Marco Rose und Valentino Lazaro klatschen ab
Profis | 9. April 2021, 11:48 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Mönchengladbach

Wenn unsere Blau-Weißen am Samstag (10.04.21, 15:30 Uhr) die Klingen mit Borussia Mönchengladbach kreuzen, duellieren sich zwei Mannschaften, die ihre Negativserien überwunden haben. Während unsere Elf die vergangenen beiden Heimspiele für sich entschied und auch im Stadtduell am vergangenen Wochenende punktete, durchbrach der fünfmalige Deutsche Meister nach vier Bundesliga-Niederlagen in Folge mit zwei Erfolgen den Abwärtstrend. „Wenn wir in Berlin nachlegen, hätten wir nach unserem Negativlauf schon eine kleine positive Serie mit drei Siegen in Folge gestartet“, konstatiert der ehemalige Herthaner Valentino Lazaro. „Das Selbstvertrauen ist wieder da und wenn wir den Lauf so weiter mitnehmen, können wir bei Hertha hoffentlich gewinnen!“ Auf was unsere Jungs achten müssen, um dieses Szenario zu verhindern und welche weiteren alten Bekannten sich auf dem Rasen des Olympiastadions treffen, verrät herthabsc.com in der Gegnervorschau.

Die sportliche Situation: Die eingangs erwähnte Niederlagenserie ließ die Schwarz-Weiß-Grünen in der Bundesliga-Tabelle auf Rang 9 zurückfallen, parallel erwiesen sich in den weiteren Wettbewerben auch die Hürden Borussia Dortmund (0:1-Aus im Viertelfinale des DFB-Pokals) und Manchester City (0:2 und 0:2 im Achtelfinale der UEFA Champione League) als zu hoch. Nach den beiden vergangenen Siegen gegen Schalke 04 (3:0) und den SC Freiburg (2:1) hoffen die 'Fohlen' nun, vor dem Saisonendspurt den Turnaround geschafft zu haben. „Für uns war es erst einmal wichtig, in die Spur zurückzufinden. Jetzt müssen wir in dieser bleiben“, verdeutlicht Trainer Marco Rose den Status quo am Niederrhein.

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Das Selbstvertrauen ist wieder da und wenn wir den Lauf so weiter mitnehmen, können wir bei Hertha hoffentlich gewinnen!
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-Valentino Lazaro

Die Gladbacher im Fokus: Yann Sommer stellte in den vergangenen Jahren einen verlässlichen Rückhalt für den regelmäßigen Gast im Europapokal dar. In den vorherigen sieben Spielen kam der Schweizer Keeper wieder seiner Topform nahe, wehrte gute 71 Prozent der Versuche auf seinen Kasten ab und war auch beim vergangenen Heimsieg gegen die Breisgauer der nötige Rückhalt für sein Team. Offensiv kann sich die Borussia neben ihren Angreifern vor allem auch auf ihr Mittelfeld verlassen. Die 29 Tore dieses Mannschaftsteils werden ligaweit nur vom FC Bayern (31) überboten. Nicht nur Kapitän und Topscorer Lars Stindl lässt sich gerne einmal zurückfallen, auch Akteure wie Florian Neuhaus (jeweils fünf Treffer und Vorlagen) stehen hier für verlässliche Torgefahr, zumal auch das Timing bei den Erfolgserlebnissen wieder stimmt. „In den vergangenen Spielen haben wir wieder angefangen, in den richtigen Momenten die entscheidenden Tore zu machen“, unterstreicht Lazaro. Unsere Jungs sind gewarnt.

Valentino Lazaro und Pál Dárdai umarmen sich.
Schätzen sich sehr: Valentino Lazaro und Pál Dárdai.

Die Schnittstellen: Wiedersehen wird es am Samstag einige geben. Sami Khedira und Christoph Kramer wurden mit der DFB-Elf 2014 gemeinsam Weltmeister, wobei der Gladbacher unseren Routinier im Endspiel kurzfristig ersetzen musste. Mattéo Guendouzi und Marcus Thuram liefen einst gemeinsam für die französische U21 auf. Zudem kommt mit Valentino Lazaro ein ehemaliger Hauptstädter ins Olympiastadion, der etliche bekannte Gesichter treffen wird. „Es gibt natürlich Spieler, mit denen ich noch in Kontakt bin. Es sind ja nicht nur Kollegen gewesen, sondern auch gute Freunde. Ich freue mich, sie wiederzusehen und schaue sehr positiv auf meine Zeit in Berlin“, verriet der Österreicher im Vorfeld. Lazaro freut sich auch auf seinen ehemaligen Coach und wünscht unserer 'Alten Dame' den Klassenerhalt. „Pál Dárdai bin ich dankbar und habe mich immer sehr gut mit ihm verstanden. Ich hoffe, dass Hertha Gas gibt und oben bleibt!“ Nicht nur unsere ehemalige Nummer 20, sondern auch Dárdais Gegenüber Marco Rose spürt Vorfreude auf ein Wiedersehen mit dem Ungarn. „Pál ist ein richtiger Fußballer. Ich durfte ihn während meiner Fußballlehrer-Ausbildung persönlich kennenlernen. Er ist ein absoluter Sympathieträger, dementsprechend freue ich mich, ihn mal wieder zu sehen. Ich habe großen Respekt vor ihm und seiner Arbeit", betont der Übungsleiter der Rheinländer.

Das Hinrundenduell: Beim ersten Saisonduell im Borussia-Park hatten unsere Blau-Weißen das Geschehen in einer torlosen ersten Hälfte weitestgehend unter Kontrolle und gingen nach Wiederanpfiff durch einem sehenswerten Schlenzer von Guendouzi in Führung (47.). Nach dem Rückstand erhöhte der VfL aber sukzessiv den Druck und glich nach 70 Minuten durch Breel Embolo aus. In der Schlussphase hatten beide Teams noch Gelegenheiten zum Sieg, es blieb aber beim Remis. „Wir standen gut, haben gemeinsam verteidigt und versucht, nach vorne unsere Aktionen zu setzen. Auch wenn Gladbach mehr Ballbesitz hatte, kamen wir so auch zu unseren Chancen. Insgesamt nehmen wir den Punkt gerne mit“, ordnete Niklas Stark das Remis nach Schlusspfiff ein.

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Hertha hat eine sehr hohe individuelle Qualität und sich unter Pál stabilisiert. Es ist mit einer Menge Gegenwehr zu rechnen.
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-Marco Rose

Die Meinung über unsere Elf: Der VfL reist mit klaren Zielen, aber auch mit Respekt in die Hauptstadt. „Hertha hat eine sehr hohe individuelle Qualität. Es ist daher mit einer Menge Gegenwehr zu rechnen“, ahnt Coach Rose. „Die Mannschaft hat sich unter Pál Dárdai auch stabilisiert. Er setzt auf eine klare Grundordnung, defensive Stabilität und aufs Umschalten mit viel Tempo und Physis plus die guten Fußballer.“ Der Gladbacher Fußballlehrer gibt für die Dienstreise dennoch ein klares Ziel aus. „In erster Linie geht es für uns jetzt darum, die zurückliegenden Erfolge zu bestätigen – nach Berlin zu fliegen, dort ein gutes Spiel machen und auf die nächsten drei Punkte hinarbeiten“, unterstreicht Rose.

von Konstantin Keller