Profis | 4. September 2020, 15:58 Uhr

Rollenspiele

Rollenspiele

Maximilian Mittelstädt spricht über seine Ambitionen im blau-weißen Team, die Form der Mannschaft und persönliche Ziele für die anstehende Spielzeit.

Berlin – Wenn sich Mannschaften personell verändern, verschieben sich auch Positionen im Team. Abgänge von erfahrenen Kollegen geben anderen Profis die Chance, ihre bisherigen Erfahrungen und Fähigkeiten stärker einzubringen, in neue Rollen und Verantwortlichkeiten hineinzuwachsen, um dadurch ihr eigenes Spiel und damit das gesamte Team weiterzuentwickeln. Vor seiner sechsten Saison als Profi bei Hertha BSC sieht sich Maximilian Mittelstädt an diesem Punkt in seiner Karriere. "Wir haben einige Führungsspieler wie Per Skjelbred verloren, die für unser Spiel bisher wichtig waren. In dieser Vorbereitung geht es für uns daher auch darum, uns neu aufzustellen", sagt das Eigengewächs, das 2016 für seinen Herzensverein in der Bundesliga debütierte. Was man angesichts von Mittelstädts reflektiertem und routiniertem Auftreten auf und neben dem Platz gerne vergisst: Mit nur 23 Jahren trug der Flügelflitzer bereits in 86 Pflichtspielen die Fahne auf der Brust. "Ich bin schon lange dabei, obwohl ich eigentlich noch zu den jüngeren Spielern gehöre. Mich freut es, dass ich in dieser Zeit schon viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte und durfte!"

Gestiegener Anspruch an sich selbst

Für die Spielzeit 2020/21 hat sich der gebürtige Berliner klare Ziele gesetzt. "Ich möchte mich verbessern und in diesem Jahr den nächsten Schritt gehen. Mein Ziel ist ein Stammplatz in der Mannschaft", betont Mittelstädt. Der Ehrgeiz, als Profi und Persönlichkeit weiter zu wachsen, treibt Herthas Nummer 17 an. "Ich bin aktuell der Ältere der Jüngeren", lächelt der Linksfuß. "Wir haben viele erfahrene Spieler, von denen ich mir noch das eine oder andere abgucken kann. Von außen betrachtet bin ich für einige vielleicht noch der junge Spieler aus der eigenen Akademie. Aber ich sehe mich als gestandenen Profi, habe mich bereits in der Mannschaft etabliert und fühle mich nun in der Pflicht, im nächsten Entwicklungsschritt auf dem Platz mehr Verantwortung zu übernehmen." Um dieses Ziel zu erreichen, möchte Mittelstädt sein eigenes Spiel auf eine neue Stufe heben. 'Maxi' hat dabei klare Anhaltspunkte identifiziert. "Körperlich muss ich zulegen und in den Zweikämpfen robuster und stabiler werden. Es muss noch schwieriger werden, an mir vorbeizukommen." Auch offensiv sieht der reflektierte Staakener noch Luft nach oben. "Ich gehe als Linksverteidiger gerne mit viel Zug nach vorne, kann mich bei Flanken und dem berühmten letzten Pass aber mit Sicherheit noch verbessern und genauer werden!"

Gesagt...

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Ich möchte in diesem Jahr den nächsten Schritt gehen. Mein Ziel ist ein Stammplatz, ich will mehr Verantwortung übernehmen!
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-Maximilian Mittelstädt

Ein probates Mittel, um als Einzelsportler wie auch als Team stärker zu werden, ist akribisches Training. Davon bot die bisherige Vorbereitung unter Bruno Labbadia und seinem Stab den Herthanern bereits reichlich. "Wir haben wirklich viel gearbeitet und waren körperlich phasenweise am Limit", berichtet Mittelstädt. "Ich hatte zuletzt im Training aber das Gefühl, dass die Power bei uns wieder da ist, und ich glaube, dass das Trainerteam mit der Belastungssteuerung genau dieses Ziel erreichen wollte. Wir haben viele neue Inhalte adaptiert, bekommen jetzt zum Start unsere Spritzigkeit zurück und können loslegen!" Mit Mittelstädt in der Startelf? Der Konkurrenzkampf mit Marvin Plattenhardt, von dem beide Profis profitieren, wirkt derzeit recht ausgeglichen. "Gegen Ajax hat 'Platte' angefangen, gegen PSV stand ich in der Startelf, und auch im Training wechseln wir immer durch", bestätigt der 23-Jährige die Eindrücke. "Ich denke, der Trainer wartet noch die finalen Eindrücke aus dem abschließenden Test gegen den HSV und den Trainingseinheiten ab. Ich versuche mich natürlich bestmöglich zu empfehlen!"

Traum vom DFB-Team - Olympia als Ziel

Empfehlen möchte sich der Flügelspieler der 'Alten Dame', der im Vorjahr gemeinsam mit Arne Maier mit der U21 des DFB Vize-Europameister wurde, zukünftig auch für weitere Länderspielreisen. "Es war immer eine sehr schöne und wertvolle Erfahrung, zur Nationalmannschaft reisen zu dürfen. Mein Traum ist es, irgendwann einmal bei der A-Mannschaft dabei zu sein", sagt Mittelstädt, der die Hoffnung hegt, Deutschland im kommenden Sommer bei den olympischen Spielen vertreten zu dürfen. "Bei Olympia dabei zu sein, wäre ein Riesenerlebnis. Ich habe mit Stefan Kuntz schon darüber gesprochen und positive Signale erhalten, aber selbstverständlich muss man gerade in der aktuellen Zeit abwarten, wie sich die Dinge entwickeln, zumal der Fußball auch sehr schnelllebig ist", weiß der Berliner. "Der erste und wichtigste Schritt für diese Ziele ist es ohnehin, mich als Leistungsträger bei Hertha BSC zu zeigen!" Ob Herthas Nummer 17 weiter in diese Rolle hineingewachsen und seinen Träumen ein Stück näher gekommen ist - darauf kann und möchte Maximilian Mittelstädt in der bevorstehenden Saison selbst die Antwort geben.

(kk/City-Press)

von Hertha BSC