Kiek ma, wo dit hinjeht: Dortmund
Profis | 5. Juni 2020, 17:38 Uhr

Kiek ma, wo dit hinjeht: Dortmund

Kiek ma, wo dit hinjeht: Dortmund

Am Samstag (06.06.20, 18:30 Uhr) tritt die 'Alte Dame' bei Borussia Dortmund an. Die Gegnervorschau beleuchtet den Kontrahenten aus dem Ruhrgebiet im Detail – präsentiert von TEDi.

Berlin - Der Meisterschaftskampf fand in der laufenden Spielzeit lange Zeit auf Augenhöhe statt. Mit Leipzig, Gladbach und Leverkusen mischten neben den jährlichen Favoriten aus München und Dortmund auch andere Teams oben mit und sorgten so für ungewohnt Spannung. Aber bereits vor der corona-bedingten Zwangspause neigten sich die Tendenzen wieder in Richtung des Abo-Meisters aus der bayrischen Landeshauptstadt. Dieser Eindruck verfestigte sich nach dem Re-Start und dem 1:0-Erfolg im direkten Aufeinandertreffen: Mittlerweile grüßt der FCB mit sieben Punkten Vorsprung vor Verfolger Borussia Dortmund von der Spitzenposition. Doch zumindest glauben sie im Ruhrgebiet noch an eine Minimalchance. "Mathematisch ist es immer noch möglich, darum versuchen wir unseren Teil auf dem Spielfeld zu regeln", wagt BVB-Verteidiger Manuel Akanji Rechenspiele für die Restsaison. Dabei müssen die Dortmunder nicht nur ihre eigenen Hausaufgaben erledigen, sondern zudem auf die Schützenhilfe anderer Vereine hoffen. Keine einfache Angelegenheit in den ausstehenden fünf Spielen. Am Samstag (06.06.20, 18:30 Uhr) steht für die Schwarz-Gelben erst einmal das Duell mit dem Hauptstadtclub an. In der Gegnervorschau nimmt herthabsc.de die Elf aus Nordrhein-Westfalen genauer unter die Lupe – präsentiert von Hauptsponsor TEDi.

Die sportliche Situation: Die zweitplatzierten Dortmunder haben aktuell 60 Punkte gesammelt. Während das Titelrennen entschieden scheint, wird es dahinter im Kampf um die internationalen Ränge spannend. Nur vier Punkte trennen den BVB von Bayer 04 auf dem fünften Rang. Die Schwarz-Gelben sind im Rennen um die begehrten Champions League-Startplätze allerdings in der Favoritenrolle. Zuletzt feierte der BVB beim SC Paderborn ein 6:1-Schützenfest. Mit 30 Punkten aus zwölf Begegnungen spielt das Team von Trainer Lucien Favre derzeit die zweitbeste Rückrunde der Vereinsgeschichte. "Wir sind aktuell Zweiter und würden dort am Ende auch gerne einlaufen", sprach Manager Michael Zorc das Ziel für den Endspurt aus.

Die Dortmunder im Fokus: In der derzeitigen Runde brilliert vor allem die Offensive der Schwarz-Gelben. In 29 Partien erzielte der Deutsche Meister von 2011 und 2012 insgesamt 80 Treffer. Nur zwei Tore fehlen noch, um den Vereinsrekord aus der Saison 2015/16 mit den meisten Treffern in einer Spielzeit einzustellen. In der mit Ausnahmespielern gespickten Mannschaft fallen Spieltag für Spieltag mehrere Akteure mit Höchstleistungen auf. Einer von ihnen ist Jadon Sancho. Der erst 20-Jährige klettert in der Entwicklung immer weiter nach oben. 17 Tore und 17 Vorlagen gelangen dem Engländer 2019/20 bislang - damit ist der Flügelspieler Top-Scorer der Bundesliga. Darüber hinaus glänzte Stürmer Erling Haaland, der nach seinem Wechsel zum BVB im Winter viel Aufmerksamkeit auf sich zog und bei bereits zehn Treffern steht. Der 19-Jährige fiel zuletzt gegen Paderborn verletzungsbedingt aus, ein Einsatz gegen die Elf von der Spree ist fraglich. So oder so braucht die blau-weiße Defensive gegen die offensivstarken Dortmunder wieder einen guten Tag. "Die Innenverteidiger spielen miteinander und schützen sich, das gefällt mir", lobte Cheftrainer Bruno Labbadia Dedryck Boyata und Jordan Torunarigha auf der Pressekonferenz vor dem Kräftemessen. Aber: In den vergangenen 28 Heimspielen von Borussia Dortmund gegen den Hauptstadtclub traf der BVB immer mindestens einmal. Die Berliner Hintermannschaft sollte dementsprechend gewarnt sein.

