Profis | 4. August 2020, 19:18 Uhr

"Es fühlt sich wie der ideale Zeitpunkt an!"

"Es fühlt sich wie der ideale Zeitpunkt an!"

Neuzugang Alexander Schwolow spricht über seinen Wechsel zu Hertha BSC, Spitznamen und Wiedersehen mit alten Bekannten.

Berlin – Als Alexander Schwolow am Dienstagnachmittag (04.08.20) die Geschäftsstelle von Hertha BSC betritt, wird er bereits von seinem virtuellen Konterfei auf Bildschirmen willkommen geheißen. Schmunzelnd begrüßt der Schlussmann Geschäftsführer Michael Preetz sowie Sportdirektor Arne Friedrich und unterschreibt nach kurzem Austausch mit den Verantwortlichen sein Arbeitspapier bei der 'Alten Dame'. "Letztlich ging jetzt alles sehr schnell, aber als die Gespräche mit Hertha konkret wurden, habe ich nicht lange gezögert", berichtet Schwolow, der sich nach der Signatur direkt Zeit für ein erstes Interview als Herthaner nimmt. Im Gespräch mit herthabsc.de äußert sich der 28-Jährige über seinen Wechsel, bisherige Berührungspunkte mit Berlin und alte Bekannte beim Hauptstadtclub.

herthabsc.de: Alexander, herzlich willkommen in Berlin! Was waren die ausschlaggebenden Gründe für deinen Wechsel zu Hertha BSC?
Schwolow: Dankeschön! Es war ein längerer Prozess, der Kontakt zu Hertha bestand aber schon eine Weile. Als es dann in den vergangenen beiden Wochen konkret wurde, habe ich nicht lange gezögert – ich wollte ein Teil dieses Weges sein. Hertha BSC habe ich schon seit längerem positiv wahrgenommen, entsprechend glücklich bin ich, dass der Transfer geklappt hat. Jetzt kann ich es kaum erwarten, loszulegen. Es fühlt sich wie der ideale Zeitpunkt für diesen Wechsel an!

herthabsc.de: Von der Dreisam an die Spree – das bringt eine gewisse Umstellung mit sich. Wer begleitet dich in deine neue Heimat?
Schwolow: Meine Freundin wird bald nachkommen, wenn wir eine Wohnung gefunden haben. Im Oktober erwarten wir unsere gemeinsame Tochter, sie wird in Berlin zur Welt kommen. Es ist also in vielerlei Hinsicht eine sehr spannende Zeit gerade (lächelt).

herthabsc.de: Welche Ziele hast du dir mit der 'Alten Dame' gesetzt?
Schwolow: Ich habe mir einige ambitionierte persönliche Ziele gesteckt, die ich aber im Detail lieber für mich behalten möchte (schmunzelt). Ich habe schon mehrere Jahre gesagt, dass ich gerne den nächsten Schritt gehen möchte, und ich sehe ihn hier in Berlin. Dazu passen die Ambitionen von Hertha gut, wir haben ja schon ganz klar gesagt, dass wir eine andere Saison spielen wollen als die vergangene. So werden wir es gemeinsam angehen. Auf Strecke haben wir natürlich das Ziel, international zu spielen. Ob das diese Saison schon klappt, müssen wir sehen. Im Kader ist auf jeden Fall schon viel Qualität vorhanden, jetzt müssen wir uns finden und ein Team werden!

Gesagt...

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Ich sehe mich selbst als modernen Torwart, unterstütze meine Mitspieler als Anspielstation und möchte so zu Lösungen im Spielaufbau beitragen.
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-Alexander Schwolow

herthabsc.de: Bruno Labbadia setzt auf einen mitspielenden Schlussmann. Wie würdest du dein Torwartspiel bezeichnen?
Schwolow: Ich habe mich länger mit dem Coach unterhalten und dabei gemerkt, dass sich unsere Denkweisen von Fußball sehr ähneln. Ich sehe mich selbst als modernen Torwart und habe das Mitspielen in meine fußballerische Wiege gelegt bekommen. So definiere ich mein eigenes Spiel und versuche immer, meine Mitspieler durch Kommandos und als Anspielstation zu unterstützen und so auch zu Lösungen im Spielaufbau beizutragen. Meine Hauptaufgabe ist und bleibt aber, Bälle zu halten – bisher hat das, denke ich, ganz gut funktioniert (schmunzelt). Ich hoffe, dass ich mich jetzt in Berlin noch weiterentwickeln kann, gerade auf die Zusammenarbeit mit Zsolt Petry freue ich mich schon sehr. Wir haben schon mal telefoniert und werden uns später auch noch persönlich kennenlernen und austauschen.

herthabsc.de: Hattest du bisher schon Berührungspunkte mit Berlin? Wie ist dein Eindruck von der Hauptstadt?
Schwolow: Privat war ich erst einmal richtig hier, an Silvester – das war ein großer Fehler. Ich habe im Nachhinein erfahren, dass viele Berliner die Stadt dann sogar verlassen, um diesem Trubel zu entgehen – inzwischen verstehe ich auch, warum (lacht). Aber so gibt es allein durch die Größe der Stadt jetzt natürlich noch unglaublich viel zu entdecken. Ich freue mich schon darauf, Berlin zu erleben – demnächst dann auch gemeinsam mit meiner Freundin und dem Kinderwagen (lächelt)! Natürlich ist es eine Umstellung, aus dem beschaulicheren Freiburg in die Hauptstadt zu kommen, aber ich habe bislang ein sehr positives Bild von der Stadt und lasse mich gerne auf die neue Umgebung ein. Zuallererst möchte ich aber ankommen, mich Schritt für Schritt einleben und auf dem Platz meine Leistung zeigen. Dann kommt der Rest von allein.

herthabsc.de: Hast du einen Kosenamen? Wie nennen dich deine Kollegen üblicherweise?
Schwolow: Mein üblicher Spitzname ist 'Schwolli'. Alex nennen mich nur die wenigsten – und Alexander hat früher immer nur meine Mutter gesagt, wenn sie sauer auf mich war (schmunzelt). 'Schwolli' passt daher schon!

herthabsc.de: Du triffst bei der 'Alten Dame' auf zwei alte Bekannte. Mit Marvin Plattenhardt hast du in den deutschen U-Mannschaften zusammengespielt, Vladimir Darida war beim Sport-Club dein Teamkollege. Hattet ihr vor deinem Wechsel Kontakt?
Schwolow: Im Vorfeld des Wechsels haben wir uns nicht ausgetauscht, da letztlich alles extrem schnell ging und so auch eine gewisse Diskretion gefordert war. Ich freue mich aber darauf, die beiden jetzt wieder zu treffen. 'Platte' ist ein lustiger Typ, mit dem ich immer gerne zusammengespielt habe, und Vladi war schon damals in Freiburg sehr sympathisch. Er hat eine super Mentalität und ist ein klasse Spieler. Ich freue mich auf die beiden und bin gespannt darauf, die anderen Jungs kennenzulernen!

(kk/City-Press)

Bildergalerie: Verpflichtung Alexander Schwolow

von Hertha BSC