Profis | 8. Dezember 2020, 15:45 Uhr

Mehrere Bewerber für eine Position

Mehrere Bewerber für eine Position

Am Dienstag (08.12.20) starteten die Herthaner mit einer Doppeleinheit in die neue Woche. In dieser wollen sich einige Kandidaten zeigen, um Matheus Cunha in Mönchengladbach zu ersetzen.

Berlin – Von links, von rechts, mal hoch, mal flach rauschten die Bälle auf das Tor, in dem Nils Körber stand. Co-Trainer Eddy Sözer hatte eine Gruppe Spieler um sich versammelt, die dem jungen Schlussmann mit Direktabnahmen, Schüssen nach Ablagen oder Passübungen ordentlich einheizten. Starke Paraden oder Treffer kommentierten die Herthaner dabei bestens gelaunt, gleiches galt für die wenigen Versuche, die den Fangzaun auf Reißfestigkeit prüften. Nach einem Derbysieg, einem verlängerten Wochenende und Sonnenschein zum Trainingsauftakt am Dienstag (08.12.20) war die gute Atmosphäre wenig verwunderlich. "Der Spielplan lag gut, das haben wir für uns ausgenutzt. Wir haben Samstag mit der gesamten Mannschaft gearbeitet, Sonntag und Montag dann freigegeben. Mit dem Derbysieg hatte das nichts zu tun", sagte Trainer Bruno Labbadia nach der knapp 90-minütigen Vormittagseinheit, um direkt klarzumachen: Die Spannung bleibt trotz der nötigen Portion Lockerheit hoch.

Belastungssteuerung zum Trainingsauftakt

In der ersten Übungsstunde des Tages ließ der Coach die Akteure teilweise in kleinen Gruppen positionsbezogen arbeiten, teilweise individuell. Am Nachmittag liegt das Hauptaugenmerk auf Spielformen. "Wir werden die Einheiten ganz genau beobachten", erzählt der 54-Jährige nicht ohne Hintergedanken. Schließlich fehlt in Matheus Cunha laut Labbadia ein absoluter "Qualitätsspieler" am kommenden Samstag bei Borussia Mönchengladbach (12.12.20, 15:30 Uhr) gelbgesperrt. "Es wird interessant, wer sich in dieser Woche zeigt und die Position übernehmen möchte. Es gibt verschiedene Varianten mit verschiedenen Spielertypen. Eins zu eins lässt sich Matheus nicht ersetzen, aber wir haben Möglichkeiten, einen Stürmer, offensiven Mittelfeldspieler oder einen Spieler von den Halb-Positionen einzusetzen", verrät der Ex-Profi und nennt im gleichen Atemzug seine Intention. "Wir wollen auf jeden Fall variabel bleiben und unsere Spielidee beibehalten."

Krzysztof Piątek und Javairô Dilrosun, die nach ihrer Einwechslung gegen Union der Partie ihren Stempel aufgedrückt hatten, sind beispielsweise zwei Optionen. "Krzysztof werden seine Tore hoffentlich helfen. Bei Jav war es an der Zeit, dass er zeigt, was er kann. Wir brauchen seine Dynamik. Er hat sehr viel Potenzial, von dem wir noch mehr sehen wollen", äußerte sich ihr Trainer, der aber auch Mathew Leckie oder Jessic Ngankam nannte. 

Alderete und Córdoba machen Fortschritte

Personell haben alle Spreeathener das Stadtduell schadlos überstanden, lediglich Jhon Córdoba und Santiago Ascacíbar fehlen der 'Alten Dame' momentan. "Beide machen Fortschritte. Santi trainiert wieder individuell, Jhon wollen wir sobald wie möglich auf den Platz bekommen, damit auch er individuell arbeiten kann", berichtet Labbadia. Omar Alderete, der gegen Union wegen einer Beckenprellung ausgefallen war, könnte anders als seine beiden Kollegen am kommenden Wochenende wieder eine Kaderoption sein. "Wir bringen ihn aktuell immer näher ran. Er muss möglichst stabil sein, damit es keinen Rückfall gibt", so der Fußballlehrer, den die zusätzlichen Optionen freuen. "Jeder Mannschaft tut es gut, wenn sie Auswahl hat. Der Konkurrenzkampf bringt eine höhere Intensität, jeder muss ein paar Prozent mehr geben, um seinen Platz zu behalten." Und vielleicht sind es genau diese paar Prozent, die nicht nur für ein erfolgreiches Auswärtsspiel sorgen werden, sondern auch erneut für beste Laune im Lager der Blau-Weißen.

(fw/City-Press) 

von Hertha BSC