
Club | 30. August 2020, 13:02 Uhr
Was macht eigentlich 'Ete' Beer?
Was macht eigentlich 'Ete' Beer?

Er zählt zu den größten Namen der blau-weißen Historie und hat viel erlebt: Herthas Ikone über Geisterspiele, Erinnerungen an Belgrad und Fernschusstore.
Berlin - Am zurückliegenden Wochenende kürte sich die Stadt, in der Erich Beer lebt, zur europäischen Fußball-Hauptstadt. Durch den 1:0-Erfolg des FC Bayern München gegen das Star-Ensemble von Paris St. Germain holten die Kicker des deutschen Rekordmeister den Henkelpott der UEFA Champions League in die Hauptstadt des südlichen Bundeslandes. "Siege und Titel ist man hier in München gewohnt. Da ziehe ich meinen Hut vor dem, was die Mannschaft und die Verantwortlichen hier in den Jahren geleistet haben", erkennt 'Ete', wie ihn alle Herthaner nennen und kennen, den Erfolg an. "Als Blau-Weißer muss man sich schon hin und wieder einen Spruch anhören", schmunzelt er, aber das gehöre dazu. Das Spiel selbst schaute die Hertha-Ikone gemütlich daheim: "Ich brauch ein bisschen meine Ruhe und will mich nicht ablenken lassen", erklärt der Fußball-Fachmann, der 253 Mal mit der Fahne auf der Brust in der Bundesliga auflief.
Ruhe herrschte auch im Stadion von Lissabon, die Bayern mussten aufgrund der besonderen Corona-Situation ohne Fans feiern. Und auch in München hielten sich die Festivitäten in Grenzen, Beer hörte zumindest vom Autocorso auf der Leopoldstraße. Die Zeiten sind aktuell anders, auf und neben dem Platz. "Die Geisterspiele erinnern mich an meine Landesliga-Zeiten, wo man immer alles gehört hat. Ich möchte aber viel lieber die Fans hören, deshalb hoffe ich, dass es bald wieder möglich ist, vor Zuschauern zu spielen", so Beer, der vor der Pandemie häufig die Spiele seiner Herthaner im Süden besuchte: München, Augsburg, mal Hoffenheim oder Stuttgart. "Dieses Jahr rechne ich nicht mehr damit, dass es klappt." Viel schmerzhafter für Beers blau-weiße Fanseele war, dass er den geplanten Trip zum Derby gegen Union absagen musste. Die Hertha-Legende trauert dem Erlebnis mit tausenden Gleichgesinnten nach: "Das war so schade: Da gewinnst du 4:0 und kannst das nicht mit den Fans im ausverkauften Stadion feiern. Das wäre überragend gewesen." Beer spricht da aus eigener Erfahrung. Die Derby-Atmosphäre erlebte der begabte Mittelfeldspieler im Duell mit Tennis Borussia. "Das war schon damals etwas Einmaliges - in der ganzen Woche vor dem Spiel waren alle elektrisiert." Jetzt hofft er mit den vielen anderen Hertha-Fans auf das nächste Jahr.
Natur und Schwelgen in Erinnerungen in der Corona-Zeit
Dem Fußball hat die Corona-Pandemie ebenso zugesetzt wie jedem Einzelnen. Auch Familie Beer verbrachte viel Zeit in den eigenen vier Wänden oder gemeinsam im Freien. Mit Kochen oder Heimwerken habe er nicht begonnen, schmunzelt 'Ete' Beer: "Wir sind in der Zeit viel mit der Familie in der Natur gewesen, waren an der Isar spazieren oder sind Richtung Garmisch gewandert." Daheim führte sich der 73-Jährige die Aufzeichnung der Spiele seiner aktiven Zeit zu Gemüte. Besonderes Highlight: Das Halbfinal-Rückspiel im UEFA-Pokal gegen Roter Stern Belgrad. "Ganz, ganz wenig hat zum Finale gefehlt. Das Gegentor zum 1:2 kurz vor Schluss war unglaublich bitter. Es sind aber besondere Erinnerungen", denkt der frühere DFB-Nationalspieler zurück. Der Traum auf eine neue blau-weiße Erfolgsgeschichte lebt. Auch bei Beer. Beim letzten Versuch, dem Halbfinal-Spiel im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund, war er im Stadion - der Ausgang ist bekannt. Dennoch: "Ich höre nicht auf, daran zu glauben, dass wir unser Heimfinale noch erreichen. Und es dann hoffentlich auch gewinnen. Es wäre wirklich mal an der Zeit!"
