
Sommer, Sonne - Schenckendorffplatz
Sommer, Sonne - Schenckendorffplatz

Berlin - Über drei Wochen intensiver Vorbereitung auf die neue Spielzeit 2020/21 liegen inzwischen hinter den Profis des Hauptstadtclubs. Aufgrund des frühen Trainingsauftaktes in dieser Saison entschied Coach Bruno Labbadia gemeinsam mit seinem Trainerteam, das Mannschaftstraining in der laufenden Woche für insgesamt fünf Tage zu pausieren und erst am kommenden Montag (24.08.20) wieder fortzusetzen. Die Akteure bekamen für die Auszeit individuelle Pläne mit auf den Weg. Momentan erholen sich die Blau-Weißen in den eigenen vier Wänden und spulen dort ein Regenerationsprogramm ab.
Regeneration – die braucht auch der Schenckendorffplatz selbst. Die Mannschaft kommt in der Vorbereitungsphase nicht selten gleich zwei Mal am Tag auf den Rasen, zudem stressen derzeit auch die hochsommerlichen Temperaturen oftmals über 30 Grad die Trainingsfläche. Die fünf Tage Erholung, sie kommen für alle also zum richtigen Zeitpunkt. "Es ist etwas zu kurz für die Pflege. Aber wir versuchen alles hinzukriegen, was man hinkriegen muss", verrät Krzysztof Mielewczyk, Vorarbeiter der zuständigen Firma PENTA, im Gespräch mit herthabsc.de schmunzelnd. Im Trainingsbetrieb wird der Rasen zwei Mal am Tag gemäht und jeweils vor den Trainingseinheiten ausreichend bewässert. Aufkommende Schäden durch harte Zweikämpfe oder sonstige Manöver werden je nach Größe entweder gestopft oder durch neue Erd- und Rasensamen gefüllt. Diese Samen wurden bereits vorgekeimt, haben also ihre eigene Art der Vorbereitung bereits hinter sich, und sind dadurch deutlich schneller bereit zum Einsatz.

Im Sommer zählt: Wasser, Wasser, Wasser
Die Grünfläche des Schenckendorffplatzes ist ein Naturrasen aus Deutschem Weidelgras (Lolium perenne) sowie Wiesenrispen-Gras (Poa pratensis) und ähnelt dem Arbeitsbereich der Fußballer im Olympiastadion sehr. Im Gegensatz zu einem kostspieligen Hybridrasen benötigt ein natürlicher Grund deutlich mehr Pflege. Außerdem müssen sich die Platzwarte an zahlreiche Vorgaben halten, die es umzusetzen gilt. So liegt beispielsweise die Schnittlänge bei rund 2,3 Zentimetern. Das ist nur eines von vielen Details, die für die optimale Rasenfläche in der deutschen Eliteklasse beachtet werden müssen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hält alles im "Arbeitsbuch für das Greenkeeping" fest. Ein besonderes Qualitätsmerkmal eines Bundesliga-Rasens ist unter anderem die sogenannte Scherfestigkeit, mit der die Widerstandsfähigkeit der Spielfläche und das Zusammenhalten der Stoffe gemeint ist. Dank einer guten Scherfestigkeit wird der grüne Teppich nicht nur robuster, sondern hält auch länger durch.
Das ist in der aktuellen Zeit besonders wichtig, denn der Trainingsplatz sehnt sich bei den herrschenden Temperaturen immer häufiger nach einer Erfrischung. Laut dem Experten sei die optimale Vorgehensweise eine durchgehende Bewässerung, auf die anschließend eine Ruhephase von mehreren Tagen folgt, dadurch könne das Wasser die Wurzeln erreichen – doch aufgrund der momentanen Wetterlage würde das Wasser schlicht verdunsten und der Rasen austrocknen. Die Greenkeeper auf dem Olympiagelände arbeiten auf Hochtouren daran, damit das bloß nicht passiert. Sie sind rund um die Uhr im Einsatz, um den Rasen auf dem höchsten Niveau zu halten und eine Rückkehr der Profis am kommenden Montag sowie die restliche Zeit der Vorbereitung so angenehm wie möglich zu machen.
(pm/City-Press)