Profis | 28. August 2020, 16:38 Uhr

"Wir können mehr!"

"Wir können mehr!"

Dodi Lukébakio spricht im Interview über Kurzurlaube mit Kollegen, den Stand der Vorbereitung und seine Ziele für die kommende Spielzeit.

Berlin - Im ersten Jahr bei einem neuen Arbeitgeber benötigen junge, talentierte Profis oft ein wenig Zeit, um anzukommen und mit guten Leistungen zum Mannschaftserfolg beitragen zu können. Dodi Lukébakio ist keiner von ihnen - der Belgier fügte sich nach seinem Wechsel von Düsseldorf nach Berlin schnell ins blau-weiße Team ein, erzielte in der so ereignsreichen abgelaufenen Spielzeit einige wichtige und sehenswerte Treffer und wurde mit 14 direkten Torbeteiligungen (sieben Tore, sieben Vorlagen) letztlich sogar zum Topscorer der 'Alten Dame'. Für sein zweites Jahr an der Spree, bei dem Herthas Nummer 28 diesmal von Anfang an in der Vorbereitung mitmischte, hat sich Lukébakio mit seinen Kollegen nun noch mehr vorgenommen. "Wir wollen gemeinsam besser werden und arbeiten sehr hart, aber es läuft gut und ich spüre, dass wir Fortschritte als Mannschaft machen. Ich kann kaum erwarten, dass es endlich wieder losgeht", erklärt der Flügelspieler im Gespräch mit herthabsc.de. Im Interview spricht der belgische Nationalspieler über seine Ambitionen, einen Kurzurlaub mit Dedryck Boyata und Matheus Cunha sowie seine Eindrücke der bisherigen Vorbereitung.

herthabsc.de: Dodi, du gehst in dein zweites Jahr mit der Fahne auf der Brust. Im Gegensatz zum Vorjahr, als du erst nach dem zweiten Trainingslager in Stegersbach zur Mannschaft gestoßen bist, kannst du diesmal in der Vorbereitung von Anfang an dabei sein. Wie wirkt sich das auf deinen körperlichen Zustand und dein Spiel aus?
Lukébakio: In dieser Phase von Anfang an dabei sein zu können, ist für jeden Fußballer einfach unglaublich wichtig. Durch die tägliche Arbeit kommst du im Verlauf der Vorbereitung immer wieder an deine Limits, deine 'rote Linie' – und nach und nach verschiebt sich beides nach oben. Im vergangenen Jahr hat mir das gefehlt, und ich habe das im Laufe der Saison auch leider gemerkt. Es war dann phasenweise nicht leicht. Wenn man aber so arbeiten kann, wie ich es dieses Jahr mit dem Team tue, ist man zum Start der Spielzeit bereit, kann sich im Saisonverlauf noch steigern und bis zum Schluss alles auf den Platz bringen, was man in sich hat!

herthabsc.de: Trotz des verspäteten Einstiegs bist du im Vorjahr auf Anhieb zum blau-weißen Topscorer avanciert. Was hast du dir für die kommende Spielzeit vorgenommen?
Lukébakio: Ich will mit der Mannschaft auf jeden Fall eine bessere Endplatzierung in der Tabelle erreichen als im Vorjahr. Wir können mehr und möchten uns verbessern! Im vergangenen Jahr haben wir eine schwierige Saison erlebt und phasenweise nicht gut gespielt, so ehrlich müssen wir mit uns selbst sein. Und klar, als Offensivspieler nehme ich mir natürlich vor, noch öfter für das Team zu treffen – die sieben Tore aus der abgelaufenen Saison waren noch nicht genug. 

herthabsc.de: In der abgelaufenen Spielzeit gelangen dir nicht nur viele wichtige, sondern auch einige äußerst sehenswerte Treffer. Dein Fallrückzieher gegen Hoffenheim wurde von den blau-weißen Fans sogar zum 'Tor des Jahres' gewählt – können sich alle Herthaner*innen in diesem Jahr auf weitere Kunststücke dieser Art freuen?
Lukébakio: (lacht) Das hoffe ich. Es ist natürlich aber immer ein gutes Gefühl, ein Tor für deine Mannschaft zu erzielen, völlig unabhängig davon, ob es besonders spektakulär war. Mein Hauptjob ist und bleibt es, zu treffen und damit zu helfen, Spiele zu gewinnen. Aber klar, wenn ich den Fans mit guten Aktionen und dem ein oder anderen schönen Tor Freude bereiten kann, macht mich das umso glücklicher - denn für solche Momente spiele ich Fußball.

