
Profis | 25. Oktober 2020, 10:08 Uhr
Diskussionsstoff
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Führung, Platzverweis, Elfmeter, zurückgenommene Rote Karte - die 1:2-Niederlage in Leipizig hatte viele Wendungen. Und sorgte nach dem Spiel für Redebedarf.
Berlin - Es ging ordentlich zur Sache. Die 22 Akteure auf dem Platz – und natürlich auch die später eingewechselten – schenkten sich am Samstagnachmittag (24.10.20) auf dem Leipziger Rasen nichts. "Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten permanent unangenehm sein - das waren wir auch über die 90 Minuten", resümierte Trainer Bruno Labbadia später, der durchaus einen Punkt für möglich hielt – am Ende mussten sich die Herthaner in Unterzahl durch einen Elfmeter mit 1:2 (1:1) geschlagen geben. Es war von Beginn an Musik drin in einer Partie, die noch nachhallen sollte. Nach acht gespielten Minuten wurde eine Leipziger Ecke zum Ausgangspunkt der Berliner Führung. Über Vladimír Darida und Dodi Lukébakio kam das Spielgerät von rechts nach innen, wo Jhon Córdoba Peter Gulasci im Leipziger Kasten keine Abwehrmöglichkeit gewährte. "Wir hatten viele gute Aktionen nach vorne, gerade im Umschaltspiel. Das erste Tor war klasse von uns", freute sich auch Herthas Nummer 6.
Lang währte diese Freude jedoch nicht. Dayot Upamecano war nur drei Zeigerumdrehungen später nach einer Ecke zur Stelle und markierte mit einem Schuss unter die Latte den Ausgleichstreffer. Die Blau-Weißen sahen sich nun einem Gegner gegenüber, der versuchte, den Schwung des Ausgleichs mitzunehmen. Nicht zuletzt eine gute defensive Ordnung und ein blendend aufgelegter Alexander Schwolow sorgten dafür, dass die Hauptstädter die vielleicht beste Phase der Hausherren - so Julian Nagelsmann später - schadlos überstanden. "Wir haben einen super Fight hingelegt, sind schon im ersten Durchgang viel gelaufen, mutig aufgetreten und haben offensiv immer wieder Nadelstiche gesetzt", kommentierte Herthas Keeper die ersten 45 Minuten.
Unterschiedliche Bewertung
"Rassig" ging es in so manchem Zweikampf zu, wie auch Herthas Manager Michael Preetz nach der Partie beschied, insbesondere die Duelle zwischen den beiden Torschützen Córdoba und Upamecano hatten es dem Fan körperbetonter Spielweise angetan - die Bewertung so mancher Duelle von Schiedsrichter Tobias Stieler sah Herthas Geschäftsführer Sport oft anders. "Im Fußball ist es eigentlich so, dass der Sport und die Leistung der beiden Mannschaften im Vordergrund stehen sollten - und den Eindruck hatte ich nicht", resümierte so Michael Preetz nach Abpfiff. "Wenn man sich die Zweikämpfe von Córdoba und Upamecano anschaut; das waren rassige Duelle, immer an der Grenze, aber überwiegend fair - und wenn Fouls gepfiffen wurden, dann immer gegen Hertha BSC", wunderte sich Herthas Manager und ergänzte: "Ich sage es ganz offen: Wir fühlen uns in den vielen, engen Entscheidungen benachteiligt."
Unterschiedliche Bewertung
"Rassig" ging es in so manchem Zweikampf zu, wie auch Herthas Manager Michael Preetz nach der Partie beschied, insbesondere die Duelle zwischen den beiden Torschützen Córdoba und Upamecano hatten es dem Fan körperbetonter Spielweise angetan - die Bewertung so mancher Duelle von Schiedsrichter Tobias Stieler sah Herthas Geschäftsführer Sport oft anders. "Im Fußball ist es eigentlich so, dass der Sport und die Leistung der beiden Mannschaften im Vordergrund stehen sollten - und den Eindruck hatte ich nicht", resümierte so Michael Preetz nach Abpfiff. "Wenn man sich die Zweikämpfe von Córdoba und Upamecano anschaut; das waren rassige Duelle, immer an der Grenze, aber überwiegend fair - und wenn Fouls gepfiffen wurden, dann immer gegen Hertha BSC", wunderte sich Herthas Manager und ergänzte: "Ich sage es ganz offen: Wir fühlen uns in den vielen, engen Entscheidungen benachteiligt."
