
Kiek ma, wer da kommt: Bremen
Kiek ma, wer da kommt: Bremen

Berlin – Blau-Weiß gegen Grün-Weiß, Spree gegen Weser, Fahne gegen Raute oder auch Hauptstadt gegen Hansestadt – es gibt viele Möglichkeiten, das Duell zwischen Hertha BSC und Werder Bremen am kommenden Samstag (07.03.20, 15:30 Uhr) zu bezeichnen. Eines steht allerdings fest: Die Partie der 'Alten Dame' gegen den Tabellen-17. birgt durchaus sportliche Brisanz. Die Elf von Trainer Alexander Nouri, die beim 3:3 in Düsseldorf nach 0:3-Pausenrückstand eine fulminante Aufholjagd hinlegte, ist nach wie vor auf jeden Zähler angewiesen, um sich möglichst schnell aus dem unteren Tabellendrittel zu befreien. Ebenso ergeht es auch Gästetrainer Florian Kohfeldt und seiner Mannschaft, die dringend benötigte Punkte aus dem Olympiastadion entführen wollen. "Für beide Teams geht es um viel. Es ist ein Spiel, in dem man viel gewinnen und verlieren kann. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und uns auf unser Spiel konzentrieren", ist sich auch Abwehrspieler Karim Rekik bewusst. Was es sonst noch über den Kontrahenten zu wissen gibt, steht in der Gegnervorschau – präsentiert von TEDi.
Die sportliche Situation: Nach 23 absolvierten Partien – das Bundesliga-Duell mit der Frankfurter Eintracht am vergangenen Sonntag wurde verschoben – stehen die Hansestädter mit 17 Punkten auf dem vorletzten Rang des Klassements und befinden sich in akuter Abstiegsnot. Auf einen durchwachsenen Auftakt mit sechs Punkten aus fünf Spielen folgte zunächst eine Serie von fünf Unentschieden. Im Anschluss feierten die Grün-Weißen nur noch zwei Siege aus 13 Begegnungen und verloren die restlichen elf Aufeinandertreffen, sodass der Rückstand auf den Relegationsplatz mittlerweile vier Zähler beträgt. "Wir müssen uns schnell erholen, denn wir haben am Samstag ein sehr wichtiges Spiel, das wir gewinnen müssen", äußerte sich Linksverteidiger Ludwig Augustinsson nach dem verlorenen DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Frankfurt am vergangenen Mittwoch.
Die Bremer im Fokus: Fixpunkt im Offensivspiel des Double-Siegers von 2004 ist Milot Rashica. Der Kosovare steht in dieser Spielzeit bei zehn Scorerpunkten (sieben Tore, drei Vorlagen) und war an sieben der letzten zwölf Treffer direkt beteiligt. Gefüttert wird der Angreifer von den 'Achtern' Maximilian Eggestein und Davy Klaassen, für zusätzliche Stabilität in der Abwehr wurde im Winter Kevin Vogt verpflichtet. Für die Herthaner wird es gegen den SVW darum gehen, so wenig tiefe Räume wie möglich anzubieten und die schnellen Angreifer nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. "Wir müssen als Mannschaft an die zweite Hälfte in Düsseldorf anknüpfen: Gemeinsam pressen, kompakt stehen und einander helfen", gibt Karim Rekik den Plan aus.
Die Schnittstellen: Ein besonderes Spiel ist das Kräftemessen der Blau-Weißen mit Werder Bremen zweifelsfrei für Hertha-Coach Alexander Nouri. Der 40-Jährige war zunächst als Spieler (1994-2001) und darüber hinaus auch als Assistenz- und Cheftrainer (2014-2017) für die Hansestädter aktiv. "Klar habe ich zu Werder eine andere Verbindung, aber wir sind Profis und wissen um die Situation in der Tabelle. Wir werden alles daran setzen, das Spiel am Samstag zu gewinnen", so der Deutsch-Iraner über das Wiedersehen mit dem Ex-Club. Außerdem wechselte Davie Selke in der Winterpause auf Leihbasis von der Spree an die Weser, darf aufgrund einer Vertragsklausel aber nicht gegen die 'Alte Dame' auflaufen. Auch Innenverteidiger Sebastian Langkamp war für beide Vereine aktiv. Weiterhin spielten Marius Wolf und Ömer Toprak zusammen für Borussia Dortmund, Lukas Klünter und Yuya Osako kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Köln.
Das Hinrundenduell: Am 8. Spieltag dieser Saison duellierten sich Hertha BSC und die Grün-Weißen in Bremen, nach 90 Minuten stand ein leistungsgerechtes Remis auf der Anzeigetafel. Die Hansestädter gingen zunächst durch Josh Sargent in Führung (7.), den Ausgleich erzielte der eingewechselte Dodi Lukébakio nach Vorlage von Maximilian Mittelstädt (70.). "Ich war sehr motiviert, dem Team zu helfen und bin froh, dass mir das gelungen ist. Es war ein wichtiges Tor, nicht nur für mich, sondern für uns als Mannschaft", bilanzierte der Torschütze der Blau-Weißen im Anschluss an die Partie.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: Im Vorfeld des Spiels äußerte sich der Werder-Coach Kohfeldt zum bevorstehenden Kräftemessen und verweist vor allem auf die offensive Qualität der Herthaner. "Ich erwarte einen Gegner mit viel Geschwindigkeit und Offensivspielern, die Spiele allein entscheiden können", erklärte der Trainer der Grün-Weißen, der viel Initiative von seiner Elf erwartet. "Ich kann mir vorstellen, dass wir eher das Spiel machen werden, aber die Konstellation gefällt mir grundsätzlich gut."
(ms/dpa)
Gesagt...
[>]Klar habe ich zu Werder eine andere Verbindung, aber wir sind Profis und wissen um die Situation in der Tabelle.[<]