Pál Dárdai an der Seitenlinie
Profis | 13. Februar 2021, 16:23 Uhr

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #VFBBSC

FC Bayern München, VfB Stuttgart, RasenBallsport Leipzig und VfL Wolfsburg – der Februar 2021 hält für unsere Herthaner ein anspruchsvolles Programm bereit, das wir nur gemeinsam im Kollektiv meistern können. In der Vorwoche verpasste unsere Elf von der Spree nach aufopferungsvollem Kampf nur denkbar knapp einen Punktgewinn gegen den Branchenprimus. Neben den Begegnungen mit den drei aktuell punktstärksten Teams der Bundesliga wartet auf unseren Hauptstadtclub dabei auch das Duell mit den zehntplatzierten Stuttgartern am 21. Spieltag. "Ich will nichts davon hören, dass das im Vergleich zu den vergangenen Spielen eine leichtere Aufgabe sei. Wir müssen arbeiten, uns gut vorbereiten und dranbleiben. Wichtig ist nur, wo wir nach dem 34. Spieltag stehen", stellt unser Trainer Pál Dárdai aber schon im Vorfeld klar. Getreu dem Motto 'Aller guten Dinge sind drei' soll es am Samstag (13.02.21, 15:30 Uhr) im dritten Anlauf nach zwei couragierten Auftritten mit dem ersten Sieg nach seiner Rückkehr auf unsere Trainerbank klappen. Interessante Zahlen, wissenswerte Fakten und weitere Statistiken zum Kräftemessen mit dem fünfmaligen deutschen Meister präsentiert herthabsc.de im Wohnzimmerwissen.

Statistik: Ein Blick in die Geschichtsbücher verrät leichte Vorteile in der Gesamtbilanz zugunsten unserer Blau-Weißen. In 67 Aufeinandertreffen in Deutschlands Beletage fuhren wir 26 Mal alle drei Zähler ein. Demgegenüber stehen elf Punkteteilungen sowie 25 Erfolge der Schwaben, die allerdings beim Torverhältnis (88:79) die Nase vorn haben. Jedoch offenbart die Statistik auch, dass unsere 'Alte Dame' erst fünf Mal den Rasen des VfB als Sieger verlassen hat. Mut machen da die Erfahrungen der zurückliegenden Spielzeiten und ausgerechnet das Ergebnis aus dem Hinspiel. Denn letztmals blieben unsere Spreeathener 2009/10 ohne einen 'Dreier' in beiden Partien gegen die Cannstatter - und noch eine weitere Sache stimmt positiv. "Mich machen die vergangenen beiden Spiele gegen Frankfurt und Bayern trotz der Niederlagen zuversichtlich", lobte Sportdirektor Arne Friedrich die geschlossene Mannschaftsleistung bei den vergangenen Auftritten und betonte nochmals: "Fakt ist: Wir sind in einer sehr herausfordernden Situation und müssen jetzt schnellstmöglich punkten."

Bemerkenswertes: Dieses Vorhaben wollen wir im Süden der Republik gemeinsam in die Tat umsetzen. Dabei winkt gleich für zwei unserer Jungs ein Jubiläum. Dodi Lukébakio könnte am Samstagnachmittag zum 50. Mal im blau-weißen Trikot auflaufen, während Neuzugang Sami Khedira an alter Wirkungsstätte vor seinem 100. Einsatz im deutschen Oberhaus steht. "Bei Sami Khedira sieht es von Einheit zu Einheit besser aus. Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Es gibt aber keine Stammplatzgarantien bei uns, zumal es mit Santi Ascacíbar und Lucas Tousart gut funktioniert. Aber Samis Moment wird kommen, wir sind froh, dass er bei uns ist", lässt Dárdai wissen. Bereits ein Jahr früher als der Weltmeister von 2014 stieß Krzysztof Piątek zu unserem Team. Der Angreifer knipste in dieser Saison schon vier Mal nach Einwechslung. Nur VfB-Stürmer Saša Kalajdžić netzte öfter, wenn er von der Bank kam. Dieser Wert ist ebenso Liga-Spitze wie die insgesamt erzielten neun Jokertore der Hausherren. Unsere Herthaner weisen in dieser Statistik sechs Erfolgserlebnisse auf, müssen allerdings beim Leistungsvergleich der beiden aktuell ältesten Erstligisten erneut auf einige Akteure verzichten.

