Die Ausstellungsvitrine in der Geschäftsstelle.
Historie | 15. März 2021, 16:22 Uhr

#HerthaMuseum: Blau-weiße Erinnerungsstücke

Seit Anfang März steht sie im Fanshop in der Geschäftsstelle: unsere Ausstellungsvitrine. In Zeiten, in denen die Einschränkungen der Pandemie aufgehoben sind, soll sie unsere Fans zukünftig einladen, auf verschiedene Epochen der nahezu 129-jährigen Geschichte unseres Vereins zurückzublicken. Bevor es soweit ist, möchten wir euch eine erste Auswahl an blau-weißen Archivinhalten vorstellen. Von Anstecknadeln, Aufnähern oder Autogrammkarten über Eintrittskarten, Fotos oder Medaillen bis hin zu Plakaten, Pokalen, Programmheften sowie Sammelbilder, Schriftstücke und Spielertrikots gibt es zahlreiche Sammelgebiete rund um unsere Blau-Weißen. Ein chronologischer Überblick:

1913 - Ein einzigartiger Druck: Den Anfang macht eine ganz besondere Publikation, die mehr als 107 Jahre alt ist und damit die älteste im Vereinsarchiv vorhandene Publikation darstellt. Es handelt sich um die 'Mitteilungen des B.F.C. Hertha e.V.' aus dem Dezember 1913, die eine Berichterstattung der verschiedenen Abteilungen enthält.

1930er - Unsere großen Erfolge: In den Jahren 1930 und 1931 gewinnt unsere blau-weiße Mannschaft zwei Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft – bis heute die größten Erfolge unserer Clubhistorie. Das Fachmagazin 'kicker' widmet sich in seinen Ausgaben vom 24. Juni 1930 und 16. Juni 1931 unseren Erfolgen. Auf den Titelbildern ist jeweils eine Spielszene aus den Endspielen abgelichtet. Auch die Originalausgabe der 'Fußball Illustrierte Sportzeitung' vom 24. Juni 1930 steht im Zeichen des neuen Deutschen Meisters und rückt unseren Kapitän der Meisterelf, Johannes 'Hanne' Sobek, auf einer ganzen Fotoseite in den Mittelpunkt. Auf dieser steht geschrieben: "Ausklang von Kampf und Sieg – Hertha BSC endlich am langersehnten Ziel – Deutscher Meister". Einen unbezahlbaren Schatz stellt die goldfarbene Siegermedaille des DFB dar, die auf der Rückseite mit 'Deutscher Meister 1930/31 – 22.VI.30' allerdings eine widersprüchliche Prägung aufweist. Ein weiterer Höhepunkt ist ein Kaffeegedeck in unseren Vereinsfarben als Erinnerung an den Titel 1931.

1960er - Ordnermütze und Wandteller: Ein selteneres Sammelobjekt ist die Ordnermütze der Weddinger Mützenfabrik 'Carl Halfar'. Diese Kopfbedeckung trugen in den 60er- und frühen 70er-Jahren Ordner bei unseren Spielen in der 'Plumpe' bzw. im Olympiastadion. Ein zeittypisches Souvenir sind auch Biergläser. Ganz besondere Exemplare: ein Glas der Berliner Schultheiss-Brauerei mit den Faksimile-Unterschriften unserer ersten Bundesliga-Mannschaft sowie einer Ausführung mit den Vereinsnamen der 16 Gründungsmitglieder der ersten Bundesliga-Saison 1963/1964. Zur folgenden Spielzeit in der höchsten deutschen Spielklasse gibt es einen blau-weißen Souvenirwimpel mit den Abbildungen der Spieler.

Das 75-jährige Vereinsjubiläum feiern wir bereits zum Osterfest des Jahres 1967. Zu diesem Anlass erscheint ein 52-seitiges Programmheft. Beim Jubiläumsball in einem schicken Berliner Hotel lässt unser Verein Ende März einen extra angefertigten und großformatigen Streichholzbrief an die Gäste ausgegeben. Zur Bundesliga-Saison 1968/1969 erscheint in der Reihe 'Am Ball - Bundesliga-Sportarchiv in Bildern' eine achtseitige Ausgabe mit einem Mannschaftsfoto und den Einzelabbildungen unserer Akteure. Während der Spielzeit 1969/1970 erfreuen sich Sammlerinnen und Sammler an einem kleinen Wandteller mit Goldrand. Das dazu passendes Bierglas darf natürlich nicht fehlen. Zum Abschluss der 1960er-Jahre erhalten alle Gäste einer Weihnachtsfeier einen sehr großen und schweren goldumrandeten Wandteller. Neben der Aufschrift 'Zur Erinnerung - Weihnachten 1969 - Lizenzspieler Hertha BSC' haben auch Mannschaft und Helmut 'Fiffi' Kronsbein unterschrieben. 

