Rune Jarstein im Training.
Profis | 13. März 2021, 11:43 Uhr

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #BVBBSC

Samstagabend, Flutlicht, 81.365 Fans im Dortmunder Stadion – nur zu gerne hätten wir diese Beschreibung mit voller Freude auf unser anstehendes Auswärtsspiel am Samstag (13.03.21, 18:30 Uhr) beim BVB mit bestem Gewissen gewählt. Doch seitdem die Deutsche Fußball Liga (DFL) auf den Tag genau vor einem Jahr erstmals einen kompletten Spieltag aufgrund des Corona-Virus verlegte und später den gesamten Spielbetrieb für zwei Monate unterbrach, finden die Spiele bekanntermaßen ohne Publikum statt – so auch unser Duell am 25. Spieltag bei den Schwarz-Gelben. "Es ist immer ein Highlight in Dortmund zu spielen – vor allem wegen der über 80.000 Fans auf den Rängen. Doch auch ohne die Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Tribüne freue ich mich auf die Partie. Wir werden alles reinhauen und uns gemeinsam dieser Aufgabe stellen!", sagt unser Torwart Rune Jarstein vor der Abreise in den Ruhrpott. Zahlen, Daten, Fakten, die die Marschroute unseres Norwegers untermauern, hat herthabsc.de wie gewohnt zusammengetragen.

Statistik: Den Blick auf die Gesamtstatistik können alle Herthanerinnen und Herthaner kurzhalten. In 67 Bundesliga-Duellen siegte der BVB 31 Mal, unseren Blau-Weißen jubelten in 18 Duellen. 18 weitere Begegnungen zwischen diesen beiden Teams endeten mit einem Remis. Mit durchschnittlich 3,15 Treffern pro Spiel inkludiert diese Paarung eine eingebaute Torgarantie. Aktuell führen die Dortmunder in diesem Ranking mit 121:90 erzielten 'Buden'. Liest sich die Bilanz nicht allzu positiv aus Sicht unserer Elf, gibt es aber selbstverständlich auch einen statistischen Mutmacher: Beim bis dato letzten Dreier gegen den UEFA Champions League-Viertelfinalisten hieß unser Trainer Pál Dárdai (2:1-Heimsieg am 11. März 2017). Wenn das mal kein gutes Omen ist. "Keine Frage, wir wissen um die Qualität des BVB. Dennoch – und gerade mit dem Sieg gegen Augsburg im Rücken – fahren wir nach Dortmund, um eine Topleistung abzuliefern und etwas Zählbares zu holen. Ich bin absolut optimistisch, dass uns das gelingen wird", untermauert Jarstein, der beim besagten 2:1-Erfolg zwischen den Pfosten stand.

Kennen und schätzen sich: Rune Jarstein und Erling Haaland.
Kennen und schätzen sich: Rune Jarstein und Erling Haaland.

Bemerkenswertes: Am vergangenen Wochenende verloren die Schützlinge von Edin Terzić mit 2:4 in München – erstmals seit 1995 trotz einer 2:0-Führung. Somit gewann der Deutsche Meister von 2012 in der laufenden Runde 'nur' zwölf von 24 Spielen und hat 39 Punkte auf dem Konto – die schwächste Zwischenbilanz seit sechs Jahren. Dafür läuft es 2021 in der eigenen Arena: In allen fünf Aufgaben auf gewohntem Untergrund blieb die Borussia ungeschlagen. Im Gegensatz zur Pleite der Schwarz-Gelben beim Rekordmeister jubelten unsere Spreeathener am zurückliegenden Spieltag – auch dank unseres achten Jokertores in der aktuellen Saison. Damit ist bereits unser bisheriger Vereinsrekord für eine gesamte Runde eingestellt! Mit einem Erfolg in Nordrhein-Westfalen würde unsere 'Alte Dame' erstmals in 2020/21 zwei Partien in Serie gewinnen. Einer, der das verhindern möchte, ist Erling Haarland. Der 20-Jährige, der im Hinspiel vier Tore erzielte, traf in 19 Bundesliga-Einsätzen in dieser Spielzeit eindrucksvolle 19 Mal. Den Norweger zu bremsen, fällt auch in das Aufgabenfeld seines Landsmanns im Berliner Kasten. "Es ist schon Wahnsinn. Erling gehört schon jetzt zu den besten Stürmern der Welt und er zeigt Woche für Woche sein Können. Wir müssen ein besonderes Auge auf ihn haben. Er ist in jedem Spiel dauerhaft eine Bedrohung. Wir werden gemeinsam versuchen, ihn zu stoppen", gibt unser Schlussmann die Marschroute voraus, ehe er seine Verbindung zum Blondschopf beschreibt: "Während der Bundesliga haben wir weniger Kontakt, aber wenn wir uns bei der Nationalmannschaft treffen, sprechen wir natürlich miteinander. Erling ist ein super Junge. Interessiert, professionell und hungrig. Er will immer lernen."

