
Der Rückkehrer: Daishawn Redan
Der Rückkehrer: Daishawn Redan

Daishawn Redan sammelte in Groningen wichtige Erfahrungen und möchte nun in Berlin den nächsten Schritt machen. Die offene Kommunikation mit Coach Labbadia sorgt für ein gutes Gefühl.
Berlin – Leihgeschäfte sind im Fußball längst Usus. Vereine leihen Profis aus, um Planstellen im Kader temporär zu besetzen oder geben ihre Akteure zeitweise ab, um ihnen Spielpraxis auf möglichst hohem Niveau zu ermöglichen. Dabei stecken hinter jedem Leihgeschäft Abwägungen, taktische Überlegungen und natürlich finanzielle Gesichtspunkte. Wie fördern wir unsere Talente? Hilft uns ein Profi vorübergehend weiter und ist damit die beste Option? Welche Perspektive bietet sich im kommenden Jahr? Das sind alles Fragen, mit denen sich die Verantwortlichen gewissenhaft auseinandersetzen müssen. Beim Hauptstadtclub ist das nicht anders - zuletzt spielten Marko Grujic und Marius Wolf übergangsweise mit Fahne auf der Brust. Den umgekehrten Weg schlugen die Blau-Weißen bei zwei weiteren Akteuren an, die seit diesem Sommer wieder in Berlin sind: Nils Körber und Daishawn Redan. herthabsc.de beschäftigt sich der Reihe nach mit den beiden Rückkehrern.
Wertvolle Erfahrungen als Stammspieler in Groningen – bis zum Abbruch
Nicht immer laufen Leihen exakt so, wie sich das der Spieler und die involvierten Vereine vorstellen – nicht immer können die Beteiligten dies jedoch beeinflussen. Im Fall von Daishawn Redans Zeit beim FC Groningen machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Dabei lief der Beginn seines Engagements vielversprechend: Der Angreifer stand im Norden der Niederlande bei fünf Einsätzen vier Mal in der Startelf der Grün-Weißen, ehe die Pandemie zunächst für eine Unterbrechung und schließlich für den Abbruch der Saison sorgte. "Natürlich habe ich mir im Vorfeld mehr Spielpraxis erhofft, aber ich habe dort trotzdem wertvolle Erfahrungen gesammelt und mich wohlgefühlt. Spiele in einer großen Liga wie der Eredivisie und vor viel Publikum zu bestreiten, war eine wichtige Erfahrung für mich, die ich gerne mitnehme und die mir auf meinem weiteren Weg helfen wird", berichtet der Angreifer im Gespräch mit herthabsc.de und ergänzt schmunzelnd: "Außerdem war es schön, den ganzen Tag in meiner Muttersprache reden zu können. Jetzt freue ich mich aber auch sehr, wieder bei Hertha BSC zu sein!"
"Gutes Gefühl" nach Gesprächen mit Labbadia
Nach dem Abbruch der Spielzeit verschwendete Redan dann keine Zeit und kehrte früher als geplant in die Hauptstadt zurück, um individuell zu trainieren. Dabei konnte sich der 19-Jährige auch erstmals mit seinem neuen Coach austauschen. "Nach dem Saisonabbruch in den Niederlanden bin ich zurück nach Berlin gekommen und habe mit Hendrik Vieth gearbeitet, dabei konnte ich auch mit Bruno Labbadia sprechen. Nach dem Trainingsstart haben wir uns auch nochmal ausgetauscht. Es ist schön, dass er sich Zeit für seine Spieler nimmt, ich habe ein gutes Gefühl." Ein gutes Gefühl vermittelt dem jungen Niederländer auch die intensive Arbeit in der Vorbereitung. "Ich habe noch nie so hart trainiert wie aktuell", gesteht der Offensivspieler. "Aber ich spüre jetzt schon, dass es mich weiterbringt. Ich habe mich noch nie so stark und fit gefühlt, das hilft mir auch mental weiter!"
Gesagt...
[>]Ich habe noch nie so hart trainiert wie aktuell. Aber ich spüre jetzt schon, dass es mich weiterbringt. Ich habe mich noch nie so stark und fit gefühlt![<]

Neue Erfahrungen im Gepäck, körperlich durch die Trainingsarbeit gestählt und mental gestärkt – die Voraussetzungen für Redan, der in der Vorsaison bereits in der Bundesliga debütierte und zudem für die blau-weiße U23 in acht Einsätzen vier Mal knipste, könnten schlechter sein. Dass der Weg zu weiteren Spielen in der ersten Mannschaft angesichts der hochklassigen Konkurrenz steinig werden kann, ist dem Rechtsfuß bewusst. "Ich weiß, dass ich mich zeigen und in jeder Trainingseinheit zu einhundert Prozent da sein muss", betont der 1,76-Meter-Mann, der in seiner zweiten Spielzeit an der Spree vermehrt Spuren hinterlassen will. "Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr möglichst viele Minuten sammeln und auch das ein oder andere Tor für Hertha erzielen kann. Ich will mir einen Namen machen!" Der talentierte Offensivspieler ist bereit, sich der anspruchsvollen Situation im Sturm der 'Alten Dame' zu stellen – und dass im Fußball nicht immer alles so laufen muss, wie man es allgemein erwartet, hat Daishawn Redan in den vergangenen Monaten ja schon selbst erlebt.
(kk,fw/City-Press)