Maxi Mittelstädt im Zweikampf gegen Mainz 05.
Profis | 3. Mai 2021, 20:00 Uhr

Nach dem Re-Start: Ein erster Punkt!

23 Tage nach dem bis dato letzten Bundesliga-Spiel gegen Mönchengladbach (2:2) veränderte Pál Dárdai unsere Elf für den Re-Start in Mainz auf zwei Positionen: Lucas Tousart nach abgesessener Sperre und Sami Khedira rutschten ins zentrale Mittelfeld. Santiago Ascacíbar wich dafür auf die Bank, Dodi Lukébakio fehlte wegen den Folgen seiner Corona-Infektion ebenso wie Marvin Plattenhardt und Rune Jarstein. Außerdem drückten Luca Netz (Reha) und Eduard Löwen (Aufbau) aus Berlin die Daumen.

Drei Trainingstage hatte unser Team nach dem Quarantäne-Ende Zeit, sich auf dem grünen Rasen auf das Nachholspiel des 29. Spieltags vorzubereiten. In Rheinhessen entwickelte sich von Beginn an ein für den Abstiegskampf so typisches Kräftemessen mit intensiven Zweikämpfen. Allerdings bot die Partie auch viele Strafraumszenen. Matheus Cunha prüfte Robin Zentner früh mit einem Freistoß (3.) ehe auf der Gegenseite Jean-Paul Boëtius binnen 60 Sekunden zwei Möglichkeiten hatte. Erst versprang dem Mainzer der Ball entscheidend, kurz darauf traf er die Latte (8., 9.). Unsere 'Alte Dame' hielt jedoch dagegen und trat ihrerseits offensiv in Erscheinung. Niklas Stark köpfte einen Eckball drüber (13.), Mattéo Guendouzi konnte einen auf den ersten Pfosten gezogenen Freistoß nicht mehr richtig platzieren (19.). Eine Zeigerumdrehung später entschärfte Alexander Schwolow eine brenzlige 1:1-Situation gegen Ádám Szalai reaktionsschnell (20.). 

Tousart köpft zur Führung ein

Glück hatten die Hausherren derweil, als Schiedsrichter Stegemann in seinem 100. Bundesliga-Spiel Stefan Bell nach wiederholtem Foulspiel nicht mit der Ampelkarte vom Platz schickte (34.). Aus dem resultierenden Freistoß fiel jedoch unsere Führung: Márton Dárdai flankte aus dem rechten Halbfeld scharf in den Strafraum, dort hechtete Tousart in die Hereingabe und köpfte das Spielgerät in die Maschen (36.). Das erste Bundesliga-Tor unserer Nummer 29 – und das nach einer Standardsituation! Drei Minuten später eroberte besagter Franzose das runde Kunstleder, drang in den Sechzehner ein und bediente Cunha. Dessen Abschluss war jedoch zu ungenau, um Zentner zu überwinden (39.). In dieser Phase aus dem Nichts schlugen die Hausherren zurück. Phillipp Mwene zirkelte den Ball aus etwa 22 Metern unhaltbar für Schwolow ins rechte Toreck (40.).  

Bildergalerie: Die Bilder zum Spiel: Mainz 05 - Hertha BSC

Auch nach dem Seitenwechsel warfen sich unsere Jungs leidenschaftlich in die Duelle. Den FSV hielten Kapitän Stark und Co. nun nicht nur deutlich besser vom eigenen Kasten fern, sondern bauten mit dem Ball am Fuß immer strukturierter auf. Maximilian Mittelstädts Mix aus Flanke und Torschuss war die erste nennenswerte Abschlussaktion in der zweiten Hälfte (57.), der weitere folgten sollten. Zuerst wechselte Coach Dárdai allerdings dreifach: Dedryck Boyata feierte nach 135 Tagen sein Comeback und kam an der Seite von Ascacíbar und Vladimír Darida für Khedira, Tousart und Deyovaisio Zeefuik (61.). In den Fokus rückte zunächst aber Cunha, der nach einer schönen Einzelaktion mit einem Schuss ins lange Eck an Zentner scheiterte (65.). Sechs Zeigerumdrehungen später ersetzte Nemanja Radonjić unsere Nummer 10 (71.). Jhon Córdoba versprang der Ball an der Strafraumgrenze (79.) – seine letzte Aktion, denn im Anschluss nahm Krzysztof Piątek den Platz des Kolumbianers ein. Und unser Stürmer hatte gleich die hundertprozentige Chance: Nach Doppelpass von Darida und Radonjíc verfehlte der Pole aus kürzester Distanz (82.). Es war unsere letzte Möglichkeit in einer Partie, in der unsere Herthaner viel investiert und gekämpft haben. Vor allem haben sie gezeigt, dass sie alles für den Klassenerhalt geben werden.  

von Florian Waldkötter