Kiek ma, wer da kommt: Frankfurt
Profis | 24. September 2020, 18:54 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Frankfurt

Kiek ma, wer da kommt: Frankfurt

Am Freitagabend (25.09.20, 20:30 Uhr) eröffnen die Blau-Weißen gegen Eintracht Frankfurt den 2. Bundesliga-Spieltag. Die Gegnervorschau.

Berlin - Freitag, Flutlicht, Frankfurt! Die drei Fs fassen die kommende Aufgabe der Herthaner kurz und prägnant zusammen. Zum Auftakt des 2. Spieltages der Bundesliga-Saison empfangen die Berliner die Gäste vom Main und wollen den gelungenen Start in Bremen vor 5.000 Personen im Olympiastadion veredeln. Die Eintracht hingegen wird nach dem Heimremis gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld unbedingt erneut punkten wollen, um den Saisonstart nicht in den Sand zu setzen. "Wir müssen aus unserem ersten Spiel die richtigen Lehren ziehen", sagt Eintracht-Trainer Adi Hütter und warnte vor dem Hauptstadtclub. "Hertha hat viel Tempo in seinem Spiel und eine sehr, sehr gute Mannschaft!" Vor dem Duell schaut sich herthabsc.de die 'Adler' noch einmal genau an.

Die sportliche Situation: Nach einer runden Vorbereitung, in der unter anderem ein Sieg gegen die PSV Eindhoven gelang (2:1), lösten die Frankfurter mit dem TSV 1860 München (2:1) auch die erste Pflichtspielaufgabe im DFB-Pokal. In der Bundesliga war zum Start allerdings Sand im Getriebe, gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld kam die SGE im heimischen Stadtwald nicht über ein 1:1 hinaus. Stefan Ilsanker monierte in der Rückbetrachtung, "dass wir in der Defensivarbeit etwas vermissen ließen – dementsprechend haben wir uns schwergetan." Für die kommenden Aufgaben hat der österreichische Nationalspieler daher klare Vorstellungen. "Das Wichtigste ist erstmal, dass wir zu 100 Prozent dafür stehen, kein Gegentor zuzulassen. Das geht nur durch Arbeiten und Marschieren – das Zaubern kommt danach!" Vorgaben, die die Elf vom Main beim Gastspiel in Spreeathen direkt umsetzen will.

Die Frankfurter im Fokus: Wer über die Offensive von Eintracht Frankfurt spricht, kommt an Filip Kostic nicht vorbei. Der Serbe entwickelte sich unter Adi Hütter zum absoluten Leistungsträger, sammelte alleine in der vergangenen Saison 30 direkte Torbeteiligungen und leitete mit einer Einzelaktion auch den bislang einzigen Bundesliga-Treffer der Saison gegen Bielefeld ein. Kostics Pre-Assist war ebenso sinnbildlich wie der Torschütze – André Silva. Der Portugiese, den die SGE im Sommer fest vom AC Mailand verpflichtete, trifft insbesondere seit dem Re-Start absolut zuverlässig. Nur Robert Lewandowski (10) netzte in diesem Zeitraum öfter als die Nummer 33 der Rot-Schwarz-Weißen (9). Den Torhunger des Stürmers sollte die Elf von Bruno Labbadia aber auf dem Schirm haben – beim letzten Aufeinandertreffen hatte Silva mit zwei Toren und einem Assist entscheidenden Anteil am 4:1-Sieg der Hessen in der Hauptstadt. "Wir haben in den vergangenen Monaten gesehen, welche Leistungsfähigkeit in André steckt", sagt SGE-Sportvorstand Fredi Bobic und sieht den 24-Jährigen noch nicht am Limit. "Wir sind überzeugt, dass wir ihn auf ein noch höheres Niveau bringen können!"

Die Schnittstellen: Mit Matheus Cunha und dem 'Adlerträger' Ilsanker könnten sich zwei alte Leipziger Bekannte auf dem Rasen wieder begegnen. "Es wird bei Hertha sicher nicht einfacher als gegen Bielefeld", sagt der Frankfurter. "Sicher ist: Wenn wir dort zu weit auseinanderstehen, werden uns die Berliner den Allerwertesten aufreißen. Dementsprechend müssen wir kompakter und geschlossener agieren und vor dem eigenen Tor noch besser verteidigen!" Ilsanker weiß vor allem in Bezug auf Cunha, wovon er spricht: beide Profis maßen sich Tag für Tag auf dem Trainingsplatz und standen darüber hinaus während ihrer Zeit in der Messestadt insgesamt 13 Mal gemeinsam auf dem grünen Rasen. Grün(-Weiß) ist das Stichwort für zwei weitere ehemalige Teamkollegen – Peter Pekarík und Makoto Hasebe liefen in diesen Farben gemeinsam für den VfL Wolfsburg auf und sicherten sich mit den 'Wölfen' 2009 die Deutsche Meisterschaft. SGE-Sportvorstand Fredi Bobic kehrt am Freitagabend an eine alte Wirkungsstätte als Aktiver zurück. Der ehemalige Angreifer lief insgesamt 61 Mal mit der Fahne auf der Brust auf und erzielte neun Tore für die 'Alte Dame'.

Die besonderen Duelle: Der höchste Auftaktsieg eines Bundesliga-Aufsteigers überhaupt, der höchste Heimsieg des blau-weißen Jahrzehnts und darüber hinaus auch einfach ein "wunderschöner Tag für Berlin, für die Fans und für die Mannschaft", wie es der damalige Trainer Jos Luhukay im Anschluss ausdrückte – das 6:1 zum Saisonstart 2013/14 dürfte allen Herthanerinnen und Herthanern noch in bester Erinnerung sein. Nach einem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:1 überrollte die 'Alte Dame' die 'Adler' in Durchgang 2 regelrecht. "Davon kann man nur träumen", jubelte Coach Luhukay. Ähnlich gut lief es beim 6:2-Heimsieg im Mai 1971, als Torjäger Lorenz Horr, der am Sonntag (27.09.20) seinen 78. Geburtstag feiert, alleine vier Mal für die Hauptstädter netzte. Nachdem im letzten Kräftemessen im Berliner Olympiastadion ein klarer Sieg für die in Überzahl überlegenen Hessen stand, soll das Zepter diesmal wieder in Richtung Blau und Weiß ausschlagen! "Wir erinnern uns gerne an die Partie zurück, wissen aber, dass es am Freitag eine komplett andere Konstellation ist", sagt Adi Hütter.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Der Frankfurter Coach zollt dem kommenden Kontrahenten im Vorfeld Respekt. "Hertha BSC hat eine sehr gute Mannschaft und ist insbesondere in der Offensive stark besetzt", konstatiert Hütter. "Die Berliner haben souverän in Bremen gewonnen, spielen flexibel und haben viel Tempo in ihrem Spiel nach vorne." Vom eigenen Team erwartet der Österreicher gegenüber dem Auftaktsspiel daher insbesondere defensiv einen verbesserten Auftritt. "Wir werden uns steigern und besser verteidigen müssen!"

(kk/imago,City-Press)

Gesagt...

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Wenn wir gegen Hertha zu weit auseinanderstehen, werden uns die Berliner den Allerwertesten aufreißen. Wir müssen geschlossener agieren!
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-Stefan Ilsanker

von Hertha BSC