Personal: Wie in der Vorwoche werden Dedryck Boyata (Verletzung am Fuß), Javairô Dilrosun (Bandverletzung am Knie) sowie Jhon Córdoba und Marvin Plattenhardt (beide muskuläre Probleme) definitiv nicht im Aufgebot stehen. Zudem fehlt Jordan Torunarigha aufgrund einer Muskel- und Sehnenverletzung im Hüftbereich. "Bei den verletzten Spielern ist es generell schwierig einzuschätzen, wann sie genau wieder zur Verfügung stehen. Gerade Muskelverletzungen sind kompliziert. Wir müssen jeden Profi für sich betrachten, jeder hat einen anderen Körperbau und wir dürfen und wollen keine Rückschläge riskieren", warnt unser Coach vor einer zu schnellen Rückkehr auf das Grün.

Was der Experte sagt: Julian Schieber, der seit 2018 beim FC Augsburg unter Vertrag steht, trug das Trikot beider Mannschaften. Am Neckar sammelte der gebürtige Schwabe 2008/09 seine erste nationale und internationale Profi-Erfahrung, über Borussia Dortmund wechselte er schließlich 2014 zu uns an die Spree. "Vier Jahre bei Hertha BSC haben mich geprägt. Ich mag beide Vereine, aber ich drücke Hertha die Daumen, auch weil der Verein die Punkte gerade dringender braucht", sagt der Mittelstürmer, der 2018 nach elf Toren in 51 Pflichtspielen für unseren Verein zum FC Augsburg gewechselt war und dort weiterhin unter Vertrag steht. Dabei geht der ehemalige Junioren-Nationalspieler aus blau-weißer Sicht mit einem guten Gefühl in das Kräftemessen: "Statistiken sind nicht ausschlaggebend, ich vertraue immer auf mein Bauchgefühl und das sagt mir, dass Pál alles für den Sieg geben wird. Das ist sein Anspruch. Ich kenne ihn, ich weiß wie er tickt und bin mir sicher, dass er die richtigen Worte an die Mannschaft richten wird. Denn drei Niederlagen in Folge würden ihm gar nicht schmecken", so Schieber weiter. Außerdem unterstreicht der Angreifer: "Stuttgart spielt eine erfolgreiche Runde, aber unterliegt auch immer wieder Schwankungen." Die Partie wird der Linksfuß dabei verfolgen – auch an seinem 32. Geburtstag. Das hängt neben seiner Zuneigung zu unseren Berlinern mit Neuzugang Sami Khedira zusammen. "Wir sind Kumpels und stehen noch im Kontakt. Er wird mit seinen Qualitäten und seiner Art den Herthanern helfen", ist sich der 1,86-Meter-Mann sicher.

Schiedsrichter: Die Begegnung in der Schwabenmetropole findet unter der Leitung von Harm Osmers statt. Der 36-Jährige ist seit 2009 DFB-Schiedsrichter und pfeift seine 59. Partie in der höchsten deutschen Spielklasse. Bislang kreuzten sich die Wege des Diplom-Betriebswirts und unserer 'Alten Dame' in neun Duellen. Dabei gab es aus blau-weißer Sicht einen Sieg, drei Unentschieden sowie fünf Niederlagen. An der Seitenlinie unterstützen Robert Kempter und Thomas Gorniak den gebürtigen Hannoveraner. Der Vierte Offizielle heißt Michael Bacher, als Videoschiedsrichter sind Tobias Welz und Philipp Hüwe im Einsatz.

von Manuel Baumgärtner