Profis | 12. Oktober 2020, 20:47 Uhr

Stühlerücken

Stühlerücken

Zum Wochenauftakt am Montag (12.10.20) trainierten Niklas Stark und Javairô Dilrosun wieder mit dem Team. Santiago Ascacíbar und Lukas Klünter mussten die Einheit dagegen abbrechen.

Berlin - Langsam, aber stetig hätte es wieder voller werden sollen auf dem Schenckendorffplatz. Zwar war im Vorfeld klar, dass am Montagnachmittag (12.10.20) insgesamt noch 13 Herthaner wegen ihren Länderspieleinsätzen fehlen würden, mit dem einen oder anderen Rückkehrer hatte Bruno Labbadia zum Wochenauftakt aber fest gerechnet. In Niklas Stark und Javairô Dilrosun absolvierten auch zwei Herthaner die knapp 90-minütige Einheit, allerdings musste der Trainer zwei Schrecksekunden verkraften, deren Ausmaß am frühen Abend noch nicht klar war: Sowohl Santiago Ascacíbar, als auch Lukas Klünter mussten wegen Blessuren das Training vorzeitig beenden. "So etwas gehört leider einfach dazu. Bei Lukas könnte es eine Prellung am Becken sein, bei Santi eine muskuläre Geschichte, zu der es nach Verletzungspausen immer wieder kommen kann. Wir hoffen, dass es bei beiden nicht so gravierend ist“, übt sich der Fußballlehrer in Optimismus. Ruwen Werthmüller, Jonas Michelbrink, Torwart Marcel Lotka aus der U23 sowie Schlussmann Robert Kwasigroch füllten die Trainingsreihen in Abwesenheit der Etablierten an diesem Tag auf.

Stark wieder dabei, Dilrosun auf dem Sprung

Hadern oder lamentieren wollte der 54-Jährige in Hinblick auf die abgestellten Nationalspieler oder die möglichen Ausfälle keineswegs, obwohl in Nils Körber (Magen- und Darm) sowie Marton Dárdai und Luca Netz, die am Wochenende ein DFB-internes Testspiel bestritten, weitere Akteure ebenfalls nicht zur Verfügung standen. "Diese Phase mit drei Länderspielen ist ein bisschen extremer. Wir müssen jeden Tag schauen, was passiert, aber wir gehen positiv an die Sachen und wollen das Beste daraus machen", erklärt der Coach, der genau verfolgt, welcher seiner Schützlinge in den noch ausstehenden Ländervergleichen wie lange zum Einsatz kommt. "Ich wünsche mir auch weiterhin, dass sie viel spielen. Vielleicht gibt das dem einen oder anderen einen zusätzlichen Schub." Dabei dachte Labbadia an Matheus Cunha, Jhon Córodba oder auch Dodi Lukébakio, die allesamt noch auf ihre Debüts für ihr Heimatland hoffen. Für den Hauptstadtclub zählen aber auch andere Aspekte. "Wir müssen herausfinden, wie die Jungs mit den Reisestrapazen oder dem Jetlag zurechtkommen. Das ist bei jedem unterschiedlich", so der Übungsleiter, der davon ausgeht, dass statt Training mit dem gesamten Kader wohl ausführlichere Videoanalysen in den Mittelpunkt rutschen werden.

Ohnehin legte Herthas Fußballlehrer seinen Fokus eher auf positive Nachrichten wie beispielsweise die Rückkehr seiner Nummern 5 und 16. "Es ist Gold wert, dass Nik so flexibel ist", sagte Labbadia etwa mit Blick darauf, dass sein Vize-Kapitän, der die Saison im Mittelfeld begann, wohl erneut den verletzten Jordan Torunarigha in der Abwehr ersetzen wird. Ein Einsatz des niederländischen Flügelspielers, der wegen muskulären Problemen die ersten drei Ligaspiele ausgefallen war, ist dagegen fraglich. "Es ist schön, dass er wieder dabei ist. Aber das Wichtigste ist, dass wir ihn jetzt behutsam aufbauen und er länger verletzungsfrei auf dem Platz bleibt", nennt der Coach der Blau-Weißen das kurzfristige Ziel bei der Integration seines Flügelspielers. Apropos Integration: Auch die Neuzugänge Mattéo Guendouzi und Omar Alderete sollen möglichst schnell die Abläufe und Spielphilosophie verinnerlichen. "Das wird in dieser Woche aber nicht mehr passieren", ist sich Labbadia bewusst.

Zum Abschluss dieser Kalenderwoche steigt dann im Olympiastadion das Duell mit dem VfB Stuttgart (17.10.20, 15:30 Uhr). Welche Formation Labbadia dann wirklich aufbieten kann, wird sich nach dem Stühlerücken der nächsten Tage erst kurzfristig entscheiden.

(fw/City-Press)

von Hertha BSC