"Kreativ sein, tüfteln und alle Ressourcen nutzen!"
"Kreativ sein, tüfteln und alle Ressourcen nutzen!"
Bruno Labbadia gibt Einblicke in den Arbeitsalltag, spricht über sein Trainerteam und durfte am Donnerstag (16.04.20) zwei Rückkehrer auf den Schenckendorffplätzen begrüßen.
Berlin - Strahlender Sonnenschein und ein nahezu wolkenloser blauer Himmel begleitete die Herthaner bei ihrer Vormittagseinheit am Donnerstag (16.04.20). Das Wetter sorgte nicht nur für gute Laune bei den Blau-Weißen, sondern lieferte eigentlich auch ideale Bedingungen für Fußball. Doch die Arbeit auf den Trainingsplätzen ist, wie auch sämtliche andere Bereiche des Alltags, von Sicherheitsvorkehrungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus geprägt. "Wir haben klare Vorgaben und stehen im permanenten Austausch mit dem Senat, der uns sinnvolle Hinweise gibt. Wir müssen durch die Sicherheitsmaßnahmen kreativ sein und tüfteln permanent Übungen aus, mit denen wir die Jungs mitnehmen können. Die Mannschaft zieht sehr engagiert mit", schildert Bruno Labbadia in einer Videokonferenz im Anschluss an das Training am Donnerstagvormittag. "Natürlich fehlen uns Inhalte wie Zweikämpfe, und wir können als Trainerteam derzeit nur Ausschnitte aus unseren Ideen einbringen, aber diese Situation müssen wir annehmen. Die Erfahrung kann uns auch weiterbringen und wir müssen das Beste daraus machen!"
Stark und Wolf zurück auf dem Platz
Um das zu erreichen, arbeiten die Berliner in vier Trainingsgruppen. Die Feldspieler üben in Achtergruppen, in denen Spieler jeder Position stehen, um neben körperlicher auch spiel- und gruppentaktische Schulungen durchführen zu können. In jene Kollektive reihten sich nun auch wieder Niklas Stark und Marius Wolf ein, die zuvor Kontakt zu Infizierten hatten und daher individuell zu Hause arbeiten mussten. Parallel trainieren die Torhüter in einer eigenen Vierergruppe, jeder Spielerverbund muss das Pensum dabei auf einem eigenen Platz abspulen. Trotz der erschwerten Bedingungen ist der Auftrag klar: "Es geht darum, Situationen bestmöglich zu simulieren", erklärt Labbadia. "Wir versuchen, über das Training eine gewisse Lockerheit zurückzubringen und gleichzeitig konzentriert zu arbeiten. Der Mix ist entscheidend!"
Dieser gute Mix soll auch im Trainer- und Funktionsteam gewährleistet sein. Der neue Trainer erläutert beim Austausch mit den Medienvertretern die Vorzüge. "Man braucht im Fußball Bausteine, die zusammenpassen und sich sinnvoll ergänzen. Meine beiden Co-Trainer ergänzen mich, gleichen meine Schwächen aus und bringen ihre eigenen Stärken gut ein. Es passt einfach sehr, sehr gut. Eddy Sözer kenne ich schon sehr lange, Olaf Janßen ist seit Wolfsburg dabei. Er ist sowohl in der Videoanalyse, wo er gut mit Dominik Wohlert zusammenarbeitet, als auch auf dem Platz eine große Hilfe, hat ja nicht umsonst selbst schon als Cheftrainer in der 2. Bundesliga gearbeitet", sagt Labbadia. "Günter Kern passt als Athletiktrainer gut zu dem Fußball, den wir spielen wollen. Henrik Kuchno und Hendrik Vieth sind gleichzeitig voll mit einbezogen - wir nutzen alle Ressourcen und sind ein Team!"
Alle Ressourcen nutzen ist auch in Bezug auf die Herthaner das Gebot der Stunde. Dabei fokussieren Labbadia und sein Stab sich ausschließlich auf die Gegenwart. "Jeder Spieler ist gefragt, unahängig von Vertragssituationen oder ähnlichem", betonte der Hertha-Coach. "Es zählt nur, die beste Mannschaft für Hertha BSC aufzubieten und an einem möglichen Tag X für diese letzten neun Spiele bereit zu sein!"
(kk/City-Press)