1970er – die 'Hertha-Dame', Buttons und ein Kurzarm-Trikot: Eines der bis heute wohl begehrtesten Sammlerstücke ist die 'Hertha-Dame' des unvergessenen Künstlers und Wahl-Berliners Reinhold W. Timm. Fans können beide damals erhältliche Varianten bewundern: die Tischfigur mit der oftmals verlorengegangenen weißen Fliege und den Schlüsselanhänger in der Originalverpackung mit nachträglichem Stempelaufdruck 'Vize-Meister 1975'. In diese Epoche passt auch der schwere Bierkrug mit dem Vereinswappen in Form eines Schildes, das in dieser Form damals oft in Vereinsheimen und Kneipen als Werbe-Magnettabelle hängt. In den Spielzeiten 1975/76 und 1976/77 entwickelt sich eine Serie von 28 verschiedenen Buttons zu einem Volltreffer bei den Fans.

Ein absoluter Blickfang ist das kurzärmlige Trikot mit der Aufschrift 'Hertha BSC'. Es trägt die Rückennummer 14 von Bernd Gersdorff, der 1977 vergeblich in zwei Partien um den DFB-Pokal gekämpft hat. Um ein Unikat handelt es sich bei der Bronze-Skulptur 'Fußball' des Bildhauers Michael Schoenholtz, die im Original in Erinnerung an die 'Plumpe' seit 1978 in der Bellermannstraße kurz vor der Swinemünder Brücke im Wedding steht. Die Replik war seinerzeit ein Geschenk des Künstlers an den im November 2020 verstorbenen ehemaligen Vereinspräsidenten Heinz Warneke. Ein außergewöhnlich schönes Objekt ist der kobaltblaue und mit einem Goldrand versehene Präsentationsteller der renommierten Königlichen Porzellan-Manufaktur. Dieser trägt das teilüberdachte Olympiastadion und die Aufschriften 'Hertha BSC' und 'Berlin'. Manche Exemplare ziert rückseitig die goldfarbenen Faksimile-Unterschriften von Ottomar Domrich (Präsident), Heinz Striek (Vize-Präsident) sowie Olimpio Bernabei (Schatzmeister). Eine Metallplatte des 1979 gegründeten 'Vereins zur Förderung von Hertha BSC' lässt die 1970er-Jahre ausklingen.     

Das neue Jahrtausend: Ein weiteres seltenes Objekt stammt aus dem Jahr 2000. Es handelt sich um ein langärmliges blau-weißes Trikot mit der Rückennummer 22, das der 2012 verstorbene Alex Alves im UEFA Champions League-Spiel bei Sparta Prag im März des Jahres getragen hat. Auch Torwart und Publikumsliebling Gábor Király ist mit einem signierten Paar seiner originalen Torwart-Handschuhe vertreten. Eine weitere Rarität: Signierte Fußballschuhe, mit denen unser Rekordspieler Pál Dárdai am 15. Mai 2011 vor 77.118 Fans im Olympiastadion sein 373. und letztes Pflichtspiel für uns bestritten hat. Selbst die jüngste Vergangenheit liefert bereits historische Objekte, beispielsweise einen Spielball aus dem siegreichen Stadtderby gegen den 1. FC Union Berlin aus dem Heimspiel der Saison 2019/2020.

Sammlerinnen und Sammler sind gefragt: Zukünftig werden wir in einem regelmäßigen Abstand einzelne Ausstellungsobjekte punktuell austauschen, um allen Besucherinnen und Besuchern des Fanshops nach und nach weitere Raritäten vorzustellen. Dabei hoffen wir auf eure Unterstützung: Welche Erinnerungsschätze besitzt ihr? Welche haben den höchsten persönlichen Wert für euch? Welche Erlebnisse verbindet ihr mit diesen? Falls ihr uns an euren Lieblingsstücken und Geschichten teilhaben lassen wollt oder Fragen, Hinweise und Anregungen habt, schreibt bitte an archiv@herthabsc.de. Wir freuen uns darauf!

von Frank Schurmann