Gesagt...
[>]Ich sage es ganz offen: Wir fühlen uns in den vielen, engen Entscheidungen benachteiligt.[<]
Ein weiterer Grund für diesen Eindruck mag womöglich aus den ersten Minuten des zweiten Durchgangs stammen. Deyovaisio Zeefuik hatte den angeschlagenen Peter Pekarík ersetzt, musste seinen Arbeitstag aber bereits fünf Minuten später wieder quittieren, nachdem ihm Tobias Stieler nach zwei Fouls direkt mit der Ampelkarte bedachte. "Was der Schiedsrichter in der Summe rund um die Gelb-Rote Karte entschieden hat, das tut schon richtig weh und hat das komplette Spiel über den Haufen geworfen", fand auch Schwolow, der aber einschränkte: "Natürlich liegt die Schuld, dass wir die Partie nicht gewinnen, letztlich bei uns." Leipzig nutze seine zahlenmäßige Überlegenheit, doch die Berliner stemmten sich lange Zeit erfolgreich dagegen. Erneut war es Schwolow, der mit seinen Vorderleuten Schlimmeres verhinderte. In der 77. Minute war jedoch auch Herthas Schlussmann machtlos. Nach Córdobas Foul im Strafraum an Willi Orban verwandelte Marcel Sabitzer den fälligen Elfmeter zur Leipziger Führung.
"Wir haben uns teuer verkauft"
Die Herthaner probierten noch einmal alles für ein Comeback, doch Leipzig ließ kaum etwas zu, hatte sogar noch Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Ein weiteres Tor fiel auf beiden Seiten nicht. In der Nachspielzeit kassierte aber der VAR noch eine Rote Karte für Jessic Ngankam. "Wir haben uns teuer verkauft, sodass wir uns Hoffnung auf mindestens einen Punkt gemacht haben. Leider haben wir das Spiel selbst aus den Händen gegeben - das ist uns in dieser Saison schon häufiger passiert. Es ist sehr frustrierend, denn wir haben die Qualitäten und die Stärke, bessere Resultate einzufahren", resümierte Dedryck Boyata später und auch Michael Preetz blickte nach vorne: "Über 90 Minuten haben wir ein sehr intensives Spiel gesehen, wir waren ähnlich wie in München nah dran zu punkten, sind aber nicht belohnt worden. Trotzdem haben wir eine gute, mannschaftlich geschlossene Leistung gezeigt und werden diese Leistung in den kommenden Wochen auch in Punkte ummünzen." Die Chance dazu besteht am Sonntag (01.11.20, 18:00 Uhr) im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg.
(war/City-Press)
"Wir haben uns teuer verkauft"
Die Herthaner probierten noch einmal alles für ein Comeback, doch Leipzig ließ kaum etwas zu, hatte sogar noch Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Ein weiteres Tor fiel auf beiden Seiten nicht. In der Nachspielzeit kassierte aber der VAR noch eine Rote Karte für Jessic Ngankam. "Wir haben uns teuer verkauft, sodass wir uns Hoffnung auf mindestens einen Punkt gemacht haben. Leider haben wir das Spiel selbst aus den Händen gegeben - das ist uns in dieser Saison schon häufiger passiert. Es ist sehr frustrierend, denn wir haben die Qualitäten und die Stärke, bessere Resultate einzufahren", resümierte Dedryck Boyata später und auch Michael Preetz blickte nach vorne: "Über 90 Minuten haben wir ein sehr intensives Spiel gesehen, wir waren ähnlich wie in München nah dran zu punkten, sind aber nicht belohnt worden. Trotzdem haben wir eine gute, mannschaftlich geschlossene Leistung gezeigt und werden diese Leistung in den kommenden Wochen auch in Punkte ummünzen." Die Chance dazu besteht am Sonntag (01.11.20, 18:00 Uhr) im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg.
(war/City-Press)