Kiek ma, wer da kommt: Hoffenheim
Profis | 19. Januar 2021, 01:36 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Hoffenheim

Kiek ma, wer da kommt: Hoffenheim

Am Dienstagabend (19.01.21, 20:30 Uhr) trifft Hertha BSC im Olympiastadion auf die TSG Hoffenheim. Die Gegnervorschau stellt den kommenden Kontrahenten vor.

Berlin – Im Sommer 2008 erblickte die TSG Hoffenheim erstmals das Licht im deutschen Oberhaus. Seither gehören die Kraichgauer zum festen Inventar und zählen zu den aktuell sieben Erstligisten, die noch nie den Weg in Liga 2 antreten mussten. Nach der Rettung in der Relegation 2012/13 fand sich die TSG in den Folgejahren fast ausnahmslos in der oberen Tabellenhälfte wieder. 2018 gelang sogar der Einzug in die Gruppenphase der UEFA Champions League und auch in diesem Jahr sind die Sinsheimer wieder auf internationaler Bühne vertreten. Nach Platz 6 in der Vorsaison überwintert das Team von Sebastian Hoeneß ungeschlagen in der UEFA Europa League. "Die 16 Punkte sind natürlich eine überragende Bilanz, die auch zu unserem Anspruch passt, international besser abzuschneiden. Man hat eindrucksvoll gesehen, dass wir es zu unserem Wettbewerb machen wollen", sagt Direktor Profifußball Alexander Rosen. Auf was sich die Elf von Bruno Labbadia beim 21. Aufeinandertreffen beider Vereine am Dienstagabend (19.01.21, 20:30 Uhr) einstellen muss, fasst herthabsc.de in der Gegnervorschau zusammen.

Die sportliche Situation: Während sich die Gäste auf europäischem Parkett bis dato keine Blöße gaben, hängt der Vorjahressechste in der Liga den Ansprüchen hinterher. Von den vergangenen sechs Partien gewann der Aufsteiger von 2008 nur eines, dazu kommt das Ausscheiden im DFB-Pokal gegen Zweitligist Greuther Fürth. "Es ist keine leichte Situation, solche Phasen gibt es im Fußball. Wir sind davon überzeugt, dass wir da rauskommen", gibt sich Angreifer Munas Dabbur nach dem jüngsten 0:0 gegen Arminia Bielefeld zuversichtlich. Dabei hatte die laufende Runde für die Hoeneß-Schützlinge vielversprechend begonnen. Mit einem 4:1-Sieg gegen den FC Bayern München setzte die Turn- und Sportgemeinschaft ein ligaweites Ausrufezeichen und stand nach Spieltag 2 an der Tabellenspitze. Jedoch fuhren die Hoffenheimer seither nur noch zwei weitere 'Dreier' ein und gehen mit 16 Zählern auf Rang 14 ins Hinrunden-Finale.

Die Hoffenheimer im Fokus: Ein Grund für die Talfahrt ist die anfällige Defensive. Nur die auf den Abstiegsplätzen liegenden Mainzer (34) und Schalker (42) kassierten mehr Gegentreffer als der Europa League-Teilnehmer (30). Beim torlosen Remis gegen den Aufsteiger von der Alm hielt die Abwehr um Schlussmann Oliver Baumann am zurückliegenden Wochenende erstmalig in dieser Bundesliga-Saison die Null. "Hinten haben wir nicht viel zugelassen. Das ist ein kleiner Fortschritt. Es wird nicht einfacher für uns. Wir müssen die Situation annehmen, weiter hart an uns arbeiten", gibt Sebastian Rudy die Marschroute für die weiteren Aufgaben aus. Aber auch die Offensive konnte zuletzt nur noch selten überzeugen. Angreifer Andrej Kramaric erzielte sieben seiner acht Buden bereits an den ersten vier Spieltagen. Allerdings netzt der Kroate in der Hauptstadt besonders gerne. In seinen bisherigen vier Auftritten im Olympiastadion gelangen dem Vize-Weltmeister von 2018 fünf Treffer. Einer, der den Stürmer dabei in Szene setzen kann, ist Christoph Baumgartner. Der 21-jährige Österreicher kehrt nach abgesessener Gelbsperre wieder ins Aufgebot zurück – zur Freude seines Trainers: "Er ist Leistungsträger und Stammspieler, hat eine hohe Laufbereitschaft und sorgt für Gefahr vor dem Tor. Wir hoffen, dass er Impulse setzen kann."

