Kiek ma, wer da kommt: Frankfurt
Profis | 12. Juni 2020, 16:13 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Frankfurt

Kiek ma, wer da kommt: Frankfurt

Am Samstagnachmittag (13.06.20, 15:30 Uhr) gibt Eintracht Frankfurt seine Visitenkarte im Olympiastadion ab. Die Hessen in der Gegnervorschau – präsentiert von TEDi.

Berlin – Alles, außer gewöhnlich: Was für die Spielzeit im Allgemeinen gilt, trifft auch auf die individuelle Saison der Frankfurter Eintracht zu. Die laufende Runde hielt für die SGE bislang die nahezu komplette Palette an Emotionen und Erlebnissen bereit. Ein Kantersieg gegen Bayern München und glanzvolle Auftritte auf europäischem Parkett inklusive eines Auswärtserfolges beim FC Arsenal in London gehörten ebenso zum Erlebten wie einige schmerzhafte Niederlagen – so auch am vergangenen Mittwoch, als sich die Elf vom Main trotz starker zweiter Hälfte im Halbfinale des DFB-Pokals dem FC Bayern geschlagen geben musste. Dennoch kein Grund zu resignieren. "Wir glauben an uns und unsere Stärken und möchten so auftreten wie in der zweiten Halbzeit in München. Wir treten an, um möglichst alle verbleibenden Spiele zu gewinnen", gibt Angreifer Andre Silva ein klares Ziel für das nun anstehende Gastspiel in der Hauptstadt aus. Vor dem Kräftemessen hat herthabsc.de die 'Adler' unter die Lupe genommen. 

Die sportliche Situation: Nach dem Aus im DFB-Pokal und der noch nicht geklärten Fortsetzung der UEFA Europa League, wo die Hessen im Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Basel eine 0:3-Heimniederlage aufholen müssten, liegt der Frankfurter Fokus zunächst einmal auf dem Endspurt in der Bundesliga. Nach 30 absolvierten Spieltagen liegt die Eintracht mit 35 Punkten auf dem elften Tabellenrang. Im Anschluss an zwei Auswärtssiege in Wolfsburg und Bremen hatte die Elf von Trainer Adi Hütter am vergangenen Spieltag die Chance auf eine perfekte Englische Woche, unterlagen Mainz 05 jedoch mit 0:2. In gewisser Weise war die Partie sinnbildlich für den Saisonverlauf – starke Vorstellungen mit klaren Siegen folgten immer wieder auch schwächere Auftritte. "Die Schwankungen sind in dieser Saison offensichtlich, aber auch schwer zu erklären. Wenn wir es wüssten, würden wir es abstellen", sagt Kevin Trapp. Der Torhüter betont jedoch: "Wenn wir Aggressivität, Leidenschaft und Emotionen in unser Spiel bringen, können wir gegen jede Mannschaft bestehen!"

Die Frankfurter im Fokus: Neben Topscorer Filip Kostic und den portugiesischen Angreifern Andre Silva und Goncalo Paciencia kann sich die Eintracht in dieser Spielzeit offensiv auch auf einen Abwehrspieler verlassen. Martin Hinteregger knüpft an sein gelungenes erstes Jahr am Main an und überzeugt nicht nur in seiner defensiven Kernkompetenz. Auch vor dem gegnerischen Tor sorgt der Österreicher für Aufsehen und traf bereits acht Mal ins Schwarze – so auch im Hinspiel. Für das Kräftemessen mit dem Hauptstadtclub erwartet Hinteregger nach der Halbfinalpartie im DFB-Pokal "ein ganz anderes Spiel als gegen die Bayern. Wir müssen in Berlin so auftreten wie in der zweiten Halbzeit in München", fordert der Frankfurter.

Die Schnittstellen: Marius Wolf schnürte bereits für beide Vereine die Schuhe und gewann mit der SGE 2018 im Berliner Olympiastadion den DFB-Pokal. Ein Wiedersehen fällt wegen der Fußverletzung von Herthas Nummer 30 allerdings aus. Chancen auf ein solches gibt es zwischen Matheus Cunha und Stefan Ilsanker: Beide Profis standen während ihrer Zeit in Leipzig 13 Mal gemeinsam auf dem Feld. Zudem könnte Marko Grujic auf dem Platz alten Bekannten aus den serbischen Auswahlmannschaften begegnen – dort spielte Herthas Nummer 15 bereits mit den Mijat Gacinovic und Filip Kostic zusammen. Peter Pekarik und Makoto Hasebe gewannen gemeinsam sogar einen Titel: 2009 stemmten sie mit dem VfL Wolfsburg die Schale in die Höhe. Für Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic stellt die Dienstreise ins Olympiastadion indes eine Rückkehr dar. Als Profi stürmte der ehemalige Stürmer in 54 Bundesliga-Partien für Hertha BSC und knipste dabei acht Mal.

Das Hinrundenduell: Am Nikolaustag 2019 lieferte sich die 'Alte Dame' im Frankfurter Stadtwald eine umkämpfte Partie mit den 'Adlerträgern'. Dedryck Boyata und Marko Grujic hatten die effektiven Berliner am Freitagabend unter Flutlicht bereits mit 2:0 in Führung gebracht, doch der schnelle Anschlusstreffer hielt die SGE im Spiel und ermöglichte den Hessen vier Minuten vor Schluss noch das 2:2. "Trotz des späten Ausgleichs können wir sagen, dass das Spiel ein Schritt in die richtige Richtung war", sagte Karim Rekik damals, gab aber angesichts des späten Remis zu: "Wir sind aber genauso enttäuscht, dass wir nicht das Glück hatten, mehr mitzunehmen." Diesmal sollen alle drei Zähler aufs blau-weiße Punkte-Konto wandern!

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Adi Hütter, der am Samstag zum insgesamt 500. Mal auf der Trainerbank Platz nehmen wird, erwartet im Olympiastadion "ein sehr schweres Auswärtsspiel. Hertha BSC hat unter Bruno Labbadia einen großen Schritt nach vorne gemacht und agiert taktisch sehr diszipliniert." Der Eintracht-Trainer lobte auch die individuelle Qualität der Elf von der Spree. "Hinten haben sie mit Dedryck Boyata und Jordan Torunarigha zwei sehr starke Spieler, im Mittelfeld mit Vladimir Darida den laufstärksten Akteur der Liga und auch im Sturm mit intelligenten Profis wie Vedad Ibisevic und gefährlichen Spielern wie Dodi Lukébakio Qualität. Es wartet viel Arbeit auf uns." Insbesondere körperlich rechnet Hütter mit einer Herausforderung für seine Schützlinge und nennt entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Dienstreise. "Die Berliner sind ausgeruht und werden uns physisch zusetzen wollen. Wir müssen mutig auftreten, dagegenhalten und unser eigenes Spiel durchbringen!"

(kk/imago,City-Press)

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Hertha BSC hat unter Bruno Labbadia einen großen Schritt nach vorne gemacht. Es wartet viel Arbeit auf uns!
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-Adi Hütter

von Hertha BSC