Eine Collage mit Bildern von Kurt-Peter Bentin.
Profis | 16. Juli 2021, 00:01 Uhr

Herzlichen Glückwunsch, Kurt-Peter Bentin!

Vor Beginn der Saison 1969/70 wird Trainer Helmut 'Fiffi' Kronsbein während eines privaten Aufenthaltes in Westerland auf Sylt auf den damals 28-jährigen Kurt-Peter Bentin aufmerksam und holt ihn zu Hertha BSC. Bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt erlebt der gebürtige Kasseler den ersten Höhepunkt seiner Arbeit in Berlin, als unser Hauptstadtclub den 1. FC Köln vor der Rekordkulisse von inoffiziell über 100.000 Fans im Berliner Olympiastadion mit 1:0 besiegt. Es bleibt weiter ereignisreich: Im März und April 1970 muss unsere Mannschaft 15 Pflichtspiele innerhalb von 53 Tagen bestreiten - alle 85 Stunden eine Partie in Liga und DFB- bzw. Messepokal. Eine Phase, in der die Spieler mehr auf die heilenden und pflegenden Hände von Kurt-Peter Bentin als auf Einheiten auf dem Trainingsplatz angewiesen sind.

Zuverlässig und vereinstreu

Bentin macht seine Arbeit ohne jeden Zweifel gut: Dafür sprechen zwei dritte Tabellenränge 1970 und 1971, die unsere Blau-Weißen zum Titelaspiranten avancieren lassen, ebenso wie die inoffizielle Vizemeisterschaft 1975 nach dem langwierigen Wiederaufbau in Folge des Bundesliga-Skandals. Dazu die Teilnahmen an den DFB-Pokal-Endspielen 1977 und 1979, das sensationelle Erreichen der beiden Halbfinalspiele um den UEFA-Pokal im gleichen Jahr – der Herthaner ist mit seinem Medizinkoffer an der Seitenlinie und abseits des Spielfeldes erster Ansprechpartner bei physiotherapeutischen Problemen der Spieler. 

Sportliche Höhen und Tiefen

Dem Verein hält Bentin die Treue. Auch, als unsere 'Alte Dame‘ 1980 erstmals aus sportlichen Gründen das deutsche Fußball-Oberhaus verlassen muss. Es folgen Auf- und Abstiege mit dem schmerzhaften Gang in die Oberliga, die Rückkehr zunächst in die 2. Liga und dann in die Bundesliga mit der Wiedervereinigung 1990. Der erneute Abstieg und Aufstieg, die Teilnahme an der UEFA Champions League 1999/2000. Ob 'Plumpe', Olympiastadion, Poststadion, Osloer Straße in Berlin oder Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand, Stamford Bridge in London, Camp Nou in Barcelona - der Physiotherapeut erlebt mit unseren Spreeathenern alle Höhen und Tiefen.

Nach der Saison 2003/04 beendet Bentin im Alter von 63 Jahren seine 35-jährige Amtszeit als Physiotherapeut bei Hertha BSC. Zum Abschied erhält der passionierte Boxsport-Anhänger ein ganz besonderes und wertvolles Andenken. Auf Initiative von Fredi Bobic überreicht ihm die Mannschaft eine von Muhammad Ali und dem renommierten Künstler Jeff Koons signierte und limitierte Ausgabe der Foto-Hommage 'GOAT' über den größten Boxsportler aller Zeiten. Seit 2005 unterstützt der ausgewiesene Fachmann ehrenamtlich die Athletinnen und Athleten des erfolgreichen Berliner Verbandes für Modernen Fünfkampf e.V. auf dem Gelände des Olympiaparks.

Hertha BSC gratuliert Kurt-Peter Bentin ganz herzlich zu seinem Ehrentag und wünscht ihm auch zukünftig alles Gute, viel Glück und stete Gesundheit!

von Frank Schurmann