Natur und Schwelgen in Erinnerungen in der Corona-Zeit
Dem Fußball hat die Corona-Pandemie ebenso zugesetzt wie jedem Einzelnen. Auch Familie Beer verbrachte viel Zeit in den eigenen vier Wänden oder gemeinsam im Freien. Mit Kochen oder Heimwerken habe er nicht begonnen, schmunzelt 'Ete' Beer: "Wir sind in der Zeit viel mit der Familie in der Natur gewesen, waren an der Isar spazieren oder sind Richtung Garmisch gewandert." Daheim führte sich der 73-Jährige die Aufzeichnung der Spiele seiner aktiven Zeit zu Gemüte. Besonderes Highlight: Das Halbfinal-Rückspiel im UEFA-Pokal gegen Roter Stern Belgrad. "Ganz, ganz wenig hat zum Finale gefehlt. Das Gegentor zum 1:2 kurz vor Schluss war unglaublich bitter. Es sind aber besondere Erinnerungen", denkt der frühere DFB-Nationalspieler zurück. Der Traum auf eine neue blau-weiße Erfolgsgeschichte lebt. Auch bei Beer. Beim letzten Versuch, dem Halbfinal-Spiel im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund, war er im Stadion - der Ausgang ist bekannt. Dennoch: "Ich höre nicht auf, daran zu glauben, dass wir unser Heimfinale noch erreichen. Und es dann hoffentlich auch gewinnen. Es wäre wirklich mal an der Zeit!"
Gesagt...
[>]Da gewinnst du 4:0 und kannst das nicht mit den Fans im Stadion feiern. Das wäre überragend gewesen.[<]

Noch hat die Saison allerdings noch nicht einmal begonnen, die Vorbereitung läuft auf Hochtouren und zum Pflichtspielauftakt wartet in der ersten Pokalrunde mit Eintracht Braunschweig auch nicht der einfachste Gegner auf das Team von Bruno Labbadia. Herthas neuen Übungsleiter schätzt Beer: "Egal ob in Hamburg, Leverkusen oder Wolfsburg, er hat immer sehr gute Arbeit geleistet. Ich hoffe, dass er unsere Mannschaft über mehrere Jahre hinweg weiterentwickelt und erfolgreichen Fußball spielen lässt." Wünschen würde sich der geübte Torschütze dabei auch gern wieder mehr Weitschusstore: "Ich habe gerne mal aus der zweiten Reihe getroffen, das müssen die Jungs auch mal machen. Cunha ist das zuletzt schon sehr gut gelungen." Gerne mehr davon!
"Ohne Schweiß kein Preis"
Für eine erfolgreiche Saison schwitzen die Herthaner aktuell. "Wenn du in der Saison etwas reißen willst, musst du dich in der Vorbereitung quälen", ist nicht zuletzt Beer klar, der in seiner Zeit eher zu den Spielern gehörte, die gut durch die Torturen vor der Spielzeit kamen. "Ich konnte zumindest immer ganz gut meinen inneren Schweinhund überwinden", lacht der Herthaner. "Ohne Schweiß kein Preis. Das ist auch heute noch genauso wahr wie zu meiner Zeit." Die Herthaner auf dem Schenckendorffplatz werden nicht widersprechen.
(war/City-Press,dpa)
"Ohne Schweiß kein Preis"
Für eine erfolgreiche Saison schwitzen die Herthaner aktuell. "Wenn du in der Saison etwas reißen willst, musst du dich in der Vorbereitung quälen", ist nicht zuletzt Beer klar, der in seiner Zeit eher zu den Spielern gehörte, die gut durch die Torturen vor der Spielzeit kamen. "Ich konnte zumindest immer ganz gut meinen inneren Schweinhund überwinden", lacht der Herthaner. "Ohne Schweiß kein Preis. Das ist auch heute noch genauso wahr wie zu meiner Zeit." Die Herthaner auf dem Schenckendorffplatz werden nicht widersprechen.
(war/City-Press,dpa)