Haris Tabaković, Fabian Reese und Marten Winkler beim Torjubel.
Profis | 1. November 2023, 22:41 Uhr

Hertha bucht das Achtelfinal-Ticket!

Unseren Spielbericht gibt es auch in Einfacher Sprache.

Pál Dárdai veränderte seine Elf im Vergleich zum Sieg gegen Paderborn auf drei Positionen. Der in der 2. Bundesliga gesperrte Marc Kempf bekleidete die Rolle in der Innenverteidigung an der Seite von Toni Lechner – auch der Kapitän muss trotz seiner Ampelkarte gegen den SCP erst am Wochenende aussetzen. Links hinten spielte Deyovaisio Zeefuik für Michał Karbownik. Márton Dárdai agierte somit wieder auf der Doppelsechs an der Seite von Pascal Klemens, der Andreas Bouchalakis auf die Bank verdrängte. In der offensiven Dreierkette bekam zentral Florian Niederlechner die Chance. Spitze Haris Tabaković sowie Marten Winkler und Fabian Reese auf den Außenbahnen behielten ihren Platz. Beim FSV Mainz 05 wechselte Bo Svensson fünf Mal, Marco Richter verfolgte die Partie zunächst von draußen.  

Reese & Winkler im Fokus

Der Ex-Herthaner sah dabei eine Anfangsphase mit ersten Torannäherungen. Erst nickte Kempf einen Freistoß von Jonjoe Kenny aus dem Halbfeld einen knappen Meter neben das Tor (8.). Dann verzog Anthony Caci keine 60 Sekunden danach für die Rheinhessen klar (9.). Die gefährlichste Aktion produzierte allerdings unsere Flügelzange: Nach scharfer Flanke von Reese verpasste Winkler den Ball – und somit auch die mögliche Führung – aus rund fünf Metern (10.). Unsere Jungs blieben am Drücker: Sechs Zeigerumdrehungen später war es erneut Reese, der Winkler fand, doch dessen Volleyabnahme entschärfte Robin Zentner reaktionsschnell (16.). Kenny zimmerte einen Abpraller nach Ecke aus 18 Metern über den Kasten (20.).

Mehr als auf Augenhöhe - Elfmeter vor Pausenpfiff

Fast 60 Prozent Ballbesitz ließen in dieser Phase einen Klassenunterschied vergessen machen. Einzig eine Schrecksekunde musste unsere Alte Dame überstehen, als Leandro Barreiro nach einem Gewühle im Strafraum aus sieben Metern die Latte traf (29.). Ansonsten waren die Dárdai-Schützlinge im ersten Durchgang überlegen. Ein Tor wollte allerdings nicht fallen, weder nach Leistner-Kopfball im Anschluss an eine Ecke von Kenny (35.), noch nach Abschluss von Tabaković, der aus spitzem Winkel am FSV-Keeper scheiterte (42.). Es dauerte bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte, bis sich unser Team belohnte: Nach Foul von Maxim Leitsch an Niederlechner zeigte Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck auf den Punkt. Reese ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und verwandelte souverän links unten zum verdienten 1:0 (45.+3).

Haris Tabaković erzielt das 3:0.

Die zweite Hälfte begann so, wie die erste aufgehört hatte: Schiri Jöllenbeck wertete einen Klärungsversuch von Tom Krauß als Handspiel, es gab wieder Strafstoß! Diesmal übernahm Tabaković Verantwortung und zimmerte den Ball humorlos zum 2:0 in die Maschen (50.)! Svensson reagierte mit einem Dreifach-Wechsel und tauschte neben Richter auch Ludovic Ajorque und Sepp van den Berg ein (58.). Auf dem Rasen tauchte aber zunächst wieder Reese aussichtsreich auf, sein riskanter Versuch segelte aber drüber (59.). Doch das machte gar nichts aus, denn nach einer wunderbaren Flanke von Kenny erhöhte Tabaković unmittelbar danach per Kopf auf 3:0 (61.)! Das Olympiastadion tobte, die Herthaner kämpften weiter verbissen und schafften es, ein Aufbäumen des Bundesligisten zu unterdrücken. Für so manchen gewonnenen Zweikampf gab es Szenenapplaus.

Pokalauslosung unmittelbar nach Rostock-Duell

In der Schlussphase des inzwischen einseitigen Kräftemessens durften die Fans auf den Rängen diesen magischen Pokalabend in vollen Zügen genießen. In Gefahr geriet der Triumph, an dem auch die eingewechselten Bouchalakis, Derry Scherhant, Gustav Christensen und Linus Gechter ihren Anteil hatten, nicht mehr. Damit erreicht unser Verein das vierte Mal seit der Saison 2018/19 das Achtelfinale des Cup-Wettbewerbs. Am Sonntag (05.11.23, 13:30 Uhr) – unmittelbar vor der Auslosung der Runde der letzten 16 – treten unsere Hauptstädter am 12. Spieltag beim F.C. Hansa Rostock an.

Hertha BSC: Ernst – Kenny, Leistner (C), Kempf, Zeefuik – Klemens (90.+1 Gechter), M. Dárdai (75. Bouchalakis) – Winkler (87. Christensen), Reese – Niederlechner (75. Scherhant) – Tabaković 

FSV Mainz 05: Zentner – Fernandes (70. Da Costa), Krauß, Leitsch (58. van den Berg)  – Barkok (58. Ajorque), Barreiro (70. Kohr), Guilavogui, Caci – Gruda, Lee (59. Richter) - Onisiwo

Tore: 1:0 Reese (45.+3, Foulelfmeter), 2:0 Tabaković (50., Handelfmeter), 3:0 Tabaković (61.)

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck

Gelbe Karte: Zeefuik - Ajorque

Zuschauerzahl: 29.621

von Florian Waldkötter