Erneute blau-weiße Aufholjagd!
Erneute blau-weiße Aufholjagd!
Berlin – Im Vergleich zur Aufholjagd in Düsseldorf nahm Trainer Alexander Nouri in seiner Anfangsformation vier Veränderungen vor: Für Dedryck Boyata (Oberschenkelprobleme), Per Skjelbred – der unter der Woche krank war und nicht im Kader stand –, Javairo Dilrosun und Dodi Lukébakio starteten Niklas Stark, Marvin Plattenhardt, Maximilian Mittelstädt und Marius Wolf. Auf Seiten der Norddeutschen wechselte Coach Florian Kohfeldt nach der Pokal-Niederlage in Frankfurt drei Mal: Torwart Stefanos Kapino und Milos Veljkovic ersetzten die verletzten Jiri Pavlenka und Ömer Toprak, der ehemalige Herthaner Davie Selke wurde durch Josh Sargent vertreten.
Ausgerechnet Bremens neue Offensivkraft erzielte per Distanzschuss aus rund 20 Metern die frühe Führung für die Gäste (3.). Und in der Anfangsphase kam es – genauso wie in der Vorwoche im Rheinland – noch bitterer für die 'Alte Dame': Davy Klaassen erhöhte per Kopf auf 2:0 (6.). So liefen die Herthaner bereits früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher und mussten sich von diesem doppelten Nackenschlag befreien. Jordan Torunarigha meldete die Blau-Weißen nach zehn Zeigerumdrehungen erstmals in der Offensive an. In Folge bemühten sich die Hauptstädter in die Partie zu finden und sendeten durch einen Abschluss von Matheus Cunha ein Lebenszeichen im vordersten Drittel (21.). Zehn Minuten vor dem Pausenpfiff war es erneut der auffällige Brasilianer, der am Anschlusstreffer schnupperte – mit seinem Versuch allerdings an Kapino scheiterte (35.). Kurz danach setzte sich Herthas Nummer 26 gekonnt im grün-weißen Strafraum durch, Vladimir Darida verpasste aber den richtigen Moment (39.). 120 Sekunden später passte das Timing jedoch bestens: Einen Freistoß von Plattenhardt nickte Kapitän Stark zum 1:2-Anschlusstreffer ins Bremer Netz (41.). Mit diesem Stimmungsaufheller ging es in die Kabinen.
Im zweiten Abschnitt präsentierten sich die Nouri-Schützlinge von Beginn an entschlossener und zeigten eine andere Körpersprache als noch in weiten Teilen des ersten Durchgangs. Vor allem über die Außenbahnen über den offensiven Plattenhardt und Wolf erzeugten die Gastgeber Gefahr. So verlagerte sich das Spielgeschehen komplett in die Hälfte des SVW. Für diesen Aufwand belohnte sich die Elf von der Spree: Erst fand Mittelstädt noch in Kapino seinen Meister, ehe Cunha den Abpraller zum umjubelten und verdienten 2:2-Ausgleich verwertete (60.). Angetrieben von den 58.028 Zuschauern – darunter Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer – im Olympiastadion spielten die Blau-Weißen nun auf den Führungstreffer. Passend zu dieser positiven Stimmung ließ sich auch die Sonne im weiten Rund blicken – diese Atmosphäre wurde zehn Minuten beinahe nochmal getoppt. Schiedsrichter Winkmann entschied zunächst auf Strafstoß für Hertha BSC, nahm diesen nach Ansicht der Videobilder jedoch zurück (80.). So blieb das Treiben auf dem grünen Rasen bis zur letzten Minute offen – und die Herthaner bekamen durch den eingwechselten Vedad Ibisevic per Kopf in der Schlussminute die Chance auf den Siegtreffer. Doch der Bosnier nickte die Kugel knapp über das grün-weiße Gehäuse (90.). Somit blieb es am Ende bei der Punkteteilung.
Nach der zweiten Aufholjagd binnen einer Woche – dank der die Herthaner mit 28 Zählern auf dem 13. Tabellenplatz stehen – würden sich alle blau-weißen Fans bei den kommenden Aufgaben wünschen, dass nicht erneut die Anfangsphase verschlafen wird, um sich mal wieder mit drei Punkten zu belohnen. Die nächste Möglichkeit dafür ergibt sich für den Hauptstadtclub am kommenden Samstag (14.03.20, 15:30 Uhr) im Rahmen des 26. Bundesliga-Spieltages in Sinsheim bei der TSG Hoffenheim.
(sj,fw/City-Press)
3. Minute: Bremen führt. Sargent zieht kompromisslos aus 18 Metern ab und der Ball schlägt unhaltbar für Kraft ein.
6. Minute: Bremen erhöht. Das gibt es einfach nicht. Man, man, man. Klaassen ist mit dem Kopf vor Kraft am Ball. 2:0. Die Innenverteidigung lässt den Bremer aus den Augen.
10. Minute: Darida bringt den Ball, Torunarigha köpft am langen Pfosten Richtung Gehäuse, aber Kapino hält im Nachfassen.
21. Minute: Wieder Cunha. Der Brasilianer trägt den Ball über die Hälfte, zieht ab, Kapino hat den Ball sicher. Ein Abspiel wäre vermutlich die bessere Entscheidung gewesen.
35. Minute: Cunha aus 20 Metern, Kapino wehrt zur Seite ab. Aber ein ordentlicher Versuch. Dranbleiben!!
39. Minute: Cunha setzt sich links im Strafraum durch, spitzelt den Ball zu Darida. Doch der braucht eine Sekunde zu lang und bleibt mit seinem Schussversuch hängen.
41. Minute: TOOOOOOOOOR! Freistoß aus dem rechten Halbfeld. Plattenhardt bringt den Ball perfekt und NIKLAS STARK KÖPFT IHN REIN!! JAAAA!
58. Minute: Das Spielgeschehen hat sich komplett in die Hälfte der Gäste verlagert. Aber der letzte Pass kommt noch nicht durch.
60. Minute: TOOOOOOOOOOR!!!! Da ist der Ausgleich. Mittelstädt schießt, Kapino wehrt nach vorne ab, da steht Cunha - und der haut den Abpraller rein!!
70. Minute: Schlussphase! Was geht hier noch? Ein Tor wäre so, so wichtig.
79. Minute: Elfmeter! Darida schießt, Moisander bekommt den Ball an den Oberarm. Winkmann geht zum VAR.
80. Minute: Und nimmt den Elfer zurück. Schiri-Ball. Mmpf, nun ja.
90. Minute: VEDO! Ibisevic!!! Auf das Netz!!! Jetzt noch drei Minuten Nachspielzeit.