Pál Dárdai beim Training mit Spielern
Fans | 30. Januar 2021, 12:12 Uhr

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #SGEBSC

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #SGEBSC

Die erste Partie unter Trainer-Rückkehrer Pál Dárdai steigt am Samstag (30.01.21, 15:30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Historische und wissenswerte Zahlenspiele zur Begegnung.

Berlin – Der erste Auftritt unter einem neuen Trainer bedeutet für alle Beteiligten eine gewisse Vorfreude. Spieler und Verantwortliche sprechen von Aufbruchstimmung, Fans erwarten mit Hochspannung die erste Aufstellung des neuen Coaches. Welche Taktik wird es sein? Gibt es Überraschungen in der Anfangself? Auf diese Fragen bekommt die Anhängerschaft am Samstag (30.01.21) um spätestens 15:30 Uhr eine Antwort – von Pál Dárdai. "Die Zeit läuft, wir müssen jede Einheit nutzen und arbeiten motiviert", sagt der 44-Jährige vor dem Kräftemessen bei Eintracht Frankfurt. Der Trainer-Rückkehrer feiert beim Gastspiel in Hessen sein Comeback an der Seitenlinie. Mit einem Erfolg zum Start kennt sich der Ungar aus: In seiner ersten Amtszeit bejubelten die Hauptstädter einen 2:0-Sieg in Mainz. Allgemein gelang den meisten Hertha-Übungsleitern in der jüngeren Vergangenheit der Auftakt. Bis auf Jürgen Klinsmann (1:2 gegen Dortmund) blieben Dárdais Nachfolger in ihrer Premierenpartie allesamt ungeschlagen (Čović 2:2 in München, Nouri 2:1 in Paderborn, Labbadia 3:0 in Hoffenheim). Die Partie bei den formstarken 'Adlerträgern' muss für Dárdai dabei historisch gesehen kein schlechtes Omen darstellen. 1978 siegte die 'Alte Dame' am Main mit 5:0 und erreichte damit den höchsten Bundesliga-Auswärtssieg ihrer Geschichte. Erst am Donnerstag (28.01.21) jährte sich dieses historische Ereignis zum 43. Mal. Weitere spannende Zahlen, Daten, Fakten stehen im Wohnzimmerwissen.

Statistik: Die Gesamtbilanz der 65 Begegnungen mit der SGE in der Beletage liest sich insgesamt sehr positiv. Mit 29 Siegen feierte der Hauptstadtclub die meisten Erfolge gegen einen aktuellen Erstligisten – nur gegen Zweitliga-Tabellenführer HSV ist es insgesamt noch ein Dreier mehr (30). Demgegenüber stehen 18 Unentschieden und 18 Niederlagen. Das Torverhältnis mit 113:91 spricht ebenfalls für die Berliner – das sind übrigens die meisten Buden, die die Blau-Weißen gegen einen Kontrahenten erzielten. Mit durchschnittlich 3,14 Treffer pro Leistungsvergleich dürfen sich alle Fans auf ein unterhaltsames Aufeinandertreffen freuen. Ob da das Augenmerk besonders auf der Offensive liegt? "Wir müssen unsere Inhalte nach und nach mit der Mannschaft erarbeiten. Wenn du zu viel auf einmal versuchst oder bei einem Haus mit dem Dach statt dem Fundament beginnst, geht es schief. Daher sage ich immer: Die ersten Spiele als neuer Trainer hängen auch ein wenig vom Spielglück ab", gibt der Berliner Übungsleiter Einblicke in die Taktung der Trainingsinhalte.

