Alexander Esswein behauptet im Duell mit Leipzig im Dezember 2017 den Ball.
Profis | 20. Februar 2022, 14:20 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCRBL

Einem Sturm muss man mit Vorsicht, aber auch mit Ruhe und konsequentem Handeln begegnen. Am Ende einer langen Arbeitswoche, in der die Orkantiefs Ylenia und Zeynep durchs Land zogen, möchten unsere Blau-Weißen mit diesen Rezepten auch den Hertha-Dampfer in ruhigere sportliche Fahrwasser bringen. „Wir haben klare Botschaften an die Mannschaft übermittelt. Es geht jetzt nicht um Aktionismus, aber jeder muss sich bewusst sein, in welcher Situation wir stecken. Wir haben Spieler, die wissen, was jetzt gefordert ist“, strahlt unser Trainer Tayfun Korkut vor dem Vergleich mit RasenBallsport Leipzig jene Klarheit und Konsequenz aus. Statistiken, Infos und interessante Fakten rund um die abschließende Partie des 23. Bundesliga-Spieltages hat herthabsc.com im Kurvenwissen gesammelt – präsentiert von Autohero.

Statistik: Die blau-weiße Bilanz in Begegnungen mit dem DFB-Pokalfinalisten des Vorjahres ist ausbaufähig. Zwei Erfolgserlebnissen in der Messestadt (3:2 im Dezember 2017, 2:2 im Mai 2020) stehen insgesamt neun Niederlagen bei 11:39 Toren gegenüber. Die vergangenen drei Duelle gingen allesamt an RBL, das alle seine bisherigen Gastspiele an der Spree gewann – doch je länger eine Serie hält, desto wahrscheinlicher wird sie bekanntermaßen irgendwann auch reißen. Und am Ende werden ein Match und die Tabelle ja ohnehin im Vergleich auf dem Rasen und nicht in Zahlenspielen entschieden. „Fakt ist, dass wir aus den beiden vergangenen Spielen zu wenig Punkte geholt haben. Da sind Statistiken uninteressant, die wichtigste Statistik ist am Ende das Ergebnis“, betont unser Übungsleiter.

Bemerkenswert: 4,55 Tore fallen im Schnitt pro Partie, bei Heimspielen zwischen unseren Spreeathenern und den Sachsen sind es sogar fünf. Doch wer den vorherigen Abschnitt aufmerksam gelesen hat, kann sich schon denken, dass dabei in der Vergangenheit zu oft das falsche Netz gezappelt hat. Ein Umstand, den unsere Jungs bei einer Trainerpremiere in die richtige Richtung korrigieren wollen: Tayfun Korkut und Domenico Tedesco kennen sich aus gemeinsamen Tagen im Nachwuchsbereich des VfB Stuttgart, treffen an der Seitelinie allerdings erstmals überhaupt aufeinander. Einfach wird das Unternehmen Toreschießen gegen RB allerdings nicht – die Elf aus der Messestadt weist in der Rückserie mit nur fünf Gegentreffern die zweitbeste Defensive auf und stand vor dem Spieltag im Tableau der zweiten Saisonhälfte passenderweise an zweiter Position. „Leipzig spielt unter Domenico mit mehr Ballbesitz und ist in den Umschaltmomenten extrem gefährlich. Wir wollen und müssen aktiv sein, aber in diesen Situationen eben auch aufpassen“, weiß unser Coach. „RB hat viel Qualität im Team, aber wir haben etwas dagegenzusetzen und definitiv eine Chance, wenn wir diszipliniert spielen. Wir müssen hart zu uns selbst sein und es so auch schwer für den Gegner machen!“

Personal: Bei diesem Vorhaben können gegen die Leipziger insgesamt acht Profis leider nicht mithelfen. Die Torhüter Oliver Christensen, Rune Jarstein und Nils Körber befinden sich ebenso noch im Aufbautraining wie Neuzugang Kélian Nsona sowie die Verteidiger Dedryck Boyata und Márton Dárdai. Suat Serdar und Niklas Stark wurden im Wochenverlauf positiv auf das Corona-Virus getestet und haben sich isoliert. Der Ausfall unserer Nummer 5 lässt die Personaldecke in der Innenverteidigung wieder dünn werden – dort wird neben Rückkehrer Marc Oliver Kempf erneut Linus Gechter gefragt sein. „Personelle Themen verfolgen uns seit Wochen. Wir thematisieren das aber nicht zu sehr, vertrauen den Spielern, die da sind. Wenn ich mir die Leistung von Linus in Fürth anschaue, bin ich mir sicher, dass er neben Marc erneut ein gutes Spiel machen wird“, bekräftigt Korkut.

Schiedsrichter: Jenen Leistungsvergleich leitet Patrick Ittrich. Der Hamburger pfeift zum 56. Mal im Oberhaus und kann dabei unter anderem auf die zusätzliche Erfahrung von 80 Zweitliga-Einsätzen, 63 Drittliga-Partien sowie 14 Begegnungen im DFB-Pokal zurückgreifen. Unsere Hauptstädter betreute der 43-Jährige wettbewerbsübergreifend insgesamt acht Mal, dabei ist die blau-weiße Bilanz positiv: Drei Erfolgen und drei Punkteteilungen stehen zwei Niederlagen gegenüber – eine davon in dieser Saison im Heimspiel gegen den SC Freiburg (1:2). Assistieren werden dem Polizeibeamten Sascha Thielert und Guido Kleve als Assistenten sowie Dr. Matthias Jöllenbeck als vierter Offizieller. Als VARs unterstützen Benjamin Brand und Christian Fischer das Gespann.

Expertenmeinung: Ein ehemaliger Herthaner, der weiß, wie man unsere kommenden Gäste knacken kann, ist Alexander Esswein. Der jetzige Profi des SV Sandhausen stand zwischen 2016 und 2020 bei unserem Hauptstadtclub unter Vertrag und im Dezember 2017 in der Startelf, als unser Team bei den Sachsen mit 3:2 siegte. Sein Assist zum 1:0 läutete dabei den Erfolg ein. „Spiele gegen Leipzig waren und sind eine echte Herausforderung, weil RB immer mit viel Druck und Tempo agiert. Wir haben damals einen super Start erwischt, als Davie Selke nach der frühen Unterzahl meine Vorlage zur Führung verwandelt hat. Danach stieg unser Selbstvertrauen mit jeder gelungenen Aktion und wir konnten den Sieg am Ende auch ins Ziel retten“, erinnert sich Essi, der darin auch einen möglichen Berliner Ansatz für das kommende Kräftemessen sieht. „Sich über kleine Erfolgserlebnisse immer mehr ins Spiel zu beißen, muss Hertha auch am Sonntag gelingen. Wenn das gelingt, kann das Team punkten!“

Hier gibt es unser Kurvenwissen in Leichter Sprache.

von Konstantin Keller