Kiek ma, wer da kommt: Mainz
Profis | 15. Dezember 2020, 12:06 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Mainz

Kiek ma, wer da kommt: Mainz

Am Dienstagabend (15.12.20, 20:30 Uhr) steigt der Jahresabschluss im Olympiastadion. Hertha BSC empfängt am 12. Spieltag Mainz 05. Die Rheinhessen im Portrait.

Berlin – Trainerwechsel nach zwei Spieltagen, Suspendierung von Angreifer Ádám Szalai und ein daraus resultierenden Trainingsboykott der Rest der Mannschaft: Der diesjährige Saisonstart des FSV Mainz 05 lief ohne Frage nicht geräuschlos ab. Zwar beruhigte sich die Situation im Umfeld wieder, doch den sportlichen Abwärtstrend konnten die 'Nullfünfer' auch nach elf absolvierten Bundesliga-Spielen nicht stoppen. Demzufolge reisen die Rheinhessen mit einer klarer Zielsetzung in die Hauptstadt. "Wir wollen dieses Spiel gewinnen. Wir fahren nicht nach Berlin, um Schadensbegrenzung zu leisten. Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen!", untermauerte FSV-Coach Jan-Moritz Lichte die Mainzer Absicht, das Kräftemessen bei den Blau-Weißen am Dienstagabend (15.12.20, 20:30 Uhr) siegreich zu gestalten. Den kommenden Gegner der 'Alten Dame' stellt herthabsc.de im Portrait vor.  

Die sportliche Situation: Trotz eines 5:1 beim TSV Havelse im DFB-Pokal war nach zwei folgenden Bundesliga-Pleiten mit 2:7-Toren bereits Ende September Schluss für Achim Beierlorzer. Sein bisheriger Co-Trainer Jan-Moritz Lichte übernahm. Doch auch dem 40-Jährigen gelang es erstmal nicht, die Negativspirale zu beenden. So mussten die Mainzer bis zum 7. Spieltag warten, bis der erste Zähler auf das Punktekonto der Rot-Weißen wanderte. Doch danach schien der Knoten geplatzt zu sein: Dem 2:2 gegen Schalke 04 folgte ein 3:1-Sieg in Freiburg und ein Remis beim UEFA Europa-League-Teilnehmer in Hoffenheim. Dem ungeschlagenen November schloss sich jedoch ein bisher punktloser Dezember an: 1:2 gegen Bielefeld, 0:1 gegen Köln am vergangenen Wochenende. Nach dem zwischenzeitlichen Aufschwung rutschen die 'Nullfünfer' durch die Niederlagen gegen die unmittelbaren Tabellennachbarn auf Rang 17. "Jeder ärgert sich, keiner ist zufrieden. Es herrschte großer Frust nach dem Köln-Spiel, weil wir Dinge hätten besser umsetzen müssen. Der Trainer hat sehr deutliche Worte gegenüber der Mannschaft gewählt", sagte Sportvorstand Rouven Schröder zum Rückschlag.

Die Mainzer im Fokus: Mit nur zwölf erzielten Toren stellen die Lichte-Schützlinge den drittschwächsten Angriff – lediglich Bielefeld und Schalke jubelten noch seltener (beide 8). Sieben von diesen zwölf Buden gingen bisher auf das Konto von Jean-Philippe Mateta, darunter ein Hattrick binnen 38 Minuten in Freiburg. Darüber hinaus bereitete der Mainzer Topscorer noch einen weiteren Treffer vor. Sturmpartner Robin Quaison zeigt sich mit zwei Toren und drei Assists für fünf Erfolgserlebnisse verantwortlich. Somit erzielte das Offensiv-Duo neun der insgesamt zwölf Treffer. Vor diesen beiden Stürmern sollten die Berliner Abwehrspieler also besonders gewarnt sein. Aufgrund des vollen Kalenders – den Rheinhessen stehen noch zwei Liga- und ein Pokalspiel in diesem Kalenderjahr bevor – kann es jedoch auch dazu kommen, dass die beiden Torjäger an der Spree erstmal auf der Bank Platz nehmen müssen. "Es kann zur Folge haben, dass andere von Anfang an spielen, weil nur drei Tage zwischen den beiden Spielen liegen", erklärte Lichte auf der Pressekonferenz am Montag (14.12.20). 

Die Schnittstellen: Sowohl den Mainzer Bruchweg als auch das Olympiastadion kennt Sami Allagui bestens. Der Angreifer ging für beide Vereine mehrere Jahre erfolgreich auf Torejagd. Seit seinem Karriereende im Sommer kickt der 34-Jährige wieder für die Hauptstädter – für die Ü32 in der Verbandsliga. Dort spielt der Deutsch-Tunesier gemeinsam mit Malik Fathi, der in seiner aktiven Laufbahn ebenfalls für beide Clubs seine Fußballschuhe schnürte. Aus den aktuellen Kadern gibt es eine Verbindung zwischen Maximilian Mittelstädt, Eduard Löwen und Levin Öztunali. Das Trio feierte im Sommer 2019 gemeinsam die U21-Vize-Europameisterschaft mit der deutschen Junioren-Auswahl.

Die besonderen Duelle: Am 22. Oktober 2005 holten die Spreeathener den ersten Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 in der höchsten deutschen Spielklasse. Niemand geringeres als Marcelinho (2) und Marko Pantelic trafen beim 3:1 (2:0)-Heimsieg für die Hausherren vor 36.500 Fans im Olympiastadion. Mit Fathi (U23-Co-Trainer), Oliver Schröder (U17-Co-Trainer) und Pál Dárdai (U16-Trainer) standen damals auch drei aktuelle Angestellte der Hertha BSC Fußball-Akademie auf dem Rasen.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Beim FSV trauern die Verantwortlichen den verlorenen Punkten aus den vergangenen zwei Duellen hinterher. "Wir haben jetzt zwei Chancen liegen lassen in Bielefeld und gegen Köln, das ist sehr ärgerlich. Wir fahren aber unabhängig davon nach Berlin und wissen um die Wichtigkeit jedes einzelnen Spiels", sagte Coach Lichte, der aktive Spreeathener erwartet. "Ich gehe davon aus, dass Hertha BSC angesichts der Spielertypen selber den Ball haben und das Spiel gestalten möchte, ich rechne damit, dass es eine andere Situation wird", skizziert der Übungsleiter seine Gedanken.

(sj/imago)

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Ich gehe davon aus, dass Hertha BSC angesichts der Spielertypen selber den Ball haben und das Spiel gestalten möchte.
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-Jan-Moritz Lichte

von Hertha BSC