Javairô Dilrosun zieht im Zweikampf an seinem Gegenspieler vorbei.
Profis | 9. Mai 2021, 10:31 Uhr

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #BSCDSC

Die Erleichterung war riesengroß. Nach dem ebenso abgezockten wie immens wichtigen Heimdreier gegen den SC Freiburg genossen unsere Herthaner am Donnerstagabend den Moment des Erfolges gemeinsam auf dem Rasen. Bemerkenswert: Dabei überdrehten unsere Blau-Weißen keineswegs, untermauerten vielmehr, dass das Ziel noch lange nicht erreicht ist. Der Blick ging sofort auf die anstehende Aufgabe, die bereits am Sonntag (09.05.21, 18:00 Uhr) gegen den DSC Arminia Bielefeld auf unsere Berliner wartet. „Wir haben immer noch eine Nachholpartie und es liegt nun alles in unserer Hand. Wir müssen in jedem Spiel punkten, um in der Liga zu bleiben. Das ist das Wichtigste für das Team und unseren Verein“, versichert auch Startelf-Rückkehrer Javairô Dilrosun die Bereitschaft, direkt nachlegen zu wollen. Für diese Mission hat herthabsc.com einige Mut machende Statistiken zusammengetragen.

Statistik: Die Gesamtbilanz in dieser Paarung könnte kaum ausgeglichener sein. In 25 Bundesliga-Aufeinandertreffen siegten unsere Spreeathener sieben Mal, genauso oft gingen die Arminen als Gewinner vom Platz. Elf Begegnungen endeten mit einem Unentschieden. Dabei auffällig: Im Olympiastadion sind wir seit starken zwölf (neun Mal Bundesliga, drei Mal 2. Bundesliga) Kräftemessen gegen die Ostwestfalen ungeschlagen und hielten sieben Mal die Null. Wenn das mal kein statistischer Mutmacher ist?! „In das Spiel gegen Bielefeld gehen wir, um zu gewinnen. Wir werden alles dafür geben, die drei Punkte in Berlin zu behalten“, betont unser niederländischer Offensivakteur.

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Es liegt nun alles in unserer Hand. Wir müssen in jedem Spiel punkten, um in der Liga zu bleiben. Das ist das Wichtigste für das Team und unseren Verein!
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-Javairô Dilrosun

Bemerkenswertes: Sollte unsere 'Alte Dame' auch gegen den Aufsteiger punkten, wäre es bereits der sechste ungeschlagene Leistungsvergleich hintereinander. Mit den bisherigen fünf in Folge ist es unsere beste Serie der aktuellen Spielzeit. Ein Faktor für den derzeitigen Erfolg: unsere Heimstärke. Die Schützlinge von Pál Dárdai sammelten in den zurückliegenden vier Auftritten im eigenen Wohnzimmer zehn von zwölf möglichen Zählern und erzielten dabei zehn Tore. Zum Vergleich: In den vorherigen elf Aufgaben in der eigenen Arena traf unser Hauptstadtclub nur elf Mal. Ein Blau-Weißer, der gegen den Sport-Club seine ersten beiden Scorer-Punkte verbuchte, ist Nemanja Radonjić. Der Serbe kam im Zuge der Mega-Rotation zu seinem zweiten Startelfeinsatz und rechtfertigte diesen mit einem Treffer und einem Assist. Darüber hinaus gewann unsere Nummer 24 starke 62 Prozent seiner Zweikämpfe. Diese Robustheit legte unsere gesamte Mannschaft an den Tag: Mit über 56 Prozent an gewonnenen Duellen lieferte unser Elf in dieser Disziplin ihre Saisonbestleistung ab. „Dieses Spiel hat gezeigt, dass es sich lohnt, Teil von Hertha BSC zu sein. Es war ein Gänsehaut-Spiel, weil der Teamgeist spürbar war“, untermauert unser Coach seinen Stolz auf seine Jungs.

Personal: Ob es in der Partie gegen den DSC wieder zu einer vermehrten Anzahl an personellen Wechseln kommen wird, ließ unser Fußballlehrer auf der Pressekonferenz am Samstag noch offen: „Es gab Spieler, denen die Pause vielleicht sogar gut getan hat, da sie kleinere Verletzungen auskurieren konnten – Nemanja Radonjić ist einer davon. Jetzt müssen wir aber weiter jeden einzelnen genau beobachten und die Belastung so klug wie möglich dosieren!“ Gänzlich verzichten muss der 45-Jährige auf Rune Jarstein (Corona-Erkrankung), Luca Netz (Reha nach Mittelfußbruch) und Mattéo Guendouzi, der sich gegen die Breisgauer ebenfalls einen Mittelfußbruch zuzog und für den Rest der Runde ausfällt. Auch für Dodi Lukébakio und Marvin Plattenhardt kommt der Sonntag noch zu früh, hinter einem möglichen Einsatz Sami Khediras steht ein kleines Fragezeichen. 

Was der Experte sagt: Artur Wichniarek trug in seiner Laufbahn sowohl das Bielefelder als auch das Berliner Trikot. „Beide Vereine haben mir viel für mein weiteres Leben gegeben. Beim DSC hatte ich meine größten Erfolge, bei Hertha konnte ich mich zwei Mal nicht so richtig durchsetzen. Das bleibt für mich nach wie vor ein Rätsel“, erzählt der Pole, der in seinen 81 Einsätzen 14 direkte Torbeteiligungen für die Elf von der Spree nachweisen kann. „Es ist ein wichtiges Spiel für beide Mannschaften. Es war nicht zu erwarten, dass Hertha so tief in den Abstiegskampf rutscht. Von daher ist es das Wichtigste, dass sie den Klassenerhalt schaffen“, unterstreicht der 44-Jährige, der sich allerdings keinen konkreten Tipp entlocken lassen wollte. „Ich drücke beiden Teams die Daumen, möge der Bessere gewinnen", sagt der Ex-Profi abschließend.

Schiedsrichter: Der Deutsche Fußball-Bund schickt einen erfahrenen Unparteiischen in die Hauptstadt. Bastian Dankert pfeift seit 2008 für den DFB und seit 2012 in der höchsten deutschen Spielklasse. Seitdem leitete der 40-Jährige 118 Begegnungen in der Bundesliga. Mit Hertha BSC kam der Rostocker bisher zwölf Mal in Berührung. Dabei sind die jüngsten Erfahrungen mit dem Sportwissenschaftler nicht allzu positiv: In 2020/21 gab es unter der Regie des Referees drei Niederlagen. Es ist also Zeit, dieser Serie zu beenden. René Rohde und Markus Häcker unterstützen den gebürtigen Schweriner an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist Michael Bacher, Timo Gerach und Christian Fischer verfolgen das Geschehen am Videobildschirm.

von Simon Jötten