Jedes Heimspiel eine Reise für blau-weiß!
Fans | 6. Februar 2020, 12:15 Uhr

Jedes Heimspiel eine Reise für blau-weiß!

Jedes Heimspiel eine Reise für blau-weiß!

Nur drei Jahre nach der Gründung hat der 'OFC Werder (Havel)' schon knapp 40 Mitglieder. Aber das reicht den ambitionierten Blütenstädtern noch nicht. Die Fan-Geschichte zum 'Brandenburg-Spieltag'.

Berlin – Werder (Havel) liegt unweit von Potsdam und Berlin im Südwesten der deutschen Hauptstadt. Ungefähr 15.000 Menschen wohnen in der brandenburgischen Kleinstadt, die vor allem für das Baumblütenfest, die historische Insel und den Fußballverein Werderaner FC über ihre Grenzen hinaus bekannt ist. Mittlerweile schickt sich aber ein neuer Club an, größere Berühmtheit in dem Ort zu erlangen. "Wir wollen weiter wachsen und neue Mitglieder zu uns holen. Langfristig ist es unser Ziel, der größte Fanclub im Land Brandenburg zu werden", berichtet Ralf 'Ralle' Schmidlkofer. Der 46-Jährige gehört zu den Gründern des 'OFC Werder (Havel) e.V.', einer Gemeinschaft von Hertha-Fans, die seit 2017 besteht. "Wir haben damals einen Aufruf über den hier ansässigen Fußballclub gestartet. In der Folge haben sich einige Leute gemeldet. Jetzt, nach ungefähr drei Jahren, stehen wir schon bei 40 Mitgliedern", lässt Schmidlkofer die Entstehungsgeschichte des OFC Revue passieren. Doch um die 'Alte Dame' live im Stadion anzufeuern, müssen die Werderaner jedes Mal eine kleine Reise auf sich nehmen. herthabsc.de hat den Fanclub rund um das vergangene Heimspiel gegen Schalke 04 begleitet – von der Haustür bis zum Stadion.

"Geil, dass ihr da seid! Kommt noch kurz rein." Mit diesen Worten öffnet 'Ralle' die Eingangstür zu seinem Zuhause – den Hertha-Schal im Arm, den Fanclub-Pulli über das Trikot gezogen. "Wir haben aber nicht mehr viel Zeit, der Bus zum Bahnhof kommt gleich", treibt der sympathische Familienvater die Redakteure schmunzelnd an. Gemeinsam mit seinem Sohn und Kumpel 'Luzi' geht es los zur Haltestelle, das Gespräch nimmt schnell an Fahrt auf. "Das ist echt eine ganz lustige Geschichte. Meine Frau hat 'Luzi' die Haare geschnitten und wusste, dass er Hertha-Fan ist. Dann meinte sie zu ihm: 'Nimm doch mal meinen Mann mit.' Das ist mittlerweile auch schon über zehn Jahre her", erinnert sich Schmidlkofer lachend, wie er vor anderthalb Jahrzehnten zum Fan wurde. Gesagt, getan – und seitdem lässt den blau-weißen Anhänger die Liebe zur Mannschaft von der Spree nicht mehr los.

Eine klare Botschaft von Freunden

Am Bahnhof Werder angekommen gibt es noch schnell etwas zu essen, bevor nach und nach weitere Mitglieder des Fanclubs eintreffen. "Bei Heimspielen verabreden wir uns immer am Bahnhof und bewegen uns gemeinsam in Richtung Stadion. Auswärtsspiele schauen wir oftmals zusammen in unserem Stammlokal, dem Colonial Cafe", erzählt Christian Minnieur. Der 44-Jährige ist Vorsitzender des Fanclubs und glühender Hertha-Anhänger von Kindesbeinen an. "Für mich kann es in Berlin nur einen Club geben. Und der ist blau-weiß", stellt der Vertriebsleiter mit einem Augenzwinkern klar. Im Regionalexpress Richtung Berlin spricht Minnieur über alle möglichen Themen, die ihn rund um seinen Herzensverein beschäftigen. Dabei hat es ihm besonders der geplante Stadionneubau angetan. "Das Olympiastadion mit der Ostkurve ist einfach mega, keine Frage. Ich würde mir aber trotzdem ein neues Stadion wünschen. Die Tribünen ran ans Feld, 55.000 Plätze, dann hast du jedes Wochenende die Hütte voll und es kommt noch mehr Stimmung auf", gibt der gebürtige Berliner Einblick in seine Wünsche für die Zukunft. Noch geht die Reise an Spieltagen aber ins altehrwürdige Olympiastadion.

Und bis dahin ist es auch nicht mehr weit an diesem Freitagnachmittag. Am Bahnhof Charlottenburg posieren die OFC-Mitglieder noch für ein Erinnerungsfoto. "Mittlerweile sind wir Freunde geworden, der Fußball schweißt zusammen. Wir helfen uns alle gegenseitig, treffen uns auch privat. Über die Jahre hat sich eine freundschaftliche Community gebildet", beschreiben Schmidlkofer und Minnieur den Zusammenhalt der Gruppe. Und ein abschließendes Statement geben die beiden Dauerkarteninhaber auch noch ab: "Wir als Fanclub stehen für die Statuten von Hertha BSC und grenzen uns klar von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ab. Jeder, der Bock auf Hertha hat, kann zu uns kommen und ist jederzeit willkommen." Und wer weiß, vielleicht wird der Fanclub in der beschaulichen Kleinstadt im Südwesten von Berlin wirklich der größte in Brandenburg.

(ms/HerthaBSC)

Gesagt...

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Der Fußball schweißt zusammen. Mittlerweile sind wir Freunde geworden und treffen uns auch privat!
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-Ralf Schmidlkofer

von Hertha BSC