
Kiek ma, wer da kommt: Mainz
Kiek ma, wer da kommt: Mainz

Am Samstag (08.02.20, 15:30 Uhr) empfangen die Herthaner den FSV Mainz 05. Die Rheinhessen unter der Lupe – präsentiert von Hauptsponsor TEDi.
Berlin – Bis zu einem gewissen Grad kann sich der Mensch bekanntlich an sauerstoffärmere Umgebungen gewöhnen, wie Bergsteiger immer wieder bewiesen haben. In der Bundesligatabelle ist die Luft hingegen im Keller eher dünn – doch auch dort kann Ruhe bewahren und Schritt für Schritt weiterzuarbeiten oft ein entscheidender Faktor sein, um mittelfristig in entspanntere Gefilde der Rangliste vorzustoßen. Der kommende Gegner von Hertha BSC, der 1. FSV Mainz 05, lebt diese Mentalität im Abstiegskampf vor – obwohl, oder vielleicht gerade weil die Mannschaft im Saisonverlauf noch nie höher als auf dem zwölften Tabellenplatz stand. "Wir sprechen Dinge an, aber eben intern und ohne Aktionismus", betonte Sportvorstand Rouven Schröder, der vor der Dienstreise in die Hauptstadt seinen Vertrag verlängerte. Ehe die Mainzer ihre Visitenkarte in Berlin abgeben, hat herthabsc.de den kommenden Kontrahenten noch einmal unter die Lupe genommen.
Die sportliche Situation: Nach 20 Spieltagen stehen die 'Nullfünfer' in der Tabelle auf Rang 15, einen Zähler vor dem Relegationsplatz und fünf Punkte hinter Hertha BSC. Keine gemütliche sportliche Situation, doch das Rezept der Rheinhessen ist eine eingangs beschriebene altbekannte Stärke des FSV: Ruhe. Genauer gesagt, diese zu bewahren. "Die Frage ist, ob man immer gleich panisch reagieren sollte – damit ist niemandem geholfen", sagt Rouven Schröder. Gleichzeitig gibt der Sportvorstand für den Auftritt im Olympiastadion aber ein klares Ziel aus: "Unser Anspruch ist es natürlich, zu punkten!"
Die Mainzer im Fokus: Klar, zu allererst denkt der geneigte Beobachter in dieser Rubrik an Robin Quaison, der mit acht Saisontreffern der mit Abstand gefährlichste Torschütze der Mainzer ist. Doch auch der Kapitän rückt wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Danny Latza kehrte am vergangenen Spieltag gegen den FC Bayern nach überstandenem Bandscheibenvorfall in der 32. Minute auf den Rasen zurück und verlieh den 'Nullfünfern' beim Stand von 0:3 neue Stabilität, sodass zumindest eine klarere Niederlage abgewendet werden konnte. "Die zurückliegenden Spiele waren alle nicht schlecht, trotzdem haben wir verloren", sagt der Spielführer, der sich die Situation jedoch "nicht zu schönreden" möchte. Weitere Stabilisierung der wackligen Defensive erhoffen sich die Rheinhessen von Winterneuzugang Jeffrey Bruma. Der Niederländer wurde vom VfL Wolfsburg ausgeliehen und gilt für den Auftritt an der Spree als Startelfkandidat. "Jeffrey hat die ganze Woche trainiert. Jetzt müssen wir sehen, ob es passt und wie wir es in Berlin angehen wollen", ließ sich Trainer Beierlorzer jedoch nicht gänzlich in die Karten schauen.
Die Schnittstellen: Maximilian Mittelstädt und Arne Maier wurden im Sommer 2019 gemeinsam mit dem 'Nullfünfer' Levin Öztunali U21-Vize-Europameister. Zudem könnten zwei Leihgaben des FC Liverpool aufeinandertreffen. Sowohl Marko Grujic als auch der Mainzer Taiwo Awoniyi stehen bei den 'Reds' unter Vertrag. Der Angreifer der Rheinhessen schaffte in der laufenden Rückserie allerdings noch nicht den Sprung ins Aufgebot.
Das Hinrundenduell: Am 4. Spieltag der aktuellen Saison trafen beide Clubs in der Mainzer Arena aufeinander. Nachdem die Herthaner kurz vor der Pause das 0:1 durch Quaison kassierten, drehten die Hauptstädter nach dem Seitenwechsel auf und erspielten sich ein klares Chancenplus. Der verdiente Ausgleich durch Marko Grujic kurz vor dem Schlusspfiff war die beinahe logische Folge – doch nur fünf Zeigerumdrehungen später schockte der FSV die 'Alte Dame' mit dem 2:1. St. Juste besiegelte per Kopf nach einer Ecke die Berliner Niederlage. "In den ersten 45 Minuten haben wir vielleicht ein bisschen zu viel Respekt gezeigt", haderte Dedryck Boyata im Anschluss an sein damaliges Debüt im blau-weißen Trikot. "Nach dem Rückstand wollten wir in der zweiten Hälfte eine Reaktion zeigen, was uns mit dem Ausgleich auch gelungen ist. Das Spiel in der letzten Minute zu verlieren, tut weh."
Die Meinung über den Hauptstadtclub: Achim Beierlorzer erwartet in Berlin "ein Geduldsspiel. Hertha BSC steht zunächst sicher und möchte die Null halten", beobachtete der Mainzer Trainer. Auch aufgrund der winterlichen Aktivitäten auf dem Transfermarkt erwartet Beierlorzer ein verändertes blau-weißes Offensivspiel. "Mit Krzysztof Piątek haben die Berliner zudem einen sehr guten Stürmer verpflichtet und offensiv einen anderen Ansatz als zuvor. Wir müssen in unserem Spiel mit Ball eine große Stabilität und gleichzeitig eine gute defensive Absicherung haben."
(kk/dpa)
Gesagt...
[>]Hertha BSC hat offensiv einen anderen Ansatz als zuvor. Wir brauchen in unserem Spiel große Stabilität und eine gute defensive Absicherung.[<]