
"Es fühlt sich wie ein Neustart an!"
"Es fühlt sich wie ein Neustart an!"
Vedad Ibisevic spricht am Mittwoch (15.04.20) in einer Medienrunde über seinen neuen, alten Trainer, die Rückkehr auf den Trainingsplatz und seine Hoffnung auf Pflichtspiele.
Berlin - In Zeiten der Coronakrise sind Videokonferenzen wohl so populär wie nie zuvor. Auch im Sportjournalismus bieten virtuelle Medienrunden Spielern und Journalisten die Gelegenheit, sich miteinander über die aktuellen Geschehnisse auszutauschen – gleichzeitig sind sie auch für erfahrene Profis wie Vedad Ibisevic noch eine ungewöhnliche, neue Erfahrung. "Das ist mal spannend", grinst der Kapitän, als er die Medienvertreter begrüßt. Schnell wird Ibisevic auf seinen neuen, alten Trainer Bruno Labbadia angesprochen, unter dem er bereits beim VfB Stuttgart erfolgreich spielte. "Ich freue mich, wieder mit Bruno zusammenarbeiten zu dürfen. Als ehemaliger Stürmer hat er mich damals gut verstanden, ich konnte viel von ihm lernen und mich weiterentwickeln", erinnert sich Herthas Nummer 19, der unter Labbadia bislang 70 Mal auflief, dabei 38 Mal ins Schwarze traf und 13 weitere Tore vorbereitete.
"Sein Fußball fordert viel Einsatz von jedem Einzelnen, er verlangt viel. Aber wenn wir es richtig angehen, kann das sehr viel Spaß machen", erläutert der Bosnier seine Erinnerungen an die Arbeit mit Labbadia. Der gebürtige Darmstädter und sein Trainerteam hätten sich seit der damaligen gemeinsamen Zeit "weiterentwickelt, ich habe es schon geahnt und mich darauf gefreut. Sie haben neue Lösungen und Ideen dabei, von denen wir profitieren können, dazu klare taktische Vorstellungen mit einer gewissen Variabilität", so Ibisevic, der gleichzeitig betont: "Als Typ ist sich Bruno treu geblieben! Er ist ein harter und disziplinierter Arbeiter mit einem klaren Plan, das wird uns helfen."

Rückkehr auf den Trainingsplatz ist "ein Schritt nach vorne. Ich habe Fußball vermisst!"
Helfen will auch Ibisevic selbst. Der Angreifer ist froh, wieder mit seinen Teamkollegen trainieren zu können. "Das fühlt sich wie ein Neustart an, ich bin gespannt, wie es jetzt weitergeht. Es ist nach der Zeit zu Hause und ohne Ball auf jeden Fall ein Schritt nach vorne, ich habe Fußball vermisst. Klar ist es für mich eine kleine Qual, keine Zweikämpfe führen zu dürfen, aber es gibt genug Dinge, die wir umsetzen dürfen", schmunzelt der 'Vedator'. "Die Hauptsache ist, dass wir gegen einen Ball treten dürfen!"
Das dies bald auch wieder unter Wettkampfbedingungen möglich ist, ist eine große Hoffnung vieler Menschen. "Ich glaube, dass es ein positives Zeichen für die Gesellschaft wäre, wenn wir wieder spielen dürfen. Der Fußball ist ein Teil von ihr, und es könnte den Leuten guttun", glaubt der Stürmer. "Aber selbstverständlich gibt es genug andere Dinge, die wichtig sind und dafür beachtet werden müssen." Die Hoffnung auf eine Rückkehr in ein Stück Normalität ist einer der Aspekte, die Profis wie Vedad Ibisevic aktuell antreibt. Mögliche Geisterspiele wären für den Routinier, der ein solches Szenario bereits als Stuttgarter Spieler bei Lazio in Rom erlebte, dabei ein notwendiges Übel. "Das Spiel hat keinen Spaß gemacht, ohne Zuschauer ist es etwas anderes, es fehlt ein wichtiger Teil. Aber es wäre mir lieber so spielen zu dürfen, anstatt zu Hause auf dem Fahrrad zu sitzen", betont der erfahrene Knipser abschließend. "Mein Ehrgeiz ist immer noch da!"
(kk/City-Press,HerthaBSC)