Profis | 6. August 2020, 15:55 Uhr

"Ich habe auf mein Herz gehört"

"Ich habe auf mein Herz gehört"

Neuzugang Deyovaisio Zeefuik spricht über Erinnerungen an Berlin, Erwartungen an seine Zeit als Herthaner und das Wiedersehen mit zwei alten Freunden.

Berlin – Fußball ist im Hause Zeefuik Familiensache. Anlässlich seiner Vertragsunterschrift bei Michael Preetz und Arne Friedrich begleiteten Neuzugang Deyovaisio neben seinen Beratern dementsprechend seine Eltern, seine Freundin sowie zwei seiner Brüder zum finalen Gespräch mit Herthas Verantwortlichen. "Ich bin sehr glücklich, dass der Wechsel geklappt hat, mein Bauchgefühl war hier eindeutig am besten", zeigte sich Herthas neue Nummer 42 im Anschluss glücklich über den abgeschlossenen Wechsel an die Spree. In seinem ersten Interview sprach der Neu-Berliner mit herthabsc.de unter anderem über einen vorangegangenen Besuch in der Hauptstadt, einen Rat von Arjen Robben und seinen Spitznamen.

herthabsc.de: Deyovaisio, herzlich willkommen in Berlin! Obwohl du mehrere Angebote vorliegen hattest, hast du frühzeitig betont, unbedingt zu Hertha BSC wechseln zu wollen. Wie erleichtert bist du nun, dass alles unter Dach und Fach ist?
Zeefuik: Sehr, die vergangenen Tage waren schon tough (lacht). Als die Entscheidung gefallen war, haben wir uns auf die lange Fahrt von Groningen nach Berlin gemacht. Ich hatte auch Angebote von anderen Teams, die Verhandlungen waren dadurch nicht einfach, aber ich habe am Ende auf mein Herz und mein gutes Bauchgefühl gehört – und das war hier eindeutig am besten. Jetzt bin ich sehr glücklich, dass es geklappt hat und freue mich, zum Team zu stoßen!

herthabsc.de: Kannst du uns verraten, was für dich die wichtigsten Gründe waren, die für einen Wechsel zur 'Alten Dame' sprachen?
Zeefuik: Ich hatte bei Hertha einfach von Anfang an ein gutes Gefühl, sowohl in den Gesprächen mit den Verantwortlichen als auch beim Gesamtpaket und der Perspektive, die der Club seinen Spielern bieten kann. Hertha BSC ist ambitioniert, hat etwas vor – und ich freue mich, jetzt daran mitarbeiten zu können!

herthabsc.de: Wie würdest du dich selbst als Spieler beschreiben?
Zeefuik: Ich gebe nie auf. Als Verteidiger gefallen mir Eins-gegen-Eins- und Kopfball-Duelle, ich laufe viel und schalte mich auch gerne mal in der Offensive ein, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Es ist mir wichtig, auf dem Platz eine gute Mentalität an den Tag zu legen und hart für das Team zu arbeiten. Ich freue mich schon drauf, dass den Fans zu zeigen (grinst).

herthabsc.de: Warst du schon einmal in Berlin? Wer begleitet dich in deine neue Heimatstadt?
Zeefuik: Ja! Mit der Schule war ich vor einigen Jahren mal auf Klassenfahrt hier, das war eine schöne Erfahrung, bei der mir vor allem das Brandenburger Tor in Erinnerung geblieben ist. Meine Freundin kommt mit mir nach Berlin, und wir werden uns dann noch zeitnah einen Hund anschaffen.

