Sami Khedira treibt den Ball nach vorne.
Profis | 29. Oktober 2021, 14:33 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #TSGBSC

Englische Wochen bringen bekanntlich wenig Vorbereitungszeit mit sich - dennoch sorgen der Heimsieg in der Bundesliga und das Weiterkommen im DFB-Pokal am Dienstag für Zuversicht und etwas mehr Gewissheit über die eigene Situation. "Wir haben klare Vorstellungen, wo wir hinmöchten, aber es ist ein Prozess", erklärt Sportdirektor Arne Friedrich. Mit einem Erfolg bei der TSG Hoffenheim am Freitagabend (20:30 Uhr) könnten unsere Herthaner sogar vorläufig auf den sechsten Rang springen. "Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt erst Mal froh, dass wir uns stabilisieren konnten", untermauert der 42-Jährige. Weitere Fakten rund um das Kräftemessen hat herthabsc.com im Kurvenwissen zusammengetragen – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Die Gesamtbilanz im deutschen Oberhaus fällt zugunsten der Gastgeber aus: Von 22 Vergleichen entschieden die Süddeutschen elf für sich, fünf Mal teilten sich die Clubs die Punkte. Daraus resultieren sechs Siege für unsere Blau-Weißen. Auch Pál Dárdais Bilanz bei den Kraichgauern ist ausbaufähig - nur ein Remis aus sechs Spielen. Darauf angesprochen, versicherte unser Übungsleiter mit einem Lächeln. "Es ist Zeit, diese Bilanz zu ändern. Ich habe in den vergangenen Jahren gut hospitiert, jetzt versuche ich, einen Siegesplan zu konstruieren.“ Exakt drei Treffer pro Aufeinandertreffen lassen eine torreiche Partie vermuten.

Bemerkenswert: Zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison hielt unsere ’Alte Dame‘ gegen Mönchengladbach den Kasten sauber. Die TSG hingegen blieb in den zurückliegenden beiden Ligapartien torlos. Vorsicht ist dennoch geboten, denn mit 17 Toren stellen die Badener die fünftbeste Offensive. Vor allem die Schlussviertelstunde dürfte ereignisreich werden: Kein Team erzielte in den letzten 15 Minuten mehr Tore als Hoffenheim und nur Aufsteiger Fürth  kassierte in dieser Zeit mehr Gegentreffer als unsere Spreeathener. Darüber hinaus haben unsere Berliner in Prince Boateng einen personifizierten Hoffnungsträger in ihren Reihen. Gegen die Hausherren ist unser Eigengewächs noch ungeschlagen und bringt es auf drei Torbeteiligungen in vier Begegnungen. In Topform präsentiert sich auch Marco Richter – mit dem Treffer in Münster netzte unser Rechtsaußen nun in den vergangenen drei Pflichtspielen ein.

Personal: Für Lukas Klünter und Jordan Torunarigha, die während der Woche weiterhin fleißig an ihrem Comeback arbeiteten, kommt der Freitagabend noch zu früh. Eine freudige Nachricht gibt es dennoch – sowohl Marton Dárdai als auch Niklas Stark kehrten wieder ins Teamtraining zurück und stehen Coach Pál Dárdai zur Verfügung. "Es ist schön, wählen zu können wer neben Dedryck Boyata auflaufen wird", zeigte sich unser Übungsleiter erfreut über das wieder einsatzfähige Duo.

Schiedsrichter: Sven Jablonski leitet das Aufeinandertreffen in Sinsheim. Der 31-Jährige ist seit 2010 DFB-Schiedsrichter und pfeift seit September 2017 in der höchsten deutschen Spielklasse. Seitdem fanden 50 Bundesliga-Partien unter der Leitung des Bankkaufmanns statt, bei denen der Bremer bisher auf zwei Rote Karten nicht verzichten konnte und 14 Elfmeter gab. Mit unserem Verein kam der Referee bislang acht Mal in Berührung (zwei Siege, zwei Remis, vier Niederlagen). An den Seitenlinien stehen Norbert Grudzinski und Jan Seidel, vierter Offizieller ist Dr. Robert Kampka. Günter Perl und Thorsten Schiffner überprüfen das Geschehen am Videobildschirm.

Expertenmeinung: Am 34. Spieltag der zurückliegenden Saison beendete unser Weltmeister von 2014 Sami Khedira seine erfolgreiche Karriere nach 15 Profijahren. Der Gegner bei seinem letzten Spiel hieß TSG Hoffenheim. Die Partie vom Mai ist für den 34-Jährigen weiterhin präsent. "Die Erinnerungen an das Spiel in Hoffenheim sind noch frisch, so lange ist es schließlich noch nicht her. Ich denke gerne daran zurück, als mein altes Team Spalier für mich stand, es war definitiv ein emotionaler Moment." Für das anstehende Kräftemessen bei den Kraichgauern ist der Verdienstordensträger des Landes Baden-Württemberg von 2016 zuversichtlich: "Hoffenheim hat eine gute Qualität, das hat beispielsweise der Sieg gegen Köln gezeigt. Aber Hertha muss sich nicht verstecken und hat die Möglichkeit einen weiteren Sprung zu machen." Im Auftrag des US-Senders ESPN kommentierte der gebürtige Stuttgarter die Partien der UEFA EURO 2020 und war darüber hinaus Teil der 30-köpfigen FIFA-Expertengruppe unter Führung von Direktor Arsène Wenger. Ein gefragter Fußballkenner also, der unsere Spreeathener trotz vollem Terminplans genau verfolgt: "Natürlich schaue ich nach wie vor auf die Spiele und Ergebnisse von Hertha. Ich drücke auch für Freitag die Daumen und hoffe, dass die Jungs nach den jüngsten positiven Resultaten nachlegen können."

von Tolga Üzüm