Profis | 2. September 2020, 18:07 Uhr

Der Gefühlsmensch

Der Gefühlsmensch

Auf Matheus Cunha ruhen in der kommenden Saison viele Hoffnungen der Hertha-Fans. Der Brasilianer selbst startet optimistisch in die bevorstehenden Aufgaben.

Berlin - Sportlich hat Matheus Cunha seinen Wert für Hertha BSC seit Jahresbeginn ohne Anlaufschwierigkeiten unter Beweis gestellt. Daran besteht nicht der Hauch eines Zweifels. Das Angriffsspiel der Spreeathener belebte der Brasilianer als Stürmer, hängend oder auf der Außenbahn spürbar. In elf Partien steuerte die flexible Offensivkraft fünf Tore und zwei Assists zum letztlich souveränen Klassenerhalt bei. Das erste halbe Jahr des 21-Jährigen in einem Wort zu beschreiben, ist allerdings nahezu unmöglich – zu ereignisreich verlief die Anfangszeit des Winterneuzugangs in der Hauptstadt. "Die ersten zwei Monate waren für mich sehr schwierig. Ich bin neu angekommen, es waren turbulente Zeiten", gesteht der ehemalige Leipziger im Gespräch mit herthabsc.de, unterstreicht aber auch, wie wohl er sich inzwischen in Berlin fühlt. "Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Mit der Zeit kenne ich Berlin und den Verein inzwischen besser. Ich bin glücklich, hier zu sein."

Bewegende Monate – sportlich wie privat

Ein Blick hinter die bloßen Zahlen und Statistiken sei dennoch gestattet, schließlich verdeutlicht dieser, was Cunha mit "turbulenten Zeiten" meint. Dabei übertreibt der Stürmer nicht, wenn er im Rückblick von unruhigen Momenten, aber auch spannenden Monaten mit Höhen und Tiefen spricht. Schließlich war es eine Zeit, die geprägt war von Trainerwechseln, einem Derbysieg, einem fesselnden Duell mit dem Ex-Club samt Assist sowie Gehirnerschütterung und natürlich der alles überstrahlenden Corona-Situation. Trainer Bruno Labbadia trug mit seiner Erfahrung und Ausstrahlung maßgeblich dazu bei, den Herausforderungen zu trotzen und die Kräfte neu zu bündeln. Sein Schützling umschreibt es so. "Wir haben es nach und nach besser hinbekommen und mehr Stabilität in unser Spiel gebracht", teilt der brasilianische Junioren-Nationalspieler seine Eindrücke, der sich eh vielmehr "auf die Dinge auf dem Platz fokussiert hat".

Der Spieler Matheus Cunha hätte also allein mit diesen sportlichen Themen der jüngsten Vergangenheit viel zu berichten. Hinzukommt aber, dass sich auch privat nach dem Umzug von Leipzig an die Spree viel im Hause Cunha verändert hat. Im Mai brachte Lebensgefährtin Gabriela das erste gemeinsame Kind, Sohn Levi, auf die Welt. "Ich bin sehr glücklich, die Geburt war ein unbeschreiblich schöner Moment. Auch wenn ich die ersten Monate nicht so viel Schlaf bekommen habe, ist es einfach ein sehr, sehr schönes Gefühl, das mich jeden Tag glücklich macht", beschreibt der spielfreudige Angreifer die Vaterfreuden, die sich auch auf dem Platz bemerkbar machen. "Mein Sohn gibt mir mehr Motivation. Fußball ist ein Spiel und ich liebe Fußball – aber ich weiß, dass ich ein Kind zu Hause habe, das mir zuguckt. Das motiviert mich natürlich umso mehr."

Optimistisch in die neue Saison

Für den Gefühlsmenschen Cunha ­scheint es aktuell also zu passen – daran ändern auch die jüngsten Testspiele nicht, die nicht unbedingt nach Plan verliefen. "Natürlich hatten wir uns das anders vorgestellt, aber Schwankungen sind in der Vorbereitung normal. Wir wissen, dass wir von allem mehr brauchen, aber ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Spielen mehr zeigen und schnell in eine Top-Verfassung kommen werden", sagt der Rechtsfuß, der 2017 aus seiner Heimat den Sprung ins schweizerische Sion gewagt hatte. Wenig verwunderlich, dass der Brasilianer mit Optimismus in die neue Saison geht. "Wir trainieren jeden Tag dafür, weiter nach oben zu kommen. Das ist unser großes Ziel." Ein Ziel, das Cunha und sein Team mit allen Mitteln – und vor allem in weniger turbulenten Zeiten – um jeden Preis erreichen wollen. Daran besteht nicht der Hauch eines Zweifels.

(fw/City-Press)

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Wir trainieren jeden Tag dafür, weiter nach oben zu kommen. Das ist unser großes Ziel.
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-Matheus Cunha

von Hertha BSC