
Wohnzimmerwissen: Fakten zu #WOBBSC
Das Schöne am Fußball ist die Unberechenbarkeit des Spiels. Egal wie klar die Vorzeichen im Vorfeld manchmal sind, egal wie konträr die Gefühle im Vorfeld manchmal sind – am Ende fällt die Entscheidung auf dem grünen Rasen. In 90 Minuten gibt es so viele entscheidende Momente, unvorhersehbare Faktoren und zufällige Fügungen, die den Ausschlag in eine Richtung geben können. Das Spiel unserer Mannschaft beim VfL Wolfsburg am Samstag (27.02.21, 15:30 Uhr) fällt in eine solche Kategorie. Auf dem Papier sind die gastgebenden 'Wölfe' favorisiert. Aber was heißt das schon im Fußball? Beispiele gibt es zu genüge. Das weiß auch Pál Dárdai und schwört seine Elf dementsprechend ein. Eine bessere Chancenverwertung als zuletzt ist dabei unabdingbar. "Wir versuchen die Jungs stark zu machen. Im Training klingelt es regelmäßig, da machen wir viele Tore. Wenn wir am Samstag das erste Tor machen, kommen auch die anderen", sagte unser Coach vor dem Kräftemessen am 23. Spieltag. Zahlen, Fakten und weitere Informationen zum Vergleich mit den Niedersachsen hat herthabsc.de zusammengefasst.
Statistik: Zum 44. Mal kreuzen sich die Wege beider Clubs in der höchsten deutschen Spielklasse. Die Bilanz sieht uns dabei knapp vorne: 17 blau-weiße Siege stehen 14 grün-weißen gegenüber, folglich gab es zwölf Unentschieden. Pál Dárdai lief als Profi übrigens 16 Mal gegen den Pokalsieger von 2015 auf – das ist vereinsübergreifend der höchster Wert. In den vergangenen fünf Jahren waren so ziemlich alle Ergebnisse dabei, allerdings schlägt das Pendel auch aus dieser Betrachtung für unseren Hauptstadtclub aus. Drei Mal triumphierten wir, sechs Duelle endeten mit einer Punkteteilung und zwei Mal siegten die Wolfsburger – beide Male in 2019. Die bis dato letzte Niederlage in der Autostadt kassierte eine Berliner Elf im September 2015.Bemerkenswert: Statistiken sind da, um sie zu brechen – das sollten unsere Jungs beherzigen! Zumindest sollte sich der Blick vor dem Kräftemessen keinesfalls zu sehr auf Serien und Zahlen richten. Denn während wir seit acht Begegnungen auf kostbare drei Punkte warten, ist der Deutsche Meister von 2009 in demselben Zeitraum ungeschlagen (fünf Siege, drei Remis). Und: Die 'Wölfe' haben in diesen acht Partien nur vier Gegentore kassiert. Während Koen Casteels hinter der zweitbesten Abwehr der Liga dabei 576 Minuten nicht mehr hinter sich greifen musste, erzielten wir nach dem 3:0-Sieg gegen Schalke lediglich drei Treffer. Erst zwei Liga-Pleiten nach 22 Spieltagen ist Vereinsrekord für den VfL, der in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagen ist. Aber bekanntlich reißt jede Serie einmal. Hoffentlich auch die blaue-weiße, die besagt, dass aus 100 Eckbällen noch kein Tor resultierte.
Personal: Wie zu Wochenbeginn vermeldet, fällt Mathew Leckie wegen muskulären Problemen ganz sicher aus, auch Dedryck Boyata ist nach wie vor keine Option für unser Team. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Jhon Córdoba hat die bisherige Trainingswoche gut überstanden. "Es bleibt dabei: Wenn nichts passiert, nehmen wir ihn mit. Jhon macht einen Unterscheid, wenn er topfit ist. Er ist ein Krieger, der torgefährlich ist und immer angespielt werden kann", sagt sein Coach. Marvin Plattenhardt und Jordan Torunarigha, die am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sind, werden zumindest in der nächsten Begegnung noch fehlen. "Wir gewöhnen beide in dieser Woche noch an die Belastung, teilweise trainieren sie noch mit Henrik Kuchno. Wenn alles gut läuft, planen wir in der nächsten Woche mit ihnen", berichtet Dárdai weiter. Und: Javairô Dilrosun macht inzwischen zumindest Teile des Mannschaftstrainings wieder mit und könnte damit zeitnah eine weitere Option werden.
Was sagt der Experte: Arne Friedrich – in diesem Fall nicht nur Experte, sondern sportliche Führungskraft bei unseren Blau Weißen – war während seiner aktiven Karriere ein Gesicht und Aushängeschild unseres Vereins. Seit rund 16 Monaten ist er wieder für unsere 'Alte Dame' tätig, seit Sommer als Sportdirektor. Eine fußballerische Vergangenheit hatte der ehemalige Nationalspieler aber auch beim kommenden Gegner, bei dem er 2010/11 17 Pflichtspiele bestritt. Die Niedersachsen hat er deshalb nie ganz aus den Augen verloren. "Wolfsburg hat in den vergangenen Jahren sehr gut gearbeitet und hat eine Mannschaft, die zum Großteil schon länger zusammenspielt und unglaublich kompakt ist. Man sieht eine klare Handschrift mit klaren Abläufen und sehr hoher Intensität", sagt der 41-Jährige. Die Arbeit an solchen Automatismen hält er grundsätzlich auch als elementar an für unsere Elf. "Es ist eine unserer Herausforderungen, ein neu zusammengewürfeltes Team auf Kurs zu bringen. Aber harte und ehrliche Arbeit zahlt sich irgendwann aus."
Schiedsrichter: Bastian Dankert leitet den Leistungsvergleich am Allerkanal. Der 40-Jährige ist seit 2008 DFB-Schiedsrichter und pfeift seit 2012 in der Bundesliga. Das Aufeinandertreffen in der Autostadt ist für den Sportwissenschaftler der 116. Einsatz in der Beletage. Mit Hertha BSC trat der Rostocker in seiner Laufbahn bisher 13 Mal in Berührung (drei Siege, fünf Remis, fünf Niederlagen), davon in zwei Duellen in der laufenden Saison. Beim Auftritt in Niedersachsen erhält Dankert von René Rohde und Markus Häcker Unterstützung an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist Robert Schröder, Bibiana Steinhaus und Mark Borsch überprüfen das Geschehen am Videobildschirm.