Pál Dárdai beim Training mit der Mannschaft
Profis | 26. Januar 2021, 14:44 Uhr

Pál Dárdai: Er ist wieder da

Pál Dárdai: Er ist wieder da

Mit dem Trainer-Rückkehrer sind die Herthaner am Dienstag in die neue Arbeitswoche gestartet. Auch die zuletzt verletzten Marvin Plattenhardt, Eduard Löwen und Marton Dárdai standen wieder auf dem Platz.

Berlin – Um 10:11 Uhr betrat Pál Dárdai am Dienstagmorgen (26.01.21) den Schenckendorffplatz, an seiner Seite die Co-Trainer Admir Hamazgić und Andreas 'Zecke' Neuendorf. Die Wolken, die in den vergangenen Tagen die Hauptstadt in ein düsteres Grau getaucht hatten, waren in diesem Moment der Sonne gewichen. Wer es mit den Spreeathenern hält, könnte geneigt dazu sein, das Wetter als Zeichen der Aufbruchsstimmung rund um die 'Alte Dame' zu interpretieren. In der anschließenden 90-minütigen Einheit – die erste von zwei an diesem Tag – präsentierte sich der Chefcoach der Blau-Weißen 620 Tage nach seiner bislang letzten Einheit bei den Profis direkt wieder in seinem Element, in seinem Revier. "Alles, was war, interessiert mich nicht. Mich interessiert das, was ab heute ist. Ich bin extrem motiviert und wir hatten einen guten Einstieg", sagte der alte und neue Übungsleiter auf der ersten Pressekonferenz nach seiner Rückkehr ins Amt des Cheftrainers.  

So klar, wie er die neue Aufgabe angeht, so klar und engagiert rief der Ungar seine Kommandos und Vorgaben zuvor auch über den Trainingsplatz – die Trillerpfeife als treue Begleitung stets in der Hand. Auffällig zu beobachten: Dárdai, Neuendorf und Hamzagič, die sich zuvor an der Seite vom Arne Friedrich in der Kabine vorgestellt hatten, bauten so manche Übung ein, mit der sie ihre Schützlinge zum Lachen brachten. Die nötige Lockerheit traf auf die notwendige Ernsthaftigkeit, die in einer solchen tabellarischen Situation angebracht ist. "Mein erster Eindruck ist sehr gut, sogar besser als gedacht. Was ich im Training gesehen habe, war kein Haufen voller Individualisten. Ich dachte, ich treffe auf 20 Alligatoren, die mich auffressen wollen, aber die Mentalität passt", schilderte der Ex-Profi seine ersten Eindrücke in klassischer Manier. "Wir wollen die Mannschaft weiter zusammenschweißen. Mit dem Trainerstab und der Vereinsführung müssen wir vor allem den negativen Stress lösen." 

Ein Trio kehrt zurück

Während Geburtstagskind Marvin Plattenhardt, Eduard Löwen und Marton Dárdai nach ihren Muskelverletzungen wieder komplett mitmischten, drehte Jhon Córdoba als Vorsichtsmaßnahme individuell seine Runden mit Athletiktrainer Hendrik Vieth. Der kolumbianische Angreifer laboriert an leichten muskulären Problemen. Am Samstag (30.01.21, 15:30 Uhr) bei der Eintracht aus Frankfurt ist Herthas Nummer 15 im Idealfall wieder einsatzbereit.

Bei den formstarken Hessen erwartet der Berliner Fußballlehrer einen harten Brocken. "Als ich 2015 angefangen habe, war ich ein unerfahrener Coach. Jetzt ist die Aufgabe schwieriger, aber bin ich auch erfahrener und die Mannschaft hat mehr Qualität", ordnet der 44-Jährige die aktuelle Lage ein. "Wir haben jetzt ein paar Tage bis zum Spiel und werden uns gut vorbereiten. Nach Ballverlusten war die Mannschaft zuletzt im Zentrum zu offen. Aber ich bin kein Zauberer, der sagt, dass wir 5:0 in Frankfurt gewinnen. Wir wollen der Mannschaft zunächst Automatismen mit auf den Weg geben." Automatismen, die helfen sollen, das Spiel der Herthaner stabiler zu machen, damit aus Aufbruchsstimmung ein dauerhaft positives Gefühl entsteht. 

(fw/City-Press)

von Hertha BSC