
Kiek ma, wer da kommt: Wolfsburg
Kiek ma, wer da kommt: Wolfsburg

Berlin - Sowohl der FC Bayern München als auch Borussia Dortmund haben nach den ersten fünf Bundesliga-Spieltagen schon eine Niederlage einstecken müssen – anders der VfL Wolfsburg. Die 'Wölfe' sind neben Tabellenführer RasenBallsport Leipzig und Bayer Leverkusen der einzige Erstligist, der bisher schadlos durch die neue Spielzeit kommt. Dennoch sind die Niedersachsen in der unteren Tabellenhälfte angesiedelt. Wie kann das sein? Zwar verloren die Grün-Weißen bisher keine Partie, spielten in fünf Duellen aber satte vier Mal remis. Das führt zu sieben Punkten und Tabellenplatz 10. "Wir fahren mit ausgefahrenen Antennen nach Berlin, sehen uns aber in einem sehr guten Zustand. Mit dem Sieg gegen Bielefeld haben wir Selbstvertrauen getankt, haben aber gegen Leverkusen und in Gladbach bereits gezeigt, dass wir mit starken Gegnern mithalten und bestehen können", erklärt Trainer Oliver Glasner vor dem Gastspiel am Sonntagabend (01.11.20, 18:00 Uhr) in der Hauptstadt. herthabsc.de setzt sich in der Gegnervorschau genauer mit dem VfL auseinander.
Die sportliche Situation: Nach vier Unentschieden zum Auftakt (u.a. gegen Bayer Leverkusen und bei Borussia Mönchengladbach) folgte am zurückliegenden Wochenende der erste 'Dreier'. Gegen Aufsteiger DSC Arminia Bielefeld siegten die Wolfsburger nach einem Doppelschlag binnen 60 Sekunden von Torjäger Wout Weghorst und Urgestein Maximilian Arnold mit 2:1 (2:0). "Ich bin wie wir alle sehr glücklich über den ersten Sieg in dieser Saison, der ja zugleich auch der erste Heimerfolg seit vielen Monaten ist", freute sich der österreichische Fußballlehrer der 'Wölfe' über den ersten Erfolg. Trotz der ungeschlagenen Serie in der Liga gab es Anfang Oktober im Europapokal bereits den ersten Dämpfer der noch jungen Runde: Nach einer 1:2-Niederlage beim AEK Athen in den Play-offs verpasste das Team aus der 'Autostadt' die Gruppenphase der UEFA Europa League.
Die Wolfsburger im Fokus: Bereits seit 2009 läuft Mittelfeldspieler Maximilian Arnold für den DFB-Pokalsieger von 2015 auf. 2011 feierte der Linksfuß mit 17 Jahren, 5 Monaten und 30 Tagen sein Debüt in der höchsten deutschen Spielklasse – damit ist der mittlerweile 26-Jährige der jüngste Debütant in der Bundesliga-Geschichte des VfL. Auch in dieser noch jungen Spielzeit überzeugt der Leistungsträger: Gegen Bielefeld war Arnold mit einem Treffer und einer Vorlage maßgeblich für den Erfolg verantwortlich. Allgemein ist der deutsche U21-Europameister von 2017 an drei der bisherigen vier Wolfsburger Saisontore beteiligt. Die konstanten Leistungen über mehrere Jahre hinweg blieben auch Glasner nicht verborgen. "Mit Max bin ich sehr zufrieden. Ihn kann man mit Blick auf das ganze Jahr bisher herausheben", lobte der Übungsleiter.
Die Schnittstellen: Für Herthas Coach Bruno Labbadia, der mit einem 'Dreier' seinen 100. Bundesliga-Sieg als Trainer feiern würde, ist die Partie am Sonntag das erste Wiedersehen mit seinem ehemaligen Verein, den er von Anfang 2018 bis Sommer 2019 trainierte. "Es war eine gute Zeit, aus der ich sehr, sehr viel mitgenommen und gelernt habe. Ich bin nach wie vor mit dem einen oder anderen Verantwortlichen und Spieler in Kontakt", sagte Labbadia auf der Pressekonferenz am Freitag (30.10.20). Darüber hinaus kennt auch Peter Pekarík die Niedersachsen sehr gut, für die der Slowake drei Jahre (2009 - 2012) spielte und 2009 den deutschen Meistertitel holte. Außerdem sammelte Sportdirektor Arne Friedrich in seiner aktiven Laufbahn Einsatzminuten für die 'Wölfe'. Auf der anderen Seite stehen mit John Anthony Brooks und Maximilian Philipp zwei Akteure, die in ihrer bisherigen Karriere auch schon mit der blau-weißen Fahne auf der Brust aufliefen.
Die besonderen Duelle: Ein denkwürdiges Spiel zwischen diesen beiden Mannschaften ereignete sich am 21. Februar 2009 – mit einem bitteren Beigeschmack für die Blau-Weißen. Als Spitzenreiter reiste der Hauptstadtclub am 21. Spieltag der Saison 2008/09 zum Tabellensechsten nach Niedersachsen. Nach einem aberkannten regulären Treffer von Cícero und einem irregulären Siegtreffer von Edin Dzeko feierte der spätere Deutsche Meister einen überaus glücklichen sowie im Nachgang umstrittenen 2:1 (0:0)-Heimsieg.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: Trotz der vier Berliner Niederlagen aus den ersten fünf Begegnungen sind die Grün-Weißen vor der 'Alten Dame' gewarnt. "Hertha BSC ist ein sehr gefährlicher Gegner. Die Mannschaft ist in der Offensive immer für Tore gut – unabhängig von der Ausgangsposition", weiß Glasner, der vor allem die Angriffsabteilung der Spreeathener auf dem Schirm hat. "In der Offensive wird alles abgebildet, was man im Fußball braucht. Mit Córdoba haben die Berliner Robustheit dazu geholt, sie haben Tempo und Spieler, die ins Eins-gegen-eins gehen können. Gerade zuletzt in Leipzig haben sie, bis sie in Unterzahl geraten sind, eine sehr gute Leistung geboten – und darauf bereiten wir uns vor", unterstreicht der Coach.
(sj/imago)
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[>]In der Offensive wird alles abgebildet, was man im Fußball braucht.[<]