Olympiastadion bewoelkt
Profis | 21. März 2021, 11:00 Uhr

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #BSCB04

Wenn Bayer Leverkusen am Sonntag (21.03.21, 15:30 Uhr) in die Hauptstadt kommt, gibt es trotz der tabellarischen Distanz beider Teams auch Mutmacher für alle Fans der Spreeathener, denn gegen die Rheinländer erspielten sich unseren Blau-Weißen zuletzt eine kleine Serie. Seit drei Spielen gelang den Farbstädtern kein Sieg mehr gegen unsere 'Alte Dame', die somit seit 459 Tagen gegen den Kontrahenten ungeschlagen ist. Für die kommende Partie hat sich die Elf von der Spree vorgenommen, an diese Serie anzuknüpfen und darüber hinaus zum ersten Mal in dieser Spielzeit zwei Heimsiege in Folge einzufahren. Unser Coach Pál Dárdai erwartet jedoch, dass die 'Werkself' alles dafür tun wird, ihre Sieglos-Serie gegen unsere Berliner zu beenden. "Leverkusen will oben mit dabei sein, deshalb wollen sie wie immer gewinnen, auch gegen uns. Ich erwarte ein richtig gutes und leidenschaftliches Spiel, wir wollen gewinnen und Leverkusen auch", sagt der 45-Jährige. Zahlen, Fakten und weitere Informationen zum Vergleich mit den UEFA Champions League-Finalisten von 2002 hat herthabsc.de im Wohnzimmerwissen zusammengefasst.

Statistik: Zum 50. Mal treten die Kontrahenten in der Bundesliga gegeneinander an. Ein Blick auf die Gesamtstatistik im Vorfeld dieses Jubiläums bereitet allen Herthanerinnen und Herthanern dabei aber weniger Freude. 24 Siegen der Rheinländer stehen 13 Erfolge unserer Hauptstädter gegenüber, zwölf Mal teilten sich beide Mannschaften die Punkte. Auch in der Torbilanz spiegeln sich die Vorteile der Leverkusener wider – insgesamt traf die Elf von Peter Bosz 31 Mal häufiger als unsere Spreeathener. Einzig der Vergleich im DFB-Pokal und im nicht mehr existenten Liga-Pokal ist ausgeglichen. Beide Teams gewannen in der Summe jeweils drei Spiele. Von solchen Zahlenspielen wollen sich unsere Verantwortlichen jedoch nicht beeinflussen lassen. "Aus der Vergangenheit können wir im Hier und Jetzt nichts mehr ziehen, wir schauen nur nach vorn", unterstreicht unser Sportdirektor Arne Friedrich. Schön für alle Fans: Die Statistik verspricht ein torreiches Aufeinandertreffen. Beim Leistungsvergleich der Teams im Berliner Olympiastadion fallen im Schnitt 3,42 Tore. 

Bemerkenswertes: Kein anderes Team der Liga erzielte in der Anfangsviertelstunde so viele 'Buden' wie die Schützlinge von Peter Bosz, obwohl die Leverkusener in den jüngsten Partien immer erst nach dem Seitenwechsel trafen. Besonders in Acht nehmen muss sich unsere 'Alte Dame' vor den Angreifern der Gäste. Keine andere Offensive gab so viele Torschüsse ab wie die der 'Werkself', und nur die Stürmer des FC Bayern erzielten mehr Tore als die Angreifer des UEFA-Pokal Siegers von 1988. Die Rheinländer trafen bisher fünf Mal nach einer Ecke, vier der Tore erzielte Leon Bailey. Am Sonntag könnte es für den rechten Flügelstürmer ein direktes Duell mit unserem linken Verteidiger Maximilian Mittelstädt geben. Bei einem Einsatz des Berliners wäre es das 100. Bundesliga-Spiel für unser Eigengewächs, das jedes davon für die Elf von der Spree absolvierte. 

Personal: Beim Kräftemessen mit dem DFB-Pokalsieger von 1993 muss unser Übungsleiter weiterhin auf Dedryck Boyata (Verletzung am Fuß), Sami Khedira (Verletzung an der Wade) und Eduard Löwen (muskuläre Probleme) verzichten. Der zuletzt angeschlagene Matheus Cunha trainierte hingegen unter der Woche wieder mit der Mannschaft und steht am Sonntag für einen Einsatz zur Verfügung. "Es ist gut, wenn Cunha wieder auflaufen kann. Er ist ein Spieler, der die Qualität hat, Aktionen zum Ende zu bringen, egal ob das eine Vorlage oder ein Tor ist oder das Provozieren einer Ecke oder eines Freistoßes", betont Dárdai die Wichtigkeit des genesenen Offensivspielers für unsere Mannschaft. Auch die vor dem Aufeinandertreffen in Dortmund kurzfristig ausgefallenen Santiago Ascacíbar und Mattéo Guendouzi zählen wieder zu den Optionen für den Spieltagskader.

Was der Experte sagt: Ein ehemaliger Profi, der in seiner Karriere für beide Vereine auflief, ist Andreas Thom. Der 55-Jährige absolvierte in der Bundesliga 161 Spiele für Bayer 04, ehe er über eine Station bei Celtic in Glasgow an die Spree wechselte, wo er insgesamt 59 Mal die Schuhe für unserer Blau-Weißen schnürte. Für herthabsc.de blickt der frühere Stürmer und heutige Individual- und Techniktrainer unserer Hertha BSC Fußball-Akademie auf die kommende Partie. "Ich habe länger in Leverkusen als bei Hertha gespielt - aber das ist schon so lange her. Ich bin jetzt Herthaner und wünsche mir, dass wir die Punkte hierbehalten", macht der ehemalige Nationalspieler zunächst deutlich, wem er am Sonntag die Daumen drückt. "Beide Teams strotzen aktuell nicht vor Selbstvertrauen, wobei Leverkusen sicherlich andere Ambitionen hegt als wir. Wir stecken im Abstiegskampf und brauchen jeden Punkt", schätzt unser ehemaliger Co-Trainer die Situation vor dem Kräftemessen ein und liefert auch gleich das Rezept für den Erfolg. "Mit Leidenschaft und Teamgeist können wir etwas holen. Jeder muss für den anderen einstehen und sich den Allerwertesten aufreißen. Und natürlich so wenig Fehler wie möglich machen. Dann wird das klappen!" Eine konkrete Ergebnisvermutung wollte 'Andy', der laut eigener Aussage "nie tippt", aber nicht abgeben.

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych leitet die Partie. Für den erfahrenen Spielleiter ist es der 296. Einsatz in der Beletage des deutschen Fußballs und bereits die 13. Ansetzung in der laufenden Spielzeit. Damit zählt der Jurist zu den am häufigsten eingesetzten Schiedsrichtern in dieser Saison. Seit 2004 pfeift der Münchner in der höchsten deutschen Spielklasse und stand in seiner Karriere unter anderem bei mehreren Weltmeisterschaften auf dem Rasen. Unterstützt wird der FIFA-Schiedsrichter von Mark Borsch und Stefan Lupp an den Linien, Vierter Offizieller ist Alexander Sather. Robert Hartmann und Markus Schüller überprüfen das Geschehen am Videobildschirm. Ein gutes Omen: Zuletzt verloren unsere Spreeathener im Januar 2018 ein Spiel unter der Leitung von Brych, von den folgenden fünf Partien konnten unsere Spreeathener drei für sich entscheiden und teilten sich zwei Mal die Punkte.

von Fiona John