Personal: Beim Kräftemessen im Ruhrpott stehen unserem Coach in Dedryck Boyata (Fuß), Sami Khedira (Wade) und Matheus Cunha (Oberschenkel) drei Leistungsträger nicht zur Verfügung. Nemanja Radonjić und der zu Wochenbeginn individuell arbeitende Eduard Löwen zählen hingegen wieder zu den Optionen für den Spieltagskader. "Nemanja wird die Woche voll trainieren. Bei ihm werden wir am Freitag bewerten, ob er uns am Wochenende helfen kann", kommentierte Dárdai nach der Einheit am Dienstag

Was der Experte sagt: Der 21. Dezember 2013 ist für Marius Gersbeck noch präsent – und wird es für ewig bleiben. "Auch nach über sieben Jahren ist dieser Tag für mich immer noch unvergesslich", sagt der gebürtige Berliner, der mittlerweile das Tor des Zweitligisten Karlsruher SC hütet. Am besagten Datum feierte der damals 18-Jährige sein Bundesliga-Debüt für unseren Hauptstadtclub: Vor über 80.000 Fans im Dortmunder Stadion und gegen Top-Spieler wie Robert Lewandowski und Marco Reus. Bereits nach sieben Minuten musste unser Eigengewächs erstmals hinter sich greifen, Reus traf zur frühen Führung. Doch wer dachte, der Debütant verfiele nach diesem bitteren Start in einen Schock, sah sich getäuscht. Der Keeper hatte mit zahlreichen Glanztaten einen gehörigen Anteil am umjubelten 2:1-Auswärtssieg unserer Blau-Weißen. "Zu Beginn war der Spielverlauf eher gegen mich. Umso schöner war es, dass wir die Partie als Mannschaft noch gewinnen konnten. Das hat das Team damals ausgezeichnet", erzählt der Schlussmann rückblickend auf dieses Ereignis. Und was erwartet der 25-Jährige für ein Duell am Samstag? "Das wird ein intensives Spiel, da auch die Dortmunder unter Zugzwang stehen, um sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Der BVB wird viel Druck ausüben, doch die Herthaner werden bestmöglich dagegenhalten, um die Begegnung selbst gewinnen zu wollen", schildert Gersbeck seine Erwartungen. Einen konkreten Tipp ließ sich der Torwart nicht entlocken: "In solch einer Situation kommt es eher weniger auf das konkrete Ergebnis an, sondern vielmehr auf die Punkte. Heißt, die Jungs müssen alles investieren, um die drei Zähler zu holen." Das ist die richtige Einstellung, Marius!

Schiedsrichter: Martin Petersen leitet den Leistungsvergleich. Der 36-Jährige ist seit 2009 DFB-Schiedsrichter und pfeift seit 2017 in der Beletage. Seitdem fanden 32 Bundesliga-Begegnungen unter der Regie des Stuttgarters statt, dabei verteilte der Immobilienkaufmann 107 Gelbe sowie drei Gelb-Rote Karten. Mit Hertha BSC trat der Referee bereits acht Mal in Berührung (zwei Siege, drei Unentschieden, drei Niederlage). Am Samstag stehen Alexander Sather und Thorsten Schiffner an den Linien, Markus Schüller ist Vierter Offizieller. Am Videobildschirm überprüfen Tobias Welz und Arno Blos das Geschehen.

von Simon Jötten