minute-Sieg. Nach seinem Treffer gegen Dynamo Dresden in der 2. Hauptrunde im DFB-Pokal war es für Torunarigha das zweite Tor im sechsten Einsatz (vier Mal Bundesliga, zwei Mal Pokal) der laufenden Saison. Ein perfekter Zeitpunkt also, um mit dem Innenverteidiger über seine neu entdeckte Offensivqualität, seine positive Entwicklung in den vergangenen Wochen und die Ziele für die restliche Spielzeit zu sprechen. Dies hat herthabsc.de getan.
herthabsc.de: Jordan, zu Beginn wollen wir natürlich von dir eine Sache wissen, die auch alle Hertha-Fans interessiert: Was steckt hinter deinem Masken-Jubel?
Torunarigha: Ein Kumpel von mir macht diesen Jubel regelmäßig und er meinte, wenn ich mein nächstes Tor erziele, soll ich den auch bringen. Deshalb habe ich in Wolfsburg so gejubelt. Manche Fans verwechseln das mit dem Jubel von Paulo Dybala. Wer richtig hinschaut, sieht allerdings, dass ich meine ganze Hand und nicht nur zwei Finger benutze (schmunzelt).
herthabsc.de: Du scheinst Gefallen am Toreschießen gefunden zu haben: Bereits gegen Dynamo Dresden im DFB-Pokal, nun in der Bundesliga in Wolfsburg. Was steckt hinter deiner neu entdeckten Offensivstärke?
Torunarigha: Ich kann mir das selbst nicht wirklich erklären (grinst). Vor allem im Pokal gegen Dresden, aber auch generell: Ich denke in den Situationen nicht viel nach und mache es einfach. In den jeweiligen Spielszenen reagiere ich meistens spontan und entscheide kurzfristig, was ich machen möchte. Also ein wirkliches Erfolgsrezept gibt es da nicht.
herthabsc.de: Doch nicht nur im Angriff, sondern auch auf deiner angestammten Position des Innenverteidigers läuft es aktuell bei dir. Wie erklärst du dir deine positive Entwicklung in den vergangenen Wochen und welchen Anteil daran hat Coach Jürgen Klinsmann?
Torunarigha: Der Trainer hat mit mir geredet und das vollste Vertrauen ausgesprochen. Das versuche ich ihm derzeit auf dem Platz durch gute Leistungen zurückzugeben. Allgemein redet Jürgen Klinsmann viel mit mir, motiviert mich vor den Spielen und spricht aber auch die Dinge an, die ich falsch mache – was ich auch sehr wichtig finde. Somit weiß ich, was ich in Zukunft noch besser machen kann. Von daher bin ich aktuell zufrieden, aber ich muss trotzdem weitermachen. Nur weil ich jetzt zwei Spiele in der Startelf stand, darf ich nicht denken, dass alles toll ist. Wir sind immer noch im Abstiegskampf und müssen so schnell wie möglich Punkte holen, damit wir da unten rauskommen.
herthabsc.de: Mit Dedryck Boyata, Niklas Stark und Karim Rekik hast du dabei drei starke Mitstreiter im Kampf um die zwei Startplätze in der Innenverteidigung. Treibt euch dieser Konkurrenzkampf gegenseitig zu euren Bestleistungen?
Torunarigha: Ich denke schon, dass das der Fall ist. Denn keiner von uns darf sich ein schlechtes Spiel erlauben. Wir müssen alle unser Bestes geben und jeder muss um seinen Platz kämpfen. Auch die Spieler, die zurzeit hinten dranhängen, zeigen in jedem Training, dass sie in die Startelf wollen. Wir haben einen guten Konkurrenzkampf in der Mannschaft und das pusht uns alle sehr!
herthabsc.de: Bereits am Freitagabend (31.01.20, 20:30 Uhr) empfangt ihr den FC Schalke 04. Gegen diesen Gegner hast du eine einwandfreie Bilanz: Ein Spiel, ein Sieg! Also kannst du den Fans Mut machen, dass ihr auch dieses Mal mit einem positiven Erlebnis vom Feld geht?
Torunarigha: Ja, hoffentlich (schmunzelt)! Schalke 04 hat zwar am vergangenen Wochenende gegen Bayern München deutlich verloren, spielt aber eine super Saison und ist im Großen und Ganzen sehr gut drauf. Wir dürfen die Schalker definitiv nicht unterschätzen, müssen alles abrufen und um jeden Zentimeter kämpfen – auch wenn es derzeit vielleicht nicht sehr schön aussieht, müssen wir die Punkte holen.
herthabsc.de: Vier Tage nach dem Ligaspiel trefft ihr im Pokal erneut auf die 'Knappen'. Eine ungewohnte Konstellation, oder?
Torunarigha: Definitiv! So etwas hatte ich persönlich auch noch nicht in meiner Karriere. Das ist schon etwas Besonders. Aber wir wissen ja auch nicht, was unsere Trainer vorhaben – also ob sie in den zwei Spielen viel rotieren werden. Aber das ändert natürlich nichts an unserer Zielsetzung, dass wir die beiden Partien gewinnen wollen!
herthabsc.de: Lass uns zum Schluss auf die weitere Saison schauen: Wie sehen eure gemeinsamen und deine persönlichen Ziele für die restliche Spielzeit aus?
Torunarigha: Allgemein wollen wir als Mannschaft schnellstmöglich aus dem Abstiegskampf herauskommen und mit den unteren Plätzen nichts mehr zu tun haben. Mein persönliches Ziel ist es, im Sommer mit der deutschen Nationalmannschaft nach Tokio zu Olympia zu fahren.
Gesagt...
[>]Allgemein redet Jürgen Klinsmann viel mit mir, motiviert mich vor den Spielen und spricht aber auch die Dinge an, die ich falsch mache.[<]