Lucas Tousart spielt den Ball dynamisch in die Spitze.
Profis | 7. November 2021, 13:31 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCB04

Aus Sicht unserer Herthaner dreht sich beim anstehenden Kräftemessen mit Bayer 04 Leverkusen vieles um statistische Serien. Zwar endete am vergangenen Freitag in Hoffenheim eine Sequenz von drei vorangegangenen Siegen, mit einem möglichen zweiten Heimsieg in Folge könnte jedoch eine neue positive Serie beginnen. Zuletzt lief es gegen die 'Werkself', zehn Punkte und kein Gegentor stehen aus den jüngsten vier Liga-Duellen zu Buche. Klar ist aber: Mit dem Europapokal-Starter kommt ein Top-Team der Bundesliga an die Spree, gegen das unser Team eine ebensolche Top-Leistung benötigt. „Wir wissen um die Qualität der Leverkusener, dennoch spielen wir zu Hause und wollen mit der Unterstützung unserer Fans gemeinsam an die Leistung gegen Mönchengladbach anknüpfen“, verdeutlicht Márton Dárdai. Zahlen und Statistiken rund um den Vergleich hat herthabsc.com im Kurvenwissen gesammelt – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: In der Gesamtbilanz weist der Pokalsieger von 1993 Vorteile auf. 24 der bisher 50 Bundesliga-Vergleiche gingen an die Rheinländer, 14 Mal triumphierte unsere 'Alte Dame‘, zwölf Aufeinandertreffen endeten mit einer schiedlich friedlichen Punkteteilung. Die jüngere Historie des Duells darf allen Blau-Weißen aber Mut machen. Seit vier Partien ist unser Hauptstadtclub gegen Bayer 04 unbesiegt und ohne Gegentor, drei dieser vier Vergleiche brachten zudem die Maximalausbeute von drei Punkten. „In den vergangenen Duellen sahen wir gegen den Gegner gut aus, die Serie wollen wir fortsetzen“, unterstreicht daher auch Innenverteidiger Dárdai.

Bemerkenswert: Neben der starken Statistik aus den jüngeren Duellen fällt insgesamt auf, dass die Vergleiche zwischen Berlinern und Leverkusenern gerade am schönen Strand der Spree nicht selten extrem torreich sind. 3,4 Tore erzielen die Kontrahenten bei dieser Konstellation im Schnitt. Bereits vier Mal endete die Paarung mit 3:3, in acht Spielen fielen sechs oder mehr Treffer. Torhungrig präsentiert sich die Elf von Gerardo Seoane in dieser Saison vor allem in der Anfangsviertelstunde, dort traf kein Team häufiger als die Rot-Weiß-Schwarzen (acht Mal). Auch bei Kontertoren ist die Mannschaft mit fünf Treffern Ligaspitze – hier sind unsere Blau-Weißen in aller Regel jedoch auf der Hut, nur zwei Teams ließen weniger erfolgreiche Gegenstöße zu als unsere Jungs (eins). Probate Mittel, um selbst zum Torerfolg zu kommen? Kein Verein kassierte mehr Freistoßgegentore als die Farbenstädter (drei), zudem kann Coach Pál Dárdai sich hoffentlich wieder einmal auf seine Joker verlassen: Nur der FC Bayern weist mit fünf Toren von eingewechselten Spielern eine bessere Quote auf als Hertha BSC (vier).

Personal: Verzichten muss unser Trainer definitiv auf den rotgesperrten Dedryck Boyata. Unser Kapitän wurde vom DFB nach seinem Platzverweis in Hoffenheim für drei Bundesliga-Partien gesperrt, unser Club hat dem Urteil zugestimmt. „Wir haben Einspruch eingelegt, auch wenn die Erfolgsaussichten dann immer gering sind. Die drei Spiele Sperre haben wir dann zähneknirschend angenommen“, erläuterte Fredi Bobic auf der Pressekonferenz zum Spiel. Ansonsten fällt nur noch Lukas Klünter mit seiner Schulterverletzung definitiv aus, sowohl Jordan Torunarigha (nach auskurierter Oberschenkelverletzung) als auch die zuletzt kurzfristig mit muskulären Problemen ausgefallenen Marvin Plattenhardt und Márton Dárdai stehen wieder zur Verfügung.

Schiedsrichter: Den Vergleich mit Bayer 04 leitet Robert Hartmann. Für den Ingolstädter wird es der 122. Einsatz im Oberhaus des deutschen Fußballs sein, hinzu kommen 107 Partien in der 2. Bundesliga, 46 Spielleitungen in der 3. Liga und 25 Duelle im DFB-Pokal. Dabei begleitete Hartmann 21 Mal unsere Blau-Weißen, die Bilanz ist dabei positiv. Neben elf Hertha-Siegen sind drei Punkteteilungen notiert, sieben Partien gingen für unser Team verloren. In dieser Spielzeit pfiff der Unparteiische unseren Bundesliga-Auftakt in Köln. Dem 42-Jährigen assistieren Christian Leicher und Stefan Lupp an den Seitenlinien sowie Harm Osmers als Vierter Offizieller. Als VARs unterstützen Daniel Schlager und Norbert Grudzinski das Gespann.

Expertenmeinung: Andy Thom kennt beide Clubs aus seiner Zeit als Aktiver. Der gebürtige Rüdersdorfer wechselte 1990 als erster Spieler aus der ehemaligen DDR in den Westen und blieb fünf Jahre am Rhein, ehe er sich 1998 unseren Spreeathenern anschloss. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere begann Thom bei unserem Hauptstadtclub auch seine Trainerkarriere und bringt seine Expertise inzwischen als Individual- und Techniktrainer sowie als Co-Trainer unserer U19 ein. Selbstverständlich hat der ehemalige Offensivspieler auch seinen ehemaligen Arbeitgeber im Westen gelegentlich im Blick. „Natürlich ist das immer eine besondere Konstellation, wenn zwei Vereine aufeinandertreffen, für die ich gespielt habe. Ich schaue ab und an nach Leverkusen, aber kenne da kaum niemanden mehr von früher. Es ist ja auch schon ein paar Jahre her, dass ich da war“, verrät der 56-Jährige. Auch den gelungenen Auftritt in der UEFA Europa League hat Thom beobachtet. „Bayer Leverkusen hat gerade erst am Donnerstag eine starke Leistung abgeliefert. Dennoch erhoffe ich mir, dass die drei Punkte in Berlin bleiben werden und drücke für das Duell am Sonntag ganz klar Hertha die Daumen“, macht unser Urgestein klar, für wen sein Herz schlägt.

von Konstantin Keller