Wichtig und schön
Teams | 14. September 2015, 15:03 Uhr

Wichtig und schön

Wichtig und schön

Fabian Lustenberger trifft selten selbst, hat aber ein Talent für schöne und wichtige Tore.
Berlin - Als Valentin Stocker 'Tor des Montas'-verdächtig in der vergangenen Saison bei Hannover 96 traf, sagte Fabian Lustenberger danach: "So ein Tor würde ich auch gerne mal schießen." Diesen Worten ließ Herthas Kapitän in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gegen den VfB Stuttgart Taten folgen. Nach der Führung der Herthaner durch Genki Haraguchi nach 14 Minuten hatte der VfB Stuttgart in der 36. Minute ausgeglichen - Herthas Kapitän war dabei nicht unbeteiligt, gab auch nach Spielschluss zu: "Das 1:1 geht auf meine Kappe, das war mein Gegenspieler." Doch der Schweizer machte seinen Fehler umgehend wieder wett. Und das mit einer echten Rarität: einem echten Fabian-Lustenberger-Tor der spektakulären Art. Es war das erste Tor von Herthas Nummer 28 nach 2.464 Tagen in Deutschlands höchster Spielklasse.
Der letzte Treffer gelang am 13. Dezember 2008 im Heimspiel gegen den Karlsruher SC. Und - das hatten beide Tore miteinander gemeinsam - es war ein ausgesprochen schöner, den Herthas Anhänger zum 'Tor der Saison' wählten. Dieser Umstand gelang dem Schweizer ein weiteres Mal: Sein einziger Treffer in der zweiten Bundesliga bei Alemannia Aachen - ebenfalls eine Direktabnahme aus vollem Lauf - wurde vom Hertha-Anhang gleichermaßen gewertschätzt. Und auch sein jüngster Treffer hat das Potenzial zu einem der schönsten gekürt zu werden: Aus gut 20 Metern nahm Fabian Lustenberger den Ball volley, dieser drehte sich leicht nach außen, Stuttgarts Schlussmann machte sich lang, konnte das 98-km/h-Geschoss aber nicht mehr entscheidend ablenken und musste es im Anschluss aus dem Netz holen.

Bildergalerie: Hertha BSC - VfB Stuttgart

Fabian Lustenberger blieb nach der Partie gewohnt bescheiden: "Ich bin froh, dass wir 2:1 gewonnen haben, ich bin auch froh, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor helfen konnte und ich bin froh, dass wir nach vier Spielen sieben Punkte haben und wir so positiv in die nächsten Wochen gehen können." Dass es beiden Mannschaften am Samstag in den zweiten 45 Minuten nicht gelang, einen weiteren Treffer zu erzielen, ist Grund für die Spannung bis zum Abpfiff, der verständlicherweise lautstark bejubelt wurde. Es steigerte zudem jedoch auch die Bedeutung des Tores von 'Lusti' - dem Tor zum ersten Heimsieg der neuen, noch jungen Saison.

Herthas Kapitän steht wettbewerbs- und ligaübergreifend vor seinem 200. Hertha-Spiel. 197 sind es momentan in 1. und 2. Bundesliga, DFB- und UEFA-Pokal sowie Europa League. Mehr als einen Treffer pro Wettbewerb je Saison gelang dem Schweizer bisher nicht - fünf Tore sind es nach dem Tor gegen Stuttgart. "Im Training trifft er regelmäßig. Er hat sehr viel und gut trainiert - das Tor hat er sich verdient", befand Trainer Pál Dárdai. Mindestens ein weiteres Tor hat sich Fabian Lustenberger für diese Saison vorgenommen, vom Trainer gab es die verschmitzte Forderung an Lustenbergers Frau, alles genauso zu machen, wie vor dem Stuttgart-Spiel. Also eigentlich sind die Grundlagen gelegt für das nächste schöne, wichtige Tor von Herthas Kapitän.

(war/City-Press)

von Hertha BSC