Kiek ma, wo dit hinjeht: Freiburg
Profis | 19. Dezember 2020, 11:51 Uhr

Kiek ma, wo dit hinjeht: Freiburg

Kiek ma, wo dit hinjeht: Freiburg

Am Sonntagnachmittag (20.12.20, 15:30 Uhr) tritt Hertha BSC beim Sport-Club Freiburg an. Die Gegnervorschau stellt den Verein aus dem Schwarzwald vor.

Berlin – Der Fußball gilt als schnelllebiges Geschäft. Umso wichtiger ist es, dass sich immer wieder personelle Konstanten in Vereinen herauskristallisieren. Eine solche bildet Christian Streich beim Sport-Club Freiburg. Der Chefcoach beendet bei der Partie am Sonntagnachmittag (20.12.20, 15:30 Uhr) gegen den Hauptstadtclub sein neuntes Bundesliga-Jahr. Bereits seit dem 29. Dezember 2011 steht der 55-Jährige bei den Breisgauern an der Seitenlinie und ist damit der aktuell dienstälteste Trainer im deutschen Oberhaus. Ein Ende ist nicht in Sicht, erst im Sommer 2020 verlängerte der Südbadener seinen Vertrag ein weiteres Mal. "Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, dass ich weitermache. Wenn wir uns weiter so gut verstehen und nicht so oft verlieren, dann hoffe ich, dass es noch lange geht", erklärte der Fußballlehrer seine wenig überraschende Entscheidung. Im Rahmen des 13. Spieltags gastieren die Blau-Weißen bei der Mannschaft von Streich. Auf welchen Kontrahenten sich die 'Alte Dame' dabei einstellen muss, zeigt herthabsc.de in der Gegnervorschau.

Die sportliche Situation: Nach einem 3:2-Derbysieg zum Auftakt beim VfB Stuttgart blieben die Freiburger in den folgenden neun Liga-Paarungen bei fünf Unentschieden ohne einen einzigen 'Dreier'. Am vergangenen Wochenende setzte der Sport-Club dem Negativtrend mit einem 2:0 gegen Arminia Bielefeld ein Ende und feierte nach knapp drei Monaten erstmals wieder einen Pflichtspielsieg. Vom lang ersehnten Erfolgserlebnis beflügelt, legte das Team von der Dreisam unter der Woche auf Schalke nach und entführte mit selbigem Ergebnis auch aus dem Ruhrpott alle drei Zähler. "Es ist eine positive Entwicklung zu erkennen. Wir haben das Tor gemacht und sind stabil geblieben. Das ist uns in der Vergangenheit nicht so gelungen", zeigte sich Streich nach der Begegnung mit den 'Königsblauen' erfreut. Der aktuelle Tabellenelfte spielte damit nicht nur zweimal in Folge zu Null, sondern empfängt die Spreeathener auch als eines von drei Teams, das in der Englischen Woche noch die maximale Ausbeute von neun Punkten einfahren kann.

Die Freiburger im Fokus: Beim jüngsten Erfolg in Gelsenkirchen avancierte der 23-jährige Roland Sallai mit seinem Doppelpack binnen 18 Minuten zum Matchwinner. Der Rechtsaußen bildete dabei zusammen mit dem Standardspezialisten Vincenzo Grifo die Flügelzange der Breisgauer. Sein 27-jähriges Pendant zeichnet mit fünf Treffern und drei Assists an bis dato der Hälfe aller SCF-Tore verantwortlich. Der Deutsch-Italiener belebt das Offensivspiel, war in dieser Saison an 58 Torschüssen beteiligt und liegt damit gleichauf mit Robert Lewandowski und Thomas Müller an der Spitze in Deutschlands höchster Spielklasse. "Er tut alles, nicht nur nach vorne, sondern auch nach hinten. Es ist herausragend, wie er da dazugelernt hat und alles abarbeitet, was ich in den vergangenen Jahren von ihm eingefordert habe", lobte ihn sein Trainer. Auf Seiten der Labbadia-Elf initiierte Matheus Cunha mit 57 Abschlüssen die meisten Versuche und liegt in dieser Statistik nur knapp hinter dem Trio.

Die Schnittstellen: In Vladimír Darida und Alexander Schwolow reisen am Wochenende zwei andere Akteure aus der Hauptstadt zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber. Während Darida schon seit Sommer 2015 an der Spree unter Vertrag steht, schloss sich 'Schwolli' zu Beginn der aktuellen Spielzeit den Berlinern an. "In all den Jahren habe ich viele Freunde im Verein und in der Stadt gefunden. Ich werde dem SC immer verbunden bleiben und ihn verfolgen. Aber wir werden am Sonntag alles daransetzen, die Zähler mit nach Berlin zu nehmen. Denn jetzt bin ich Herthaner!", verriet der Schlussmann vor dem Kräftemessen mit seinem Ex-Club. Seine Teamkollegen Lukas Klünter und Jhon Córdoba kämpften darüber hinaus in der Vergangenheit mit Dominique Heintz beim 1. FC Köln gegen den Abstieg. Um den Titel ging es dagegen für die Herthaner Maximilian Mittelstädt, Eduard Löwen sowie SCF-Keeper Florian Müller bei der U21-Europameisterschaft 2019, am Ende holte die junge DFB-Auswahl den Vize-Titel.

Die besonderen Duelle: Müller musste wie angesprochen in den vergangenen beiden Auftritten kein einziges Mal hinter sich greifen und auch die Hertha-Defensive überzeugte zuletzt. In den jüngsten vier Partien fingen sich die Blau-Weißen nur zwei Gegentore - einzig Bayer Leverkusen kassierte in diesem Zeitraum noch weniger Treffer. Die Fakten lassen kein Offensivspektakel erwarten, denn auch in den vergangenen Jahren bot das Aufeinandertreffen beider Clubs nur wenig Tore. So auch beim letzten blau-weißen Sieg über das Team von der Dreisam, den der Hauptstadtclub vor etwas mehr als 12 Monaten feierte. Ausgerechnet Darida erzielte beim Duell im Olympiastadion den einzigen Treffer des Tages. "Es war ganz wichtig, dass wir drei Punkte geholt haben! Manchmal kann der Fußball einfach sein, wie bei meinem Tor", resümierte die 'Pferdelunge' seinerzeit.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Die Gastgeber werden am Wochenende alles daran setzen, die vergangenen Tage zu krönen und mit einem Sieg die perfekte Woche zu feiern. "Wir wollen für die Fans nochmal richtig was draufsetzen vor Weihnachten, sind hochmotiviert und wollen alles in die Waagschale werfen", verriet Streich. Trotz der aktuellen Erfolgswelle warnt der ehemalige Profi vor dem aktuellen Tabellennachbarn aus Berlin: "Sie haben sich nochmal verstärkt. Vom Potenzial ist da richtig viel Qualität auf dem Platz."

(mb/imago)

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Wir werden am Sonntag alles daransetzen, die Zähler mit nach Berlin zu nehmen. Denn jetzt bin ich Herthaner!
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-Alexander Schwolow

von Hertha BSC