Die Schnittstellen: Zur Spielzeit 2020/21 übernahm Sebastian Hoeneß das Ruder ins Sinsheim. Am Dienstagabend kehrt der 38-Jährige zu seinem Ex-Club zurück. Für die Spreeathener schnürte der Übungsleiter einst selbst die Fußballschuhe (1999-2006, 2007-2010). "Ich habe jahrelang für die Amateure von Hertha BSC gespielt und lange in Berlin gelebt. Ich verbinde sehr schöne Erinnerungen mit der Zeit. Das wird etwas Besonderes sein", freut sich der gebürtige Münchner auf die Parte. Auch auf Seiten der Hausherren trifft in Zsolt Petry ein Mann aus dem Trainerteam auf seinen ehemaligen Arbeitgeber. Der 54-jährige zeichnete sich zwischen 2009 und 2015 für die Keeper der Kraichgauer verantwortlich. Dabei trainierte der Ungar unter anderem Baumann, der aus gemeinsamen Tagen beim Sport-Club Freiburg Alexander Schwolow und Vladimír Darida kennt. Zudem stiegen Mathew Leckie und Benjamin Hübner 2015 zusammen mit dem FC Ingolstadt in die Beletage auf. Schon vier Jahre zuvor schnupperte der Australier erstmals Bundesliga-Luft, als er gemeinsam mit Havard Nordtveit bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stand.

Gesagt...

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Ich vermute, dass der Gegner uns früh attackieren wird. Darauf werden wir vorbereitet sein.
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-Sebastian Hoeneß

Die besonderen Duelle: Der bislang außergewöhnlichste Leistungsvergleich der beiden Teams spielte sich im Mai des vergangenen Jahres ab. Die 'Alte Dame' gastierte aufgrund des Coronavirus nach einer knapp zweimonatigen Unterbrechung zum Restart im Südwesten der Bundesrepublik. Zum ersten Mal in der blau-weißen Vereinsgeschichte bestritten die Akteure eine Begegnung ohne Fans im Stadion. Diese Herausforderung bewältigte die Elf von der Spree mit einem souveränen 3:0-Erfolg. Peter Pekarík, Vedad Ibisevic und Matheus Cunha nach herrlichem Solo bescherten Labbadia bei seinem ersten Einsatz als Hertha-Coach einen Einstand nach Maß. "Natürlich haben wir die besonderen Umstände gespürt, ohne Zuschauer ist es einfach ungewohnt, aber davon haben wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen", resümierte seinerzeit Marvin Plattenhardt, der das Kräftemessen am 17. Spieltag aufgrund muskulärer Probleme verpassen wird.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Hoeneß erwartet Gastgeber, die ein hohes Angriffspressing an den Tag legen. "Hertha BSC hat richtig in Qualität investiert. Ich vermute, dass der Gegner uns früh attackieren wird. Darauf werden wir vorbereitet sein", gab der Sohn von Ex-Manager Dieter Hoeneß auf der abschließenden Pressekonferenz preis. Dabei hob der TSG-Trainer auch nochmal die Qualität einzelner Herthaner hervor: "Die Mannschaft ist individuell sehr gut besetzt, auch wenn es sich in den Ergebnissen noch nicht so widerspiegelt."

(mb/imago,City-Press)

von Hertha BSC