
Kiek ma, wo dit hinjeht: Leipzig
Kiek ma, wo dit hinjeht: Leipzig

Berlin – Platz 2, Platz 6, Platz 3 und wieder Platz 3 – nach dem Aufstieg 2016 hat sich RasenBallsport Leipzig schnell in der Spitzengruppe der Bundesliga etabliert und ist inzwischen Stammgast im europäischen Wettbewerb. Die vergangene Saison kann mit gutem Gewissen als die wohl erfolgreichste Spielzeit in der noch jungen Vereinsgeschichte der Sachsen bezeichnet werden. Die Messestädter zogen im August 2020 bis in das Halbfinale der UEFA Champions League ein. Auch in der laufenden Saison gibt es bisher Grund zur Freude: In der Bundesliga-Tabelle belegt das Team von Julian Nagelsmann aktuell den Platz an der Sonne. Auf die aktuelle Tabellensituation legt der Leipziger Coach aber keinen Wert und analysiert auch dementsprechend den Gegner: "Wir beäugen jetzt nach den bisherigen Spieltagen weniger die Punkte, die der Gegner hat, sondern eher die Art und Weise sowie die Einzelspieler." Auf was sich die Blau-Weißen am Samstag (24.10.20, 15:30 Uhr) einstellen müssen, zeigt herthabsc.de in der Gegnervorschau.
Die sportliche Situation: Für den Champions League-Halbfinalisten des Vorjahres könnte es in der aktuellen Spielzeit kaum besser laufen. Mit zehn Punkten aus den ersten vier Partien begrüßt das Team von Julian Nagelsmann den Hauptstadtclub am Samstag aller Voraussicht nach als Tabellenführer. Auch der Auftakt auf internationalem Parkett ist mit einem 2:0-Erfolg über Istanbul Basaksehir FK geglückt. Seit Bundesliga-Zugehörigkeit starteten die 'Roten Bullen' nie besser in eine Saison, zwar standen schon in der vergangenen Spielzeit zehn Punkte nach vier Spieltagen auf der Haben-Seite, jedoch bedeuten die zehn erzielten Tore Einstellung des Vereinsrekords, zwei Gegentore nach vier Partien sind zudem ein neuer Topwert für den Club. Ohnehin befinden sich die Leipziger in einer berauschenden Form, wettbewerbsübergreifend ist der Gegner der Spreeathener bereits seit sieben Spielen ungeschlagen, holte davon sechs Siege. Dennoch sieht Neuzugang Benjamin Henrichs noch Verbesserungspotenzial im Spiel der Rot-Weißen und bilanzierte nach der Partie in Augsburg: "Ich denke es war ein ordentliches Spiel, aber wir hätten es streckenweise besser machen können. Zur Mitte der zweiten Halbzeit hatten wir viele Ballverluste und haben öfter versäumt den Ball abzuspielen. Das müssen wir in Zukunft ändern."

Die Leipziger im Fokus: Acht Mal netzte Timo Werner in den bisherigen acht Aufeinandertreffen beider Teams, dazu gab der Stürmer vier Vorlagen. Vor der Saison wechselte der Angreifer auf die Insel und schloss sich dem FC Chelsea an. Ersetzen sollen den deutschen Nationalspieler die Neuzugänge Alexander Sörloth und Hee-chan Hwang, doch die Tore für die Messestädter schießt aktuell ein anderer Profi - und das mit ungeahnten Fähigkeiten! Angeliño knipste an den letzten beiden Spieltagen jeweils einmal und das, trotz Körpergröße von 1,71 Meter, immer per Kopf. Am Dienstag stellte der Spanier in der Königsklasse seine Torjägerqualitäten erneut unter Beweis, avancierte mit einem Doppelpack zum Matchwinner. "Er verkörpert viel von dem, was ich mir von einem sehr guten Spieler erhoffe", erhielt der 23-Jährige nach der Partie von seinem Coach ein Sonderlob. Nach seinem Traumtor gegen den FC Augsburg dürften die Augen der Bundesliga-Fans sowie der Medienvertreterinnen und Medienvertreter an diesem Wochenende auch auf Yussuf Poulsen gerichtet sein. Der Däne erzielte bei den Schwaben mit dem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung im Stile von Marco van Basten den 2:0-Endstand, es war der zweite Treffer in dieser Spielzeit für den Angreifer, der mit 257 Partien der RBL-Rekordspieler ist. Nicht zur Verfügung stehen Julian Nagelsmann dagegen Marcel Halstenberg (Trauerfall) sowie Lukas Klostermann, der sich unter der Woche einem arthroskopischen Eingriff am Knie unterziehen musste, auch auf Amadou Haidara (Coronavirus) und Konrad Laimer (Knochenödem im Knie) muss der Fußball-Lehrer weiterhin verzichten.
Die Schnittstellen: Wie Yussuf Poulsen hat aktuell auch Matheus Cunha zwei Saisontore auf dem Konto. Herthas Nummer 10 kam zu Beginn des Jahres aus der Messestadt an die Spree. Am Samstag kommt es für den Brasilianer, der in 72 Pflichtspielen für das Team aus der sächsischen Metropolregion auflief, zum zweiten Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen. "Matheus erinnert sich sicher gerne an die Zeit bei RB zurück, wird am Samstag aber voll fokussiert sein", kommentierte Michael Preetz die Rückkehr des 21-Jährigen an seine alte Wirkungsstätte. Den umgekehrten Weg schlug vor der Saison Lazar Samardzic ein, zuvor genoss der 18-Jährige elf Jahre die Ausbildung in der Hertha BSC Fußball-Akademie. Eine Reunion wird es auch zwischen den Norwegern Alexander Sörloth und Rune Jarstein geben, die in der vergangenen Woche noch gemeinsam für ihre Nationalelf im Einsatz waren.
Gesagt...
[>]Sie haben gute Spieler in ihren Reihen, die uns weh tun können. Darauf müssen wir vorbereitet sein, denn wenn ich die Truppe sehe, ist sie deutlich besser als drei Punkte.[<]
Die Meinung über den Hauptstadtclub: "Hertha BSC hat eine interessante Mannschaft, die in meinen Augen großes Entwicklungspotenzial hat", sagt Julian Nagelsmann. "Natürlich war der Saisonstart nicht richtig gut, aber gegen Bayern haben sie ein sehr gutes Spiel gemacht, wo sie auch gewinnen hätten können." Nicht nur aufgrund des couragierten Spiels beim Serienmeister weiß der Übungsleiter um die Qualität der Spreeathener: "Sie haben gute Spieler in ihren Reihen, die uns weh tun können. Darauf müssen wir vorbereitet sein, denn wenn ich die Truppe sehe, ist sie deutlich besser als drei Punkte."
(mb/imago)
Gesagt...
[>]Sie haben gute Spieler in ihren Reihen, die uns weh tun können. Darauf müssen wir vorbereitet sein, denn wenn ich die Truppe sehe, ist sie deutlich besser als drei Punkte.[<]