Trotz großem Kampf: Niederlage am Main
Profis | 30. Januar 2021, 18:30 Uhr

Trotz großem Kampf: Niederlage am Main

Trotz großem Kampf: Niederlage am Main

Der Hauptstadtclub hat am Samstag (30.01.21) knapp bei Eintracht Frankfurt verloren. Nach 90 ansprechenden Minuten stand es nach einem späten Gegentreffer 1:3 (0:0).

Frankfurt – 623 Tage nach seinem bisher letzten Pflichtspiel als Chefcoach der Blau-Weißen nahm Pál Dárdai für die Partie in Frankfurt sechs Wechsel vor. Zwischen den Pfosten stand Rune Jarstein, in der Viererkette verteidigte Lukas Klünter rechts und im Mittelfeld rückte Santiago Ascacíbar in die Mannschaft. Für das Trio war es der erste Einsatz der laufenden Saison – und das gleich von Anfang an. Außerdem lief Jordan Torunarigha in der Abwehrmitte auf, Dodi Lukébakio und Krzysztof Piątek starteten in der Offensive. Alexander Schwolow, Omar Alderete, Peter Pekarík, Maximilian Mittelstädt und Vladimír Darida saßen zunächst auf der Bank. Jhon Córdoba und Marvin Plattenhardt fehlten kurzfristig wegen muskulärer Probleme.

Bei der Eintracht, die sich vor dem Spieltag durch sieben ungeschlagene Partien auf einen Europapokalplatz vorgekämpft hatten, fiel Sascha Durm (Knie) aus. Adi Hütter vertraute stattdessen auf Aymen Barkok.

Die Spreeathener starteten durchaus forsch in die Begegnung. Lucas Tousart köpfte eine Ecke von Matheus Cunha neben das Tor (10.), zwei Minuten später verzog Luca Netz nach schönem Zuspiel von Mattéo Guendouzi aus spitzem Winkel (12.). Für die Hausherren näherte sich Amin Younes (14.,17.) etwas an, ohne dabei wirklich gefährlich zu werden. Auch wenn Jarstein vier Zeigerumdrehungen später gegen Evan Ndicka das erste Mal eingreifen musste (21.), präsentierte sich die 'Alte Dame' weiterhin zweikampfstark und gewillt, eigene Akzente im Spiel mit dem Ball zu setzen. Die erste richtig dicke Chance gehörte jedoch den 'Adlerträgern': Jarstein vereitelte mit einem Reflex sensationell den Rückstand gegen Daichi Kamadas Schuss aus knapp elf Metern (28.). Es war der Auftakt einer Phase, in der die Frankfurter mehr Ballbesitz hatten, die Berliner jedoch diszipliniert dagegenhielten. Weil Jarstein auch den Versuch von André Silva stark mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehrte, ging es torlos in die Kabine (43.).

Chancen auf beiden Seiten - wilde 93 Sekunden

Mit Wiederanpfiff übernahm Mittelstädt die Position des Linksverteidigers für Netz. Der eingewechselte Herthaner bediente mit seiner ersten Aktion Angreifer Piątek mustergültig, der Pole schoss aber in Rückenlage nach sauberer Ballannahme klar vorbei (48.). Danach kamen die Frankfurter wieder besser in die Partie. Filip Kostić touchierte den Außenpfosten im langen Eck (60.), Kamadas Schuss lenkte Jarstein aus ähnlicher Position souverän zur Seite (62.). Was danach folgte, waren turbulente 93 Sekunden: Piątek behauptete im zweiten Anlauf den Ball, tankte sich im Strafraum durch und brachte seine Farben mit einem platzierten Schuss ins untere linke Toreck mit Hilfe des Pfostens in Führung (66.). Der Jubel an der Seitenlinie war groß und lautstark, doch die Hütter-Elf schlug postwendend zurück. Silva war nach einer Flanke von links vor Torunarigha am Ball und köpfte zum Leidwesen der Blau-Weißen das 1:1 (67.). Die Schlussphase war ein Spiegelbild des gesamten Kräftemessens. Beide Mannschaften warfen sich in die Zweikämpfe – und suchten den Weg nach vorne. Einen unorthodoxen Flankenversuch von Mittelstädt parierte Trapp in höchster Not (78.), nach der anschließenden Ecke traf Piątek nur das Außennetz (79.). Auf der Gegenseite nutzten die Hausherren ihre Einschussmöglichkeit, Martin Hinteregger überwand nach einem Freistoß und der zweiten Angriffswelle Jarstein aus kurzer Distanz per Kopf (84.) – 1:2 aus Sicht der Hauptstädter. Dárdai, der zuvor schon Mathew Leckie für Lukébakio gebracht hatte, reagierte und versuchte die Niederlage mit den Einwechslungen von Darída, Löwen und Nagankam noch abzuwenden – jedoch vergeblich. Zu allem Überfluss verwandelte Silva (90.+5) einen Elfmeter nach Foul von Cunha zum 3:1-Endstand.      

Die Dárdai-Elf trifft die Heimreise an die Spree ohne Punkte im Gepäck an – dabei wäre zumindest ein Zähler nach einer couragierten und geschlossenen Mannschaftsleistung alles andere als unverdient gewesen. Am kommenden Freitag (05.02.21, 20:30 Uhr) gastiert der FC Bayern München im Olympiastadion. 

(fw/City-Press)

von Hertha BSC