Die Schnittstellen: Marius Wolf verbindet die beiden Bundesliga-Kontrahenten in einer Person. Der Außenbahnspieler ist aktuell von den Borussen an die Hauptstädter verliehen. Darüber hinaus hat BVB-Trainer Favre eine Berliner Vergangenheit: Der Schweizer coachte die 'Alte Dame' zwischen 2007 und 2009 und führte die Blau-Weißen damals ins internationale Geschäft. Dazu stehen auf Seiten der Dortmunder zwei Akteure, bei denen der Hauptstadtclub einen Anteil am Werdegang trägt. So wurde Nico Schulz in der Hertha BSC Fußball-Akademie ausgebildet (2000-2010; 2010-2015 bei den Profis), während Lukasz Piszczek für mehrere Jahre das blau-weiße Trikot überzog (2004-2010). Außerdem stehen sich am Samstag alte Wegefährten von Nationalmannschaftsreisen gegenüber. Marvin Plattenhardt wurde 2017 gemeinsam mit Julian Brandt und Emre Can Confed Cup-Sieger sowie 2009 U17-Europameister mit Mario Götze. Niklas Stark und Mahmoud Dahoud feierten 2017 den Gewinn der U21-Europameisterschaft.

Das Hinrundenduell: Ende November 2019 empfingen die Blau-Weißen am 13. Spieltag den BVB im ausverkauften Olympiastadion. Die Elf von der Spree unterlag nur knapp mit 1:2 (1:2). Die Begegnung war zudem die Premiere von Jürgen Klinsmann als Trainer der 'Alten Dame'. Nach einem frühen Dortmunder Doppelschlag lagen die Berliner nach etwas über einer Viertelstunde mit 0:2 hinten, kämpften sich anschließend jedoch zurück. Vladimir Darida sorgte für den Anschlusstreffer vor der Halbzeit. Zudem spielten die Schwarz-Gelben in Unterzahl, nachdem Mats Hummels die Ampelkarte sah (45.). Im zweiten Durchgang agierte der Hauptstadtclub mutig und drängte auf den Ausgleichstreffer, doch vor dem Tor fehlte das Quäntchen Glück. Ein Berliner Treffer von Davie Selke wurde zudem nach einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen. "Der Fußball geht einem manchmal auf den Sack", hielt der derzeit an Werder Bremen verliehene Stürmer damals nach dem Abpfiff fest.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Auf der Dortmunder Spieltags-Pressekonferenz standen Themen abseits des Sports im Fokus. Grund dafür war die vermeintliche Missachtung einiger BVB-Profis der geltenden Corona-Regeln, die damit für Schlagzeilen sorgten. Sportdirektor Zorc sprach sich zudem erneut für das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) aus. "Wir sollten noch immer froh sein, dass wir wieder spielen und unseren Beruf ausüben dürfen. So lange wir dieses Konzept haben, sollten wir es zu einhundert Prozent anwenden", stellte der Verantwortliche klar.

(pm/imago)

von Hertha BSC