Kiek ma, wo dit hinjeht: Sinsheim
Profis | 13. März 2020, 16:24 Uhr

Kiek ma, wo dit hinjeht: Sinsheim

Kiek ma, wo dit hinjeht: Sinsheim

Am Samstagnachmittag (14.03.20, 15:30 Uhr) treten die Herthaner im Kraichgau an. Ein genauer Blick auf die TSG Hoffenheim – präsentiert von TEDi.
Berlin – Wenn Hertha BSC am Samstag (14.03.20, 15:30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim antritt, müssen sich beide Teams auf ganz neue Gegebenheiten einstellen. Die Partie findet ohne das Beisein von Zuschauern statt. "In dieser Krisensituation müssen wir die Infektionskette unterbrechen. Natürlich gibt es die Empfehlung der DFL, aber als Veranstalter müssen wir dafür Sorge tragen und die Verantwortung dafür übernehmen", begründete TSG-Geschäftsführer Dr. Peter Görlich diese Maßnahme. Dem pflichtet auch Michael Preetz bei: "Ich glaube, es war alternativlos, die Entscheidung zu treffen, ohne Zuschauer zu spielen. Aber es fehlt das berühmte Salz in der Suppe, wenn wir ohne Zuschauer spielen." Abgesehen davon, bleibt das Entscheidende auf dem Rasen gleich: Es geht gegen Hoffenheim um drei ganz wichtige Punkte in der Bundesliga. Mit wem es die Blau-Weißen zu tun bekommen, hat herthabsc.de in der Gegnervorschau zusammengetragen – präsentiert von TEDi.

Die sportliche Situation: 35 Punkte nach 25 Spielen bedeutet für die TSG gerade noch so einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Zuletzt klemmte es beim Punktesammeln jedoch: Aus den vergangenen fünf Liga-Spielen holte Hoffenheim lediglich zwei Punkte; in diese Phase fällt zudem das Aus im DFB-Pokal. Damit belegt das Team aus dem Kraichgau (12.) in der Rückrunden-Tabelle den Platz hinter dem Hauptstadtclub (11.). Den allerdings (noch) komfortablen neunten Rang verdankt es seiner Serie zum gleichen Zeitraum der Hinserie. Noch vor dem Sieg gegen Hertha BSC im Olympiastadion, sicherte sich die Schreuder-Elf unter anderem einen bemerkenswerten Auswärtsdreier beim FC Bayern München. Das Potential der Gastgeber ist bekannt, die Herangehensweise auch: "Unser Ziel muss es sein, in den ersten Minuten anders aufzutreten als zuletzt", beschwört Niklas Stark, "wir dürfen nicht wieder direkt in Rückstand geraten. Im Spiel nach vorne müssen wir dennoch mutig sein, auch ins Risiko gehen. Wichtig ist, dass wir die Balance halten. Dann haben wir die Chance, dort etwas zu holen."

Die Hoffenheimer im Fokus: Treffsicherster Akteur in den Reihen der TSG Hoffenheim ist Andrej Kramaric. Der kroatische Auswahl-Angreifer – Vize-Weltmeister 2018 in Russland – traf in dieser Spielzeit sieben Mal und das, obwohl der 28-Jährige aufgrund einer Knieverletzung die ersten Spieltage zum Zuschauen verdammt war. Unter der Woche war der Mittelstürmer fraglich, stieg jedoch kurz vor dem Abschlusstraining wieder ein und könnte somit eine Option für Samstag sein. "Die Pause war eine reine Vorsichtsmaßnahme, sein Körper hat durch die leichte Verletzung noch eine Reaktion gezeigt. Ich gehe aber davon aus, dass er wieder mitmachen kann", hofft auch Trainer Schreuder.

Die Schnittstellen: Die meisten Berührungspunkte mit dem kommenden Gegner hat Vedad Ibisevic. Der Bosnier schloss sich der TSG noch zu Zweitliga-Zeiten an, stieg in die Bundesliga auf und sorgte dort mit 18 Treffern in der Hinrunde 2008/09 für die immer noch gültige vereinsinterne Saison-Bestmarke in der Beletage des deutschen Fußballs – wäre Herthas Kapitän damals nicht ein Kreuzbandriss widerfahren, mit dem er die gesamte Rückrunde ausfiel, hätten es durchaus noch mehr Tore sein können. Peter Pekarik dürfte ganz besondere Erinnerungen mit dem anstehenden Gegner verknüpfen: Gegen die TSG erzielte der Slowake sein bisher einziges Bundesliga-Tor für die Blau-Weißen. Zudem trifft Salomon Kalou mit Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder auf einen Mitspieler aus gemeinsamer Zeit bei Feyenoord Rotterdam. Zwei Spiele standen beide gemeinsam auf dem Rasen. "Salomon war damals ein Riesentalent und ist dann später zu Chelsea gegangen", erinnert sich Schreuder. "Zuletzt hat er bei Hertha weniger gespielt, aber ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns am Samstag wiedersehen. Er ist ein äußerst intelligenter Fußballer und ein extrem positiver Mensch."

Das Hinrundenduell: Beim Aufeinandertreffen in der ersten Saisonhälfte musste sich der Hauptstadtclub mit 2:3 (0:2) geschlagen geben – besonders durch Standards waren die Kraichgauer erfolgreich. Ein Doppelschlag von Jürgen Locadia (33.) und Andrej Kramaric (38.) sorgten trotz eines zuvor guten Auftritts für einen deutlichen Pausen-Rückstand. Doch wie so oft in dieser Spielzeit zeigten die Blau-Weißen Moral: Dodi Lukébakio mit einem Fallrückzieher, der Herthas Tor des Jahres 2019 zur Folge hatte (55.), und Salomon Kalou (69.) holten die Herthaner zurück in die Partie. Der Treffer von Benjamin Hübner in der 79. Minute verhagelte den Gastgebern allerdings das Happy End. "Nach dem Rückstand sind wir gut zurückgekommen und haben große Moral gezeigt – was uns das Genick gebrochen hat, waren die Standards. Zwei Gegentore nach solchen Situationen sind auf diesem Niveau nur schwer zu korrigieren", resümierte Ibisevic nach der Begegnung.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Die Gastgeber erwarten die Blau-Weißen variabel, aber eher defensiv eingestellt. "Die Herthaner haben jetzt einige Spiele unter ihrem neuen Trainer gemacht. Sie können 4-4-2 oder 4-2-3-1 spielen – in der vergangenen Woche haben sie auf Dreierkette umgestellt, das hat auch geklappt", analysierte TSG-Trainer Schreuder. "Mit Cunha und Piątek haben sie im Winter vorne sehr gute neue Spieler geholt, dazu haben sie mit Dilrosun und Lukébakio noch extrem viel Tempo in der Hinterhand. Ich erwarte, dass Hertha eher auf Konter spielt. Wichtig wird für uns sein, dass wir auf unser Spiel schauen und eine gute Ordnung haben", so der Übungsleiter weiter.

(war/GettyImages,City-Press)

von Hertha BSC