"Ich bin davon fasziniert, wie die Fans hinter dem Team stehen"
Fans | 2. August 2020, 02:17 Uhr

"Ich bin davon fasziniert, wie die Fans hinter dem Team stehen"

"Ich bin davon fasziniert, wie die Fans hinter dem Team stehen"

Hertha-Fans sind überall: Andrej Galaktionov ist Exil-Herthaner in Moskau. Der gebürtige Ukrainer ist seit einem Auslandssemester in Berlin ein treuer Anhänger der 'Alten Dame'.

Berlin – Andrej Galaktionov wuchs im Nordosten der Ukraine in der Millionenstadt Kharkiv auf, bereits im Alter von 17 Jahren zog es den gebürtigen Ukrainer für ein Wirtschaftsstudium ins Nachbarland Russland nach Moskau, die größte Stadt Europas. Im Rahmen seines Studiums absolvierte der Auswanderer ein Auslandssemester in Berlin - und verliebte sich nicht nur in die deutsche Hauptstadt, sondern auch in die 'Alte Dame'. Bis zu seiner Abreise wusste der Student nicht viel über die Blau-Weißen, das änderte sich jedoch schlagartig. "Für mich war es ein Traum, nach Deutschland zu fahren und dort zu studieren", verrät der Exil-Herthaner im Gespräch mit herthabsc.de.

Bereits in seiner Schulzeit in der Ukraine beschäftigte sich Galaktionov mit der Geschichte Deutschlands und lernte zudem die deutsche Sprache in zahlreichen Stunden. Dies half dem Hobby-Fußballer später, während seinens Auslandsaufenthaltes in der Spreemetropole auf Anhieb Anschluss zu finden. "Berlin hat eine reiche Kultur. Ich sehe in der Stadt die Mischung aus Ost und West. Für mich aus dem Osten ist dort vieles sehr gewöhnlich, aber es gibt auch Sachen aus dem Westen, die mich ansprechen. Ich kann dort alles finden, nach dem ich suche", beschreibt der 33-Jährige seine Zuneigung zur Stadt.

Blau-weiße Auswärtsreise in die ukrainische Heimat

Für den Fußballfan war es eine Pflicht, auch mal einen Blick ins Olympiastadion zu werfen. Ende September 2007 besuchte der Exil-Herthaner erstmals die Heimspielstätte der Spreeathener und sah eine 1:3-Niederlage gegen den damaligen Bundesligisten Hansa Rostock. Trotz des enttäuschenden Resultates war der Ukrainer begeistert von der Atmosphäre im Stadion und kehrte in den folgenden Wochen und Monaten immer wieder zurück. "Ich habe während meiner Zeit in Deutschland die Fankultur in der Ostkurve kennengelernt und selbst dort gestanden, dabei habe ich mit vielen Leute gesprochen und bin davon fasziniert, wie die Fans hinter dem Team stehen", erzählt der frisch gebackene Vater einer Tochter.

Die Faszination blieb auch nach seiner Rückkehr aus Deutschland bestehen, der Exil-Herthaner verfolgt die 'Alte Dame' inzwischen seit rund 13 Jahren. Ein besonderer Moment in dieser Zeit ereignete sich im November 2008: Die Blau-Weißen reisten für ein Auswärtsspiel im UEFA-Cup nach Kharkiv. Die Partie endete zwar mit einem 0:0-Unentschieden, der Fan sah jedoch vor seinen Augen den Hauptstadtclub mit Landsmann Andrej Voronin in seiner Heimatstadt spielen.

Über all die Jahre kam der heutige Analytiker im Leasingbereich immer mal wieder zurück nach Berlin und trat dann auch die Reise in Richtung Olympiastadion an. Der Auswanderer war unter anderem am letzten Spieltag der Saison 2012/13 vor Ort, als Peter Niemeyer nach einem 1:1 gegen den FC Energie Cottbus die Zweitliga-Meisterschale gen Himmel streckte und die Berliner den Aufstieg in die Bundesliga feierten. "Ich verbinde Hertha BSC immer mit meiner Studienzeit in Berlin, das ist ein großer Teil in meinem Leben", erklärt der 33-Jährige.

Es ist eine Verbindung, die ein Leben lang hält. Zuletzt stand ein Besuch des Stadtderbys gegen den 1. FC Union auf dem Programm, doch die Ausbreitung des Coronavirus machte die Reisepläne zunichte. Eine große Enttäuschung, über die sich nach dem deutlichen 4:0 im Mai dieses Jahres aber hinwegsehen lässt. Der Exil-Herthaner hat seinen Blick ohnehin nach vorne gerichtet und hat einen besonderen Wunsch für die Zukunft: "Seitdem ich Fan bin, höre ich davon, dass das Pokalfinale im eigenen Stadion der größte Traum ist. Ich hoffe darauf, dass Hertha BSC es eines Tages dorthin schafft", verrät der gebürtige Ukrainer abschließend.

(pm/privat)

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Ich verbinde Hertha BSC immer mit meiner Studienzeit in Berlin, das ist ein großer Teil in meinem Leben.
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-Andrej Galaktionov

von Hertha BSC