Davie Selke und Kollegen in der Jubeltraube.
Profis | 25. September 2021, 10:10 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #RBLBSC

Zwischen Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt – Gastspiele unserer Herthaner in der Messestadt Leipzig hatten in den vergangenen Jahren einiges zu bieten. Am Samstag (25.09.21, 15:30 Uhr) kommt es zur nächsten Auflage mit dem gastgebenden RasenBallsport. Die Jungs wollen und haben gute Laune, es ist alles vorbereitet. Wir fahren nach Leipzig und wollen zum dritten Mal in Serie ungeschlagen bleiben“, sagte Trainer Pál Dárdai vor dem Kräftemessen mit dem UEFA Champions League-Starter und Vizemeister der Vorsaison. Wichtige Fakten und besondere Geschehnisse rund um die Begegnung am 6. Spieltag hat herthabsc.com wie gewohnt notiert – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Zehn Mal gab es das Duell beider Vereine bisher in der Bundesliga. Zahlen- und Rechenspiele machen aus blau-weißer Sicht nicht den größten Spaß. Acht Mal setzten sich die Leipziger durch, eine Partie endete Unentschieden und eine gewannen unsere Jungs. Es gibt aber auch einen Mutmacher: Die vier Zähler heimste unsere ’Alte Dame‘ allesamt auswärts ein. Im Mai 2020 – nach der Corona-Pause – leuchtete nach einem turbulenten Spiel mit Führungswechseln ein 2:2 auf der Anzeigetafel. Im Dezember 2017 punkteten unsere Hauptstädter trotz früher Unterzahl nach Roter Karte gegen Jordan Torunarigha (7. Minute!) mit einem 3:2-Erfolg dreifach. "Wir haben in Leipzig auch schon mit zehn Spielern gewonnen und für eine Überraschung gesorgt. Warum soll uns das auch nicht am Samstag wieder gelingen?", erinnert sich Dárdai zurück. 

Bemerkenswert: Am Samstag könnten Standardsituation das Zünglein an der Waage spielen. Unser Team traf bereits vier Mal nach ruhendem Ball (Liga-Bestwert!), die Gastgeber drei Mal. Unsere Defensive, die vier Gegentore per Kopfball kassierte, ist also gewarnt. Doch auch die Leipziger müssen in der Verteidigung einen Gang hochschalten, nur Bochum ließ mehr gegnerische Chancen zu. Während die Elf von Jesse Marsch nach Kontern noch gar nicht erfolgreich waren, gelang unseren Blau-Weißen dieses Kunststück bereits drei Mal – nur Dortmund schaltete besser um. Und: Übungsleiter Dárdai ist der einzige Coach unserer ’Alten Dame‘, der mit seinen Schützlingen gegen den Pokalfinalisten der vergangenen Spielzeit gewonnen hat.

Personal: Vom Glück verfolgt ist unsere Mannschaft momentan nicht. Gegen Bochum verletzten sich Lukas Klünter (Schulter) und Torunarigha (muskuläre Verletzung), gegen Fürth mussten dann Dedryck Boyata und Myziane Maolida mit Oberschenkelproblemen vorzeitig vom Feld. „Gerade in der Abwehr haben wir einige verletzte Spieler. Aber solche Situationen können auch immer eine Chance sein. Linus Gechter, der es bis jetzt hervorragend gemacht hat, ist ein Beispiel. Wir werden immer wieder Lösungen finden, unser Kader ist groß genug und wir haben eine tolle Jugendabteilung“, behält Arne Friedrich die Zuversicht. Um auf den Engpass in der Abwehr reagieren zu können, beorderte Pál Dárdai Cimo Röcker und Christalino Atemona aus der U23 zu den Profis. „Ich bin nicht beunruhigt und schlafe sehr gut. Lucas Tousart ist im Fall der Fälle vorbereitet und würde eine Position nach hinten rücken“, sagte der Coach, der auf jeden Fall bei einer Dreier- bzw. Fünferkette bleiben wird. Krzysztof Piątek könnte derweil der erste Saisoneinsatz winken. "Gegen Freiburg ist er sicher dabei, ob auch am Wochenende, müssen wir noch sehen. Wir können nicht nur Offensive auf die Bank nehmen, wenn es in der Defensive Fragezeichen gibt“, so der Ungar weiter. Ebenfalls erfreulich: Rune Jarstein absolviert seit Mittwoch nach Corona-Erkrankung wieder Teile des Mannschaftstrainings.

Schiedsrichter: Sascha Stegemann leitet das Aufeinandertreffen in der Messestadt. Der 36-Jährige übt seinen Beruf beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) seit 2011 aus und stand bisher in der höchsten deutschen Spielklasse 103 Mal auf dem Platz. Mit unserem Hauptstadtclub kam der Diplom-Verwaltungswirt bislang 19 Mal in Berührung (sechs Siege, neun Unentschieden, vier Niederlagen). Ein gutes Omen: In allen drei Auftritten in der vergangenen Saison unter der Leitung des FIFA-Referees blieben unsere Spreeathener ungeschlagen. Die Serie gilt es am Samstag fortzusetzen! An den Seitenlinien stehen Mike Pickel und Frederick Assmuth. Vierter Offizieller ist Florian Badstübner, Markus Schmidt und Mark Borsch kontrollieren das Geschehen an den Videobildschirmen.

Expertenmeinung: Kommen wir noch einmal zurück auf den einzigen Sieg in Sachsen. Neben Doppeltorschütze Davie Selke, der bei seinem alten Arbeitgeber in der 6. und 51. Minute traf, besorgte Salomon Kalou das zwischenzeitliche 2:0 (31.) sehenswert. Fast vier Jahre später sagt unsere ehemalige Offensivkraft: „Für uns war es immer hart in Leipzig – der frühe Platzverweis hat es trotz der Führung nicht einfacher gemacht. Aber wir standen als Team zusammen und konnten so gewinnen“, erinnert sich Kalou und sieht darin auch das Rezept für den 6. Spieltag. „Die Jungs müssen als Einheit auftreten und füreinander kämpfen. Ich drücke Hertha die Daumen.“

von Florian Waldkötter