Tom Bismark und Eren Poyraz mit dem neuen eSports-Trikot.
eSport | 15. November 2023, 13:00 Uhr

„Zusammen etwas für Hertha erreichen"

Unsere Profis befinden sich auf dem realen Grün in der 2. Bundesliga auf der Zielgeraden vor der Winterpause. Auf dem virtuellen Rasen geht es dagegen nun erst richtig los, denn für die eFootball-Auswahl unserer Alten Dame startet am kommenden Wochenende die neue Saison in der Virtual Bundesliga. Die Runde beginnt direkt mit einem Novum: Alle 35 teilnehmenden Vereine aus den beiden höchsten deutschen Spielklassen kommen in Köln erstmals zusammen, um einen regulären Spieltag vollständig in Präsenz statt online auszutragen. Für unsere Blau-Weißen, die erstmals ihre neuen Trikots überstreifen, geht es dabei in der Süd-Ost-Division gegen die eSportler vom SV Wehen Wiesbaden (19.11.23, 15:30 Uhr) zur Sache. „Wir sind fleißig, trainieren jeden Tag, lernen das Handling unserer Spieler immer besser kennen und bereiten uns ganz genau auf Wiesbaden vor“, sagt Tom Bismark, der sich nicht nur auf die Herausforderungen, sondern auch auf den neuen Ultimate-Team-Spielmodus in der Liga freut. „Es ist besser für uns, weil die Umstellung entfällt!“ Sein Mitspieler Eren Poyraz unterstreicht den Ehrgeiz unserer eHerthaner. „Unser Ziel ist es, uns für die Play-Offs der Club Championship zu qualifizieren. Wir sind schon seit vielen Saisons Teil von Hertha BSC. Ist man so lange dabei, dann möchte man einfach zusammen etwas für Hertha erreichen“, betont der Berliner, der mit seinem Teamkollegen sowie Marina Preradović, Noah Klitzing, Bastian Puskas und Coach Daren Framke das Team unseres Haupstadtclubs bildet. Vor dem VBL-Auftakt hat sich herthabsc.com mit Poyraz sowie Bismark außerdem über Ziele, Veränderungen und Rivalitäten in der neuen Saison unterhalten.

herthabsc.com: Jungs, danke, dass ihr euch die Zeit für dieses Gespräch nehmt! Es ist nicht mehr lange bis zur ersten Partie. Wie läuft die Vorbereitung?
Tom Bismark: Wir sind fleißig, trainieren jeden Tag, lernen das Handling unserer Spieler immer besser kennen und bereiten uns ganz genau auf Wiesbaden vor – wie beim normalen Fußball auch gibt es Stärken und Schwächen der Gegner, die sich analysieren lassen.

herthabsc.com: Vergangene Saison wart ihr noch in der Nord-West-Division dabei, nun geht es im Süd-Osten gegen viele neue Kontrahenten. Welche Ambitionen verfolgt ihr in der kommenden Spielzeit?
Eren Poyraz: Unser Ziel ist es, die Top 6 zu erreichen. Denn dann würden wir uns für die Play-Offs der Club Championship qualifizieren. Das bedeutet, dass wir divisonsübergreifend um den Ligatitel mitspielen könnten.

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Wir sind fleißig, trainieren jeden Tag, lernen das Handling unserer Spieler immer besser kennen und bereiten uns ganz genau auf Wiesbaden vor.
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-Tom Bismark

herthabsc.com: Apropos Titel – schauen wir einmal auf eure persönlichen Vorhaben: Träumt ihr eher vom Gewinn der Club Championship oder des Grand Finals?
Poyraz: Ich würde den Sieg in der Club Championship bevorzugen. Zwar ist beides cool, aber wir zwei sind schon seit vielen Saisons Teil von Hertha BSC. Das Grand Final gewinnt man als Einzelperson, bei der Liga gewinnt der Verein als Ganzes. Ist man so lange dabei, dann möchte man einfach zusammen etwas für Hertha erreichen – das wäre schöner.

herthabsc.com: Eurem Teamkollegen Bastian Puskas gelang es vergangene Saison ins Grand Final einzuziehen. Trotz der Präferenz für die Club Championship: Wäre das nicht auch bei euch ein ganz großer Wunsch?
Bismark: Das ist natürlich ein Ziel, ja. Jeder, der mitspielt, möchte auch das Grand Final erreichen – ansonsten bräuchte man gar nicht antreten (schmunzelt).

Tom Bismark und Marina Preradović in den neuen eSport-Trikots.
In neuen Trikots für neue Ziele: Unsere eFootballer haben Bock auf die Spielzeit 2023/24!

herthabsc.com: Wenn man die beiden Titel und Wettbewerbe vergleicht, welcher ist schwieriger zu gewinnen?
Bismark: Hier könnte man eine Parallele zum physischen Fußball ziehen: Im DFB-Pokal kann ein Ausreißer nach oben reichen, um eine Runde weiterzukommen, während man in der Bundesliga konstant Leistung bringen muss. Das gilt auch für die Club Championship, wo man Woche für Woche Punkte einfahren muss. Für die Qualifikation zum Grand Final reicht eine herausragende Einzelleistung. Daher ist der Wettbewerb der Vereine aus meiner Sicht klar schwieriger.

herthabsc.com: Die Saison 2023/24 findet erstmals im Ultimate-Team-Modus des Spiels EA Sports FC 24 statt. Ihr dürft nun nicht mehr nur Hertha-Spieler auswählen, sondern könnt euch aus dem Kader aller Mannschaften bedienen. Was bedeutet diese Veränderung für euch?
Poyraz: Es ist besser für uns, weil die Umstellung entfällt. Bisher war es so, dass nur die Liga nicht im Ultimate-Team-Modus gespielt wurde, im Gegensatz zu den internationalen Wettbewerben sowie der nationalen Einzelmeisterschaft und deren Play-Offs. Es ist jetzt alles einheitlich, vorher gab es schon Unterschiede zwischen den Spiel-Modi.

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Das Grand Final gewinnt man als Einzelperson, bei der Liga gewinnt der Verein als Ganzes.
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-Eren Poyraz

herthabsc.com: Es gibt für jeden teilnehmenden Verein die Möglichkeit, zwei eigene Spieler mit dem maximalen Fähigkeiten-Rating auszustatten. Diese dienen über die gesamte Saison hinweg als Schlüsselspieler. Ihr habt euch für Haris Tabaković und Márton Dárdai entschieden. Was gab den Ausschlag für die beiden?
Bismark: Bei Tabaković ist es ganz einfach, er ist der größte Spieler in unserem Kader! Das ist für eine auf Flanken basierende Spielweise sehr vorteilhaft. Für Márton haben wir uns entschieden, weil er Linksfuß und mit seiner Größe etwas vielseitiger einsetzbar ist.

herthabsc.com: Um zum Abschluss vielleicht nochmal einen Quervergleich zum Fußball in der nicht-digitalen Variante zu ziehen: Bei den Profis haben wir ja gerade erst das freundschaftliche Duell mit dem Karlsruher SC erlebt. Gibt es beim eFootball auch Rivalitäten oder Freundschaften mit anderen Vereinen?
Bismark: Etwas anders ist es schon. Man spielt ja immer gegen Einzelpersonen und hat zu jedem eine Meinung. So wirkliche Rivalitäten oder Bündnisse gibt es da nicht. Das bewegt sich eher auf dem Level „Sympathie“ – oder auch eben nicht (grinst).

von Benjamin Herzig