herthabsc.de: Wie intensiv hast du die Bundesliga bisher verfolgt? Wie ist dein Eindruck von der Spielklasse?
Zeefuik: Ich schaue mir die Top-Ligen – England, Spanien, Deutschland, Italien – alle gerne an. Natürlich sehe ich nicht jedes Spiel, aber ich habe gemerkt, dass viele Partien sehr eng und umkämpft sind, es ist ein sehr ausgeglichener Wettkampf. Und ich weiß jetzt schon, dass ich hier sehr viel laufen müssen werde, aber das ist schon ok (lacht)

herthabsc.de: Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die vergangene Spielzeit in den Niederlanden erst unterbrochen, dann schließlich abgebrochen. Wie hast du die Ereignisse erlebt?
Zeefuik: Das war insgesamt keine einfache Situation, auch wenn ich natürlich voll und ganz nachvollziehen konnte, dass wir nicht spielen durften. Die Pause war sehr lang. Ich habe Hertha in dieser Zeit aufmerksam verfolgt, jedes Spiel geschaut und mich gefreut, dass 'mein Team' im restlichen Saisonverlauf so gut gearbeitet hat! In der vergangenen Woche habe ich dann selbst mein erstes Match seit fünf Monaten bestritten – und nun freue ich mich natürlich sehr, wieder regelmäßig auf dem Rasen zu stehen! In Groningen habe ich in den zurückliegenden beiden Wochen schon wieder regulär trainiert, fühle mich gut und fit und kann direkt loslegen. 

Gesagt...

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Ich gebe nie auf, laufe viel und schalte mich auch gerne in der Offensive ein. Es ist mir wichtig, eine gute Mentalität an den Tag zu legen!
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-Deyovaisio Zeefuik

herthabsc.de: In Groningen hast du mit Arjen Robben zusammengespielt – einem Profi, der die Bundesliga in den vergangenen Jahren prägte. Hast du dich mit ihm über die Spielklasse ausgetauscht?
Zeefuik: Ja, ich habe mit Arjen über einen möglichen Wechsel in die Bundesliga gesprochen und ihn um seinen Rat gebeten. Er sagte mir, dass das ein guter Schritt für mich sei, der mich als Spieler auf jeden Fall weiterbringen wird – gerade, weil ich hier viele enge Spiele auf hohem Niveau bestreiten kann. 

herthabsc.de: Du bringst deine Rückennummer 42 mit nach Berlin. Welche Bedeutung hat sie für dich?
Zeefuik: Es ist eine sehr besondere Nummer für mich, weil ich mit ihr auf dem Rücken bei Ajax Amsterdam mein Debüt im Profifußball geben durfte. Dann habe ich die 42 mit nach Groningen genommen und trage sie jetzt auch hier. Das bedeutet mir sehr viel, die Nummer hat mir bisher immer Glück gebracht, und ich hoffe, dass das so bleibt (lächelt).

herthabsc.de: Hast du einen Kosenamen? Wie nennen dich deine Teamkollegen üblicherweise?
Zeefuik: Normalerweise werde ich 'Deyo' gerufen, das ist mir auch am liebsten. Einige Freunde zu Hause nennen mich auch 'Vaisio', aber im Fußball ist 'Deyo' mein üblicher Spitzname.

herthabsc.de: Du triffst zwei alte Bekannte wieder: Javairo Dilrosun und Daishawn Redan. Habt ihr euch vor deinem Wechsel ausgetauscht?
Zeefuik: Stimmt, mit Javairo habe ich in der Ajax-Jugend zusammengespielt, Daishawn kenne ich sogar noch länger – wir sind zusammen in derselben Nachbarschaft groß geworden und waren dann ja auch im vergangenen halben Jahr in Groningen Kollegen. Ich habe mit beiden vor meinem Transfer geschrieben und mich über Hertha erkundigt, und sie haben mir nur Gutes berichtet. Es ist schön, dass wir jetzt zusammenspielen können!

herthabsc.de: Wenn du mal nicht auf dem Rasen stehst, wie verbringst du deine Freizeit?
Zeefuik: Neben Zeit mit der Familie und meiner Freundin schaue ich sehr gerne Anime. 'Death Note' war der Erste, den ich überhaupt gesehen habe, und er hat mich so begeistert, dass ich drangeblieben bin! Außerdem zocke ich sehr gerne NBA auf der Spielekonsole, meistens mit den Toronto Raptors – aber mein aktueller Lieblingsspieler ist Luka Doncic von den Dallas Mavericks.

(kk/City-Press)

von Hertha BSC