herthabsc.de: Damit das gelingt, arbeitet ihr hart und seid nach einer kurzen regenerativen Phase wieder mittendrin in der Vorbereitung. Wie erlebst du die Arbeit mit Bruno Labbadia und seinem Trainerteam?
Lukébakio: Wir wollen gemeinsam besser werden und arbeiten sehr hart, aber es läuft gut und ich spüre auch, dass wir dadurch Fortschritte als Mannschaft machen. Daher bin ich schon voller Vorfreude auf die Saison und kann kaum noch erwarten, dass es endlich wieder losgeht (lächelt).

Gesagt...

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Mein Hauptjob ist es, zu treffen. Aber wenn ich den Fans mit guten Aktionen Freude bereite, macht mich das umso glücklicher, dafür spiele ich Fußball.
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-Dodi Lukébakio

herthabsc.de: Du selbst hast die Pause genutzt, um dich gemeinsam mit deinen Teamkollegen Matheus Cunha und Dedryck Boyata sowie euren Partnerinnen zu erholen…
Lukébakio: ...ja, wir hatten ein paar schöne Tage zusammen. Wo wir genau waren, bleibt aber unser Geheimnis (grinst). Ich kann aber in jedem Fall sagen, dass ich gerne Zeit mit den beiden verbringe und es auch großen Spaß macht, mit 'Dedo' und Matheus auf dem Platz zu stehen. 

herthabsc.de: 'Dedo' hast du ja sogar schon mal als großen Bruder bezeichnet – unternehmt ihr nach wie vor viel zusammen? Kannst du beschreiben, was er als Teamkollege und Freund für dich bedeutet?
Lukébakio: Er ist als Bezugsperson sehr wichtig für mich. 'Dedo' ist älter, hat in seiner Karriere schon viel erlebt und kann mir deswegen immer wieder gute Hinweise und Ratschläge geben, die ich gerne mitnehme. Dadurch lerne ich und kann seine Tipps in bestimmten Situationen umsetzen. Das hilft mir und gibt mir ein gutes Gefühl - ich bin deshalb froh, ihn als Kollegen an meiner Seite zu haben!

herthabsc.de: Blicken wir noch einmal aufs Sportliche: Nach der Verschnaufpause geht es in dieser Woche ordentlich zur Sache. Beim Test in Amsterdam am Dienstag habt ihr dabei nach längerer Zeit erstmals wieder vor Publikum gespielt. Wie blickst du auf das Spiel gegen den niederländischen Rekordmeister zurück?
Lukébakio: Es war ein unheimlich gutes Gefühl, wieder mit Fans im Stadion Fußball spielen zu können. Das brauchen wir Spieler auch, ohne Fans ist es einfach nicht das gleiche Spiel, das wir alle so lieben! Auf dem Platz war es eine anspruchsvolle, schwierige Partie. Wir wussten, dass uns mit Ajax ein sehr guter Gegner gegenübersteht, der gerade im Spiel mit dem Ball stark ist. Unter dem Strich war es ein guter Test, und wir sollten uns wegen der knappen Niederlage nicht unter Druck setzen. Wir haben noch ein wenig Zeit, um an einigen Details zu arbeiten und uns optimal auf den Saisonstart vorbereiten. 

herthabsc.de: Am Samstag (29.08.20) steht nun noch der Test gegen die PSV Eindhoven an. Coach Labbadia hat betont, wie wichtig die Partien in dieser Woche sind - was erwartest du von diesem Kräftemessen?
Lukébakio: Der Auftakt in die neue Spielzeit rückt immer näher, daher ist das tatsächlich ein bedeutsames Spiel für uns. Ich bin überzeugt davon, dass wir in diesem Jahr Erfolg haben und gute Dinge erreichen können, wenn wir weiter so fokussiert arbeiten, und diese 90 Minuten werden jeden einzelnen von uns auf dem Weg dorthin weiterbringen. Und eines ist klar: Wenn wir ein Match spielen, dann spielen wir, um zu gewinnen!

(kk/City-Press)

von Hertha BSC