"Die Jungs respektieren meine Meinung"
Profis | 19. Februar 2020, 17:22 Uhr

"Die Jungs respektieren meine Meinung"

"Die Jungs respektieren meine Meinung"

Dedryck Boyata spricht im Interview über die Kommunikation mit Mitspielern, seinen 'kleinen Bruder' im Team und die Partie gegen den 1. FC Köln am Samstag (22.02.20, 15:30 Uhr).

Berlin – Wer Dedryck Boyata auf dem Rasen beobachtet, dem fallen schnell zwei Dinge auf: Der Innenverteidiger strahlt in seinem Spiel eine enorme Ruhe aus und ist durch nichts aus dieser zu bringen. Und: Boyata setzt eine oft geforderte Tugend um – die regelmäßige Kommunikation mit den Mitspielern. Ein Wink hier, ein kurzer Hinweis dort, und schon steht der Defensivverbund ein wenig sicherer. "Meine Position bringt es mit sich, dass ich viel mit meinen Mitspielern sprechen und auch Anweisungen geben muss", erläutert der 29-Jährige, der merkt, dass seine Worte ankommen. "Die Jungs respektieren meine Meinung. Das bestärkt mich darin, diesen Führungsanspruch zu haben!" Der Eindruck täuscht nicht: Der Belgier ist endgültig in Berlin angekommen in Berlin. So setzt der Rechtsfuß in seinem Spiel durchaus auch offensive Akzente - wie zuletzt beim so wichtigen Erfolg in Paderborn, als er das Führungstor für die Blau-Weißen köpfte. Den Torjubel widmete er seiner schwangeren Ehefrau. Vor dem nächsten Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln am Samstag (22.02.20, 15:30 Uhr) hat herthabsc.de mit Boyata über anstehende Vaterfreuden, seinen 'kleinen Bruder' im Team sowie das Kräftemessen mit den Rheinländern gesprochen.

herthabsc.de: Dedo, nach deinem Treffer in Paderborn hast du den Ball unter dein Trikot gesteckt und so deine schwangere Frau Manon gegrüßt. Wie groß ist eure Vorfreude auf den gemeinsamen Nachwuchs?
Boyata: Enorm! Wir sind beide schon sehr aufgeregt und freuen uns auf unser erstes Kind – es wird ein Junge (lächelt). Einen Namen haben wir uns aber noch nicht überlegt.

herthabsc.de: Dein erstes Kind wird in Berlin zur Welt kommen, du selbst bist jetzt seit gut acht Monaten in der Hauptstadt und wirkst so, als wärst du angekommen…
Boyata: … ja, auf jeden Fall! Ich bin jetzt schon ein paar Monate hier, habe mich komplett eingelebt und fühle mich auch wohl.

herthabsc.de: Privat läuft es bei dir – und auf dem Rasen bist du aus der Hertha-Defensive nicht wegzudenken. Du strahlst auf dem Platz viel Sicherheit aus, gibst auch immer wieder Kommandos. Wie fühlt es sich an, dass dir die Trainer wie auch die Mitspieler bereits so sehr vertrauen?
Boyata: Meine Position bringt es mit sich, dass ich viel mit meinen Mitspielern sprechen und auch Anweisungen geben muss. Ich merke auch, dass die Jungs meine Meinung respektieren. Das bestärkt mich darin, diesen Führungsanspruch zu haben und gerade unseren jungen Spielern den einen oder anderen Ratschlag zu geben. Wir müssen uns auf und neben dem Platz gegenseitig helfen, das ist wichtig!

herthabsc.de: Dazu passt, dass Dodi Lukébakio dich bereits als 'großen Bruder' bezeichnet hat. Unternehmt ihr auch privat etwas zusammen?
Boyata: Wir versuchen, regelmäßig auch Freizeit zusammen zu verbringen. In letzter Zeit bin ich wegen der Schwangerschaft meiner Frau nicht mehr so viel unterwegs gewesen, sondern lieber zu Hause bei ihr geblieben. Aber ich versuche natürlich auch weiterhin, ein bisschen auf Dodi aufzupassen (lächelt). Er ist ein junger Spieler, wir kommen aus demselben Land und unsere Eltern kennen sich – da ist es selbstverständlich, dass ich ihn so gut unterstütze, wie ich nur kann. Er ist wirklich wie ein kleiner Bruder für mich, und wenn er eine zweite Meinung oder einen Rat braucht, bin ich für ihn da. Ich verstehe mich aber auch mit meinen anderen Teamkollegen gut, wir haben insgesamt einen positiven Zusammenhalt in der Mannschaft.

herthabsc.de: Zusammenhalt und Kommunikation unter Kollegen sind ein gutes Stichwort: Du hast in dieser Saison schon in allen erdenklichen Defensivkonstellationen sowohl mit Karim Rekik, als auch mit Jordan Torunarigha und Niklas Stark zusammengespielt. Wie wirken sich diese personellen Wechsel auf dein eigenes Spiel aus? Und wie läuft die Kommunikation untereinander?
Boyata: Wer neben mir spielt, ist für mein eigenes Spiel zunächst einmal eigentlich gar nicht so wichtig, die grundsätzlichen Abläufe und Aufgaben bleiben die gleichen: Unser Bestes zu geben, um der Mannschaft mit unseren Fähigkeiten zu helfen und Gegentore zu verhindern. Nur in der Kommunikation gibt es natürlich Unterschiede: Mit Karim spreche ich Französisch, mit Nik und Jordan meist Englisch, aber in manchen Situationen auch Deutsch, da das am einfachsten ist. So klappen unsere Absprachen insgesamt ganz gut.

herthabsc.de: Im Hinspiel in Köln war Niklas dein Partner in der Verteidigung. Der kommende Gegner dürfte dir in guter Erinnerung sein - durch den Sieg und dein erstes Tor.
Boyata: Daran denke ich natürlich gerne zurück (schmunzelt). Wir haben klar mit 4:0 gewonnen, das war damals ein wichtiger Sieg gegen einen direkten Konkurrenten und ich konnte mit einem Tor dazu beitragen – eine schöne Erinnerung!

herthabsc.de: Blicken wir auf das bevorstehende Rückspiel am Samstag (22.02.20, 15:30 Uhr). Mit dem gelbgesperrten Sebastiaan Bornauw und Birger Verstraete stehen zwei Landsleute im Kölner Aufgebot. Habt ihr euch im Vorfeld über das Spiel ausgetauscht? 
Boyata: Birger Verstraete kenne ich tatsächlich, wir waren schon einmal zusammen zur belgischen Nationalelf eingeladen. Wir hatten im Vorfeld der Partie noch keinen Kontakt, aber wenn sich am Samstag die Gelegenheit ergibt, werden wir uns vor oder nach dem Spiel sicherlich einmal kurz unterhalten.

herthabsc.de: Die 'Geißböcke' haben sich unter Trainer Markus Gisdol in der Tabelle verbessert hat und liegen direkt hinter euch. Was für eine Partie erwartest du?
Boyata: Wir sind nach wie vor in einer sportlichen Situation, in der jedes Spiel für uns schwierig wird. Gegen einen Tabellennachbarn ist das Ziel für uns klar: Wir wollen und müssen die drei Punkte hierbehalten! Wir wissen, dass das nicht einfach wird, Köln hatte in den vergangenen Monaten einen guten Lauf. Nichtsdestotrotz zählt für uns am Samstag nur ein Sieg!

(kk/City-Press)

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Gegen einen Tabellennachbarn ist das Ziel für uns klar: Wir wollen und müssen die drei Punkte hierbehalten!
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-Dedryck Boyata

von Hertha BSC