Kiek ma, wo dit hinjeht: Augsburg
Profis | 6. November 2020, 16:43 Uhr

Kiek ma, wo dit hinjeht: Augsburg

Kiek ma, wo dit hinjeht: Augsburg

Am Samstagnachmittag (07.11.20, 15:30 Uhr) ist Hertha BSC beim FC Augsburg zu Gast. Die Gegnervorschau nimmt die bayerischen Schwaben unter die Lupe.

Berlin – An die Saison 2010/11 erinnern sich Herthanerinnen und Herthaner sicher gerne zurück. Die Blau-Weißen feierten die Meisterschaft in Liga 2 und damit die direkte Rückkehr in die Bundesliga. Neben der 'Alten Dame' stieg im FC Augsburg ein bis dato noch unbeschriebenes Blatt in die Beletage auf. Seitdem zählen die Fuggerstädter zum festen Inventar der besten 18 deutschen Teams, sie gehören sogar zu den aktuell sieben Bundesligisten, die in ihrer Geschichte noch nie aus Deutschlands höchster Spielklasse abgestiegen sind. Auch in dieser Saison läuft es bislang für die Rot-Grün-Weißen, die den zweitbesten Saisonstart ihrer Historie hinlegten. Dennoch betonte Trainer Heiko Herrlich zuletzt: "Wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen, sondern müssen dranbleiben und weiter konzentriert arbeiten." Am Samstagnachmittag (07.11.20, 15:30 Uhr) kommt es zum Duell mit dem Hauptstadtclub. In der Gegnervorschau stellt herthabsc.de den kommenden Kontrahenten vor.

Die sportliche Situation: Am vergangenen Wochenende feierte der Europapokalstarter von 2015 bereits den dritten Sieg in dieser Saison. "Wir waren das erste Mal in der Favoritenrolle. Wir haben sehr diszipliniert gespielt und in der ersten Halbzeit nichts zugelassen", resümierte Coach Herrlich nach dem 3:1-Erfolg über den 1. FSV Mainz 05. Tatsächlich hatte der Club aus dem Süden der Bundesrepublik ein anspruchsvolles Auftaktprogramm, traf unter anderem bereits auf Bayer 04 Leverkusen, RasenBallsport Leipzig und Borussia Dortmund. Die Schwarz-Gelben mussten dabei die Heimreise aus Bayern ohne Punkte antreten (2:0). Ein Remis und zwei Niederlagen vervollständigen die Bilanz des FCA, der sich mit zehn Zählern in der Tabelle auf dem sechsten Platz ansiedelt. Gegen Hertha BSC winkt ein Vereinsrekord, 13 Zähler nach sieben Bundesliga-Partien wären ein Novum. Das Erfolgsrezept des FCA liegt in der Lauf- und Abschlussstärke: Kein Team spult im Schnitt mehr Kilometer (121,9 km) pro Partie ab. Zudem brauchen die bayerischen Schwaben nicht einmal sechs Abschlüsse bis zu einem Torerfolg, nur der FC Bayern München ist vor dem Gehäuse noch kaltschnäuziger (4,2).

Die Augsburger im Fokus: Beim Duell gegen die Mainzer avancierte André Hahn mit seinem Doppelpack in der Schlussphase zum Matchwinner. "Über meine beiden Tore habe ich mich natürlich riesig gefreut, muss aber auch sagen, dass sie von Alfred Finnbogason und Noah Sarenren Bazee top vorbereitet waren. Wir wollen weiterhin so schnell wie möglich viele Punkte sammeln", richtete der Rechtsfuß bereits wieder den Blick nach vorne. Mit drei Treffern ist der 30-Jährige bislang der Toptorschütze des Tabellen-6., bei dem er bereits zum zweiten Mal in seiner Laufbahn unter Vertrag steht. Eine weitere Waffe im Offensivspiel ist die Neuverpflichtung Daniel Caligiuri, der besonders durch seine Qualitäten als Standardschütze für Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse sorgt. So bereitete der 32-Jährige unter anderem den Führungstreffer von Felix Uduokhai beim 2:0-Erfolg über den BVB vor. Der Torschütze, der eigentlich für die Defensivarbeit zuständig ist, durfte sich in diesen Tagen über seine erste Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft freuen.

Die Schnittstellen: Das Bundesliga-Debüt feierte der Innenverteidiger dagegen in seiner Zeit beim VfL Wolfsburg, wo er bereits mit Hertha-Coach Labbadia zusammenarbeitete. Ein Wiedersehen gibt es auch für Eduard Löwen, der noch in der Vorsaison auf Leihbasis die Fußballschuhe für den Club aus dem Freistaat schnürte. "Ich habe mich gut mit der ganzen Mannschaft verstanden. Natürlich ist es ein besonderes Spiel, ich freue mich auf die Partie", verriet der 23-Jährige. Bereits 2018 schlug Julian Schieber den umgekehrten Weg ein. Der Mittelstürmer spielt bei den Fuggerstädtern aber keine sportliche Rolle mehr. Ein weiterer Berührungspunkt mit dem Gastgeber besteht zwischen Marco Richter und Maximilian Mittelstädt. Das Duo zog gemeinsam mit Löwen bei der U21-Europameisterschaft 2019 bis ins Endspiel ein. Auch Marek Suchý und Vladimír Darida kennen sich von gemeinsamen Reisen der Nationalmannschaft, beide standen zusammen 29 Mal für Tschechien auf dem Rasen.

Die besonderen Duelle: Historischen Charakter hatte das Kräftemessen am 17. Spieltag in der Saison 2010/11. In Liga 2 trafen die beiden Kontrahenten erstmals in einem Pflichtspiel aufeinander. Zum Abschluss der Hinrunde hatten sowohl der Hauptstadtclub als auch die Schwaben die Möglichkeit mit einem 'Dreier' die Herbstmeisterschaft perfekt zu machen, am Ende gab es ein 1:1.  Es folgten jeweils erfolgreiche Rückrunden und so standen sich die zwei Teams am 34. Spieltag unter noch besseren Vorzeichen gegenüber - beide waren bereits (so gut wie) aufgestiegen (Augsburg mit drei Punkten mehr und einen +20 besseren Torverhältnis gegenüber dem VfL Bochum). Vor der Rekordkulisse von 77.116 Zuschauern gewannen die Blau-Weißen im Olympiastadion mit 2:1 (1:0). Pierre-Michel Lasogga brachte seine Farben in der 44. Minuten zunächst auf die Siegerstraße, eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff antwortete Lewan Kobiaschwili mit der erneuten Führung auf den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Stephan Hain (60.). Für einen Gänsehautmoment sorgte aber bereits die 41. Spielminute: Pál Dárdai verließ unter Standing Ovations den Platz, der Rekordspieler der Berliner beendete mit der Zweitliga-Meisterschaft seine aktive Laufbahn als Profi.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: "Hertha verfügt über einen Kader, der mit sehr viel Qualität bestückt ist", sagte Heiko Herrlich im Rahmen der Pressekonferenz. Der Fußballlehrer möchte sich nicht von den vergangenen Ergebnissen der Elf von Bruno Labbadia täuschen lassen: "Wir sind gewarnt, die bisherigen Spiele von Hertha BSC waren knapp. Da kommt eine Mannschaft, die unbedingt den nächsten Schritt machen will. Sie wollen hier drei Punkte mitnehmen und dagegen werden wir versuchen, uns zu wehren."

(mb/dpa)

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Da kommt eine Mannschaft, die unbedingt den nächsten Schritt machen will.
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-Heiko Herrlich

von Hertha BSC