Bemerkenswertes: Das Gefühl, mit etwas Zählbarem aus der Mainmetropole die Heimreise anzutreten, kennen die Herthaner. Beim Team von Adi Hütter sind die Gäste seit sechs Duellen ungeschlagen – länger als bei jedem anderen Bundesligisten (ein Sieg, fünf Remis). Den bis dato letzten Auswärtssieg in Frankfurt feierten Vladimír Darida, Peter Pekarík und Co. im April 2018 beim 3:0-Erfolg unter Coach Dárdai. Insgesamt hat die SGE im eigenen Stadion gegen Hertha BSC eine schwächere Bilanz als beispielsweise gegen den FC Bayern München. Doch die Berliner müssen aufpassen: Mit 19 Toren aus den zurückliegenden sieben Partien erzielten die 'Adler' in diesem Zeitraum mehr Treffer als jedes andere Team in der höchsten deutschen Spielklasse. Darüber hinaus könnte der Tabellen-6. das erste Sieg-'Double' gegen die Elf von der Spree seit der Saison 2007/08 schaffen. Denn das Hinspiel gewannen die Hütter-Schützlinge mit 3:1. Für diese Niederlage wollen sich die Blau-Weißen selbstverständlich revanchieren. "Ich merke, dass gerade ein Ruck durch die Mannschaft geht. Die Jungs spüren eine gewisse Aufbruchstimmung, an der Pál und sein Team natürlich ihren Anteil haben. Optimal wäre, wenn wir das direkt auch in Punkte ummünzen könnten", schildert Sportdirektor Arne Friedrich seine ersten Eindrücke von der gemeinsamen Zusammenarbeit mit Dárdai.

Personal: Bei der ersten Dienstreise seiner zweiten Amtszeit stehen dem Ungarn bis auf Dedryck Boyata (Verletzung am Fuß) und Javairô Dilrosun (Bandverletzung am Knie) alle Profis zur Verfügung. Auch die zuletzt mit Muskelverletzungen ausgefallenen Marvin Plattenhardt, Eduard Löwen und Márton Dárdai kehrten zu Beginn der Woche wieder ins Mannschaftstraining zurück und zählen zu den Optionen für den Spieltagskader. "Ich brauche fitte Spieler und werde mir von allen ein genaues Bild machen. Entscheidend wird sein, dass wir die Motivation der Jungs hochhalten", erklärt der Trainer-Rückkehrer.

Was sagt der Experte: Ein ehemaliger Profi, der sich in dieser Paarung bestens auskennt und für beide Vereine seine Schuhe schnürte, ist Maik Franz. Der mittlerweile 39-Jährige spielte zwei Jahre für die SGE, ehe sich der Abwehrspieler im Sommer 2011 für drei Spielzeiten der 'Alten Dame' anschloss. "Es ist ein besonderes Duell, denn es treffen zwei Extreme aufeinander. Die Frankfurter haben einen absoluten Lauf, die Mannschaft spielt eine tolle Saison. Bei Hertha hinkt man hingegen ein stückweit hinter den Erwartungen her", blickt der Rechtsfuß gegenüber herthabsc.de auf das Wiedersehen seiner beiden Ex-Clubs. Für die Begegnung des 19. Spieltages erwartet Franz eine interessante Partie, bei der "es spannend zu sehen sein wird, wie die beiden Teams auf die Situation des anderen reagieren." Im Gegensatz zu Sebastian Langkamp in der Vorwoche ließ sich Franz einen konkreten Tipp entlocken. "Ich bin beiden Mannschaften noch sehr verbunden. Ich bin sehr gerne in Frankfurt und ich liebe Berlin, weil ich hier wohne – von daher kann ich nicht sagen, wer gewinnt, sondern wünsche mir ein spektakuläres 3:3", verriet der 192-malige Bundesliga-Akteur. 

Schiedsrichter: Drei Tage vor seinem 30. Geburtstag leitet Florian Badstübner das Kräftemessen. Der noch 29-Jährige ist seit 2013 DFB-Schiedsrichter und pfeift seit 2016 in der 2. Bundesliga. Im vergangenen Oktober feierte der Betriebswirt sein Debüt an der Pfeife in der höchsten deutschen Spielklasse, seitdem kamen fünf Partien in der Beletage zusammen. Das Berliner Gastspiel in der Hessenmetropole ist das erste Aufeinandertreffen zwischen Badstübner und den Blau-Weißen. Bei dieser Premiere assistieren Markus Schüller und Thomas Stein an den Seitenlinien, vierter Offizieller ist Dr. Martin Thomsen. Christian Dingert und Stefan Lupp beobachten das Geschehen am Bildschirm. 

(sj/City-Press